Als ich einmal in China – Metro fuhr
Mal abgesehen vom öffentlichen Nahverkehr, bei dem sie mit dem Ausbau einfach nicht nachkommen, werden Straßen und Flughäfen für viel mehr Menschen geplant, als es zurzeit gibt. Es wird bei allem mit regem Zuwachs gerechnet. Der internationale Flughafen für Shanghai ist wirklich sehr groß und völlig unausgelastet. Aber anders als bei unseren Flughäfen sind die chinesischen erstaunlicherweise richtig übersichtlich. Es gibt feste Regeln, wo sich was befindet. Das finde ich wirklich gut. So findet sich eine - egal auf welchem chinesischen Flughafen - gleich zurecht.
Mal abgesehen vom öffentlichen Nahverkehr, bei dem sie mit dem Ausbau einfach nicht nachkommen, werden Straßen und Flughäfen für viel mehr Menschen geplant, als es zurzeit gibt. Es wird bei allem mit regem Zuwachs gerechnet. Der internationale Flughafen für Shanghai ist wirklich sehr groß und völlig unausgelastet. Aber anders als bei unseren Flughäfen sind die chinesischen erstaunlicherweise richtig übersichtlich. Es gibt feste Regeln, wo sich was befindet. Das finde ich wirklich gut. So findet sich eine - egal auf welchem chinesischen Flughafen - gleich zurecht.
Mir waren am Anfang die vielen Hochstraßen etwas fremd, die in bis zu fünf Etagen dafür sorgen, dass es eigentlich kaum Stau gibt. Ich weiß meist nicht genau, in welcher Höhe wir uns gerade befinden, wenn wir mit dem Taxi irgendwo hinfahren. Umso erstaunter bin ich ab und zu, in den oberen Etagen dann nur noch Hochhäuser zu sehen.
Alle anderen Häuser sind einfach zu klein. Das Auto fährt dann durch ein Meer von Wolkenkratzern. Besonders am Abend, wenn alle Gebäude beleuchtet sind, ist das ein großartiges Erlebnis.
Shanghai bei Nacht finde ich viel schöner, als Shanghai am Tag. Die Stadt hat zwei Gesichter. Die Architektur und auch die Hochstraßen finde ich nicht wirklich sehenswert. Es ist alles nur für ein paar Jahre gebaut. Die Konstruktionen und Materialien sind in den meistem Fällen wirklich schlecht. Die Hochstraßen werden zwar in einer Rekordgeschwindigkeit von wenigen Monaten gebaut, aber halten auch nicht länger als drei oder vier Jahre. Und so sehen sie am Tag auch aus. In der Nacht allerdings sind fast alle Häuser, vor allem die Kolonialbauten am Bund und auch die Hochstraßen effektvoll beleuchtet. Einige Kreuzungspunkte der Hochstraßen sind mit blauen oder anderen Neonröhren versehen, durch die die Situation durchaus auch einen ästhetischen Anspruch bekommt.
Das öffentliche Verkehrsnetz besteht aus sagenhaft vielen Bussen und drei Metrolinien. Drei Metrolinien sind ja nun wirklich nicht viel für eine Stadt, die 16 Millionen Einwohner und drei Millionen Pendler hat. Sie kommen auch in Anbetracht der immensen Kosten einfach nicht nach, das Netz so schnell zu bauen, wie die Stadt wächst. Es ist wirklich niemanden zu raten, zur Hauptverkehrszeit (so circa 22 Stunden am Tag) mit der Metro zu fahren.
Die Züge und auch die Bahnsteige sind chronisch verstopft. Auf vielen Bahnsteigen gibt es – ähnlich wie an den Kreuzungen - an jeder Tür einen Mann mit einer Trillerpfeife, der darauf aufpasst, dass sich die Leute nicht umbringen. Es gibt so kleine Markierungen auf dem Boden, die darauf hinweisen, wo die Türen des nächsten Zuges sein werden.
Eigentlich sollen genau diese Stellen für die aussteigenden Fahrgäste freigehalten werden, aber es stellen sich natürlich alle genau dort hin, wo die Tür sein wird. Ich bin ja auch nicht gerade langsam, wenn es darum geht einen Sitzplatz zu ergattern, aber so etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt. Sitzplätze sind natürlich nur an den Endhaltestellen zu bekommen.
Die Züge sind so voll, dass eine wirklich froh sein muss, überhaupt mitzukommen. Genau das ist nämlich das Problem. Wenn der Zug erst einmal steht und die Türen aufgehen, geht eine unglaubliche Drängelei los, um sich irgendwie noch in den Zug zu quetschen. Und an genau diesem Punkt kommen die Trillerpfeifenmänner ins Spiel. Die Türen werden erst aufgemacht, wenn sich alle wieder hinter die Markierungen gestellt haben und nicht mehr drängeln. Sobald aber die Tür aufgeht, beginnt für den Trillerpfeifenmann die wirkliche Arbeit. Er muss dafür sorgen, dass die Leute, die aussteigen wollen, auch raus kommen. Und das ist nicht so einfach. Ich dachte ja immer, Chinesen wären höflich. Aber egal wo ich hinkomme oder mich ordentlich in eine Reihe stelle, werde ich weggedrängelt, überholt oder einfach übergangen.