Besuch und Schwäne
Wie der Bruder, so die Eltern - Familienbesuch bei Tina. Doch dieses Mal hatte sie nebenher allerlei ornithologische Pflichten zu erfüllen, zunächst Schwänefangen per Kajak, dann Entenfüttern zum Erhalt der Artenvielfalt und schließlich Hockeyspielen mit Flamingo-Schlägern...
Swancatch
Bald darauf ging es weiter mit dem Familienbesuch - Mama und Papa haben eine Woche im Patch, dem Bed & Breakfast im Tudor Arms um die Ecke, gewohnt. Zunächst hatte ich wenig Zeit, da ich mit Phoebe und Pip in die Gegend von Dorchester zum Abbosbury Swancatch gefahren bin.
Das war ein absolutes Highlight. Nach einer Zeltnacht wurde ich zusammen mit den anderen Kajakfahrern um fünf Uhr in der Frühe per Lautsprecher aufgefordert, mich zum vereinbarten Treffpunkt zu begeben. Mein kleiner Trupp hat nahe der eingezäunten Fläche in der kleinen Bucht gewartet, bis die größere Gruppe etwa 1000 Schwäne vor sich her übers Wasser getrieben hat. Wir haben dann eine Reihe aus Booten gebildet, um sicherzustellen, dass die flugunfähigen, sich mausernden Tiere langsam aber sicher in den abgesteckten Bereich an Land watscheln. Dort wurden die Tiere dann einzeln eingefangen, gewogen, begutachtet und eventuell neu beringt.
Es waren genug Helfer da, so dass wir bereits vormittags fertig wurden und 931 Schwäne untersucht hatten. Anschließend sind wir noch mit Julia und Vedana bei Weymouth an den Chesil Beach gefahren.
Mama und Papa
Völlig erschöpft kam ich wieder in Slimbridge an, was aber nichts machte, denn ich hatte ja Mama und Papa da und brauchte mich nur zu ihnen in den Pub zu setzen und mein Abendbrot zu ordern.
Endlich mein freier Tag: Der Sonntag fing völlig verregnet an, aber am Ende hatten wir drei noch einen wunderschönen Tag in Bristol beim Harbourfestival. Dort gab es mehrere Bühnen, eine Show der englischen Marine, viel Kulinarisches, viele Schiffe und Engländer zu besichtigen.
Dann musste ich schon wieder arbeiten, diesmal in der Bildungsabteilung. Für meinen Geschmack habe ich dort ein bisschen zu viel gebastelt. Aber einige Sachen haben Spaß gemacht, wie zum Beispiel Gesichter bemalen und mit den Kleinen im Teich fischen. Dann habe ich noch ein kleines Wandrätsel angefertigt, welches regelmäßig von mir unbekannten Kindern manipuliert wird. Und am letzten Tag wurde es sogar richtig witzig, da wir nach "Alice in Wonderland" eine Art Hockey gespielt haben, bei dem die Schläger aus Holzflamingos bestehen. Außerdem konnte ich ein paar Flauschi-Flamingo Abschiedsgeschenke und Karten basteln.
Regen - das Ende eines Sommers?
Mit den Eltern machte ich noch einen schönen Ausflug nach Bath. Der Tag war allerdings mal wieder verregnet und so war es umso enttäuschender, dass das groß angepriesene neue Thermalbad überhaupt noch nicht eröffnet war. Das hätte bei der kalten Nässe sehr gut getan. Dann haben wir natürlich noch den obligatorischen Reservats-Spaziergang gemacht, den kaum einer machen darf und Nenes gefüttert, die wohl seltenste Entenart der Welt. Ansonsten haben die beiden auf eigene Faust die Gegend erkundet und waren ganz begeistert von der ländlichen Idylle.
Nun hab ich mal wieder etwas Zeit für mich und meine Praktikumsberichte. Zumindest, so lange ich mich nicht von Hostelangelegenheiten ablenken lasse.