Und Schluss
Tinas Halbjahr im Zeichen der Vögel ist zu Ende gegangen. Auch wenn sie bereits das morgendliche Flügelschlagen der Schwäne und den abendlichen Sonnenuntergang am Fluss vermisst, freut sie sich auf ihren neuen Lebensabschnitt mit Uni und ayurvedischen Männerwohlfühlteetrinkern.
Letztes Mal
Die letzten Tage mit Franzi in Slimbridge waren mal wieder chaotisch-lustig. Das große Weggehen mit Lifemusik und so weiter ließ sich, auch zum Schluss, mit den Party-Muffeln des Hostels nicht machen. Dafür haben wir noch mal das Info-Kino im Hauptgebäude besetzt und „Hitchhikers Guide to the Galaxy“ gesehen. Ein gelungener Abschluss, da so ein Kinoabend ja am Anfang meine erste Hoffnung war, dass es doch nicht zu langweilig wird. Franzi hat in Bristol beim Schoppen zugeschlagen, so lange ihr der Wechselkurs noch unklar war. Und dann habe ich auch schon das letzte Mal den Patch, die Gloucester Docks und die Old Ambulance besucht.
Beim letzten Spaziergang durch das Besuchergelände habe ich mein Fernglas vergessen. Zum Schluss hat das Engagement also schon ein bisschen nachgelassen. Oder war ich mit den Gedanken schon zu Haus? Dank Franzi habe ich es irgendwie geschafft, fast alle meine Sachen nach Berlin mitzunehmen. Die Uniform-Gummistiefel musste ich schweren Herzens zurücklassen.
Wieder da
Jedenfalls pendle ich schon wieder zwischen Eberswalde und Berlin hin und her. Mein Zimmer bei der Uni ist fast eingerichtet und meine neuen Mitbewohner sind mindestens so irre wie die davor. Sie trinken ayurvedischen Männer-Wohlfühl-Tee – das sagt ja schon Einiges! Robert ist auch gut drauf und wird bald Rockstar. Für die erste Klausur wird schon wieder gelernt.
Was ich vermiss ist doch tatsächlich das Landleben, viel draußen zu sein, ich werde schon wieder blass. Abends mal schnell am Fluss den Sonnenuntergang gucken ist nicht mehr, und morgens höre ich auch nicht mehr die Flügelschläge der Schwäne, dafür aber Autos. Am meisten fehlt mir das Gefühl, gerade ganz lange Ferien zu haben. Na ja, geht ja auch nicht ewig so weiter. War ne schöne Zeit und nun ist mal wieder was anderes dran.
Ich werde wohl noch mal auf die Insel kommen.