Reisen, (Grill-)partys und Bazar in Panevezys
Mehr als zwei Monate sind nun mal wieder vergangen und in Litauen ist endlich der Frühling gekommen und zum Sommer fehlt auch nicht mehr viel. Ein tolles Gefühl, wenn morgens beim Aufstehen die Sonne meist ins Zimmer scheint und die Tage lang sind.
Mehr als zwei Monate sind nun mal wieder vergangen und in Litauen ist endlich der Frühling gekommen und zum Sommer fehlt auch nicht mehr viel. Ein tolles Gefühl, wenn morgens beim Aufstehen die Sonne meist ins Zimmer scheint und die Tage lang sind.
Ansonsten ist natürlich wieder sehr viel passiert, aber ich habe keine Lust das alles zeitlich einzuordnen, sondern schreibe einfach mal drauf los...
Das erste was mir einfällt ist mein Geburtstag, der noch gar nicht so lange her ist. Am diesem Tag habe ich ein klein bisschen mit den Mädels und Jungs aus Panevezys gefeiert und am Wochenende dann ist die große Party in der Wohnung der Jungs gestiegen. War eine super Sache mit vielen Leuten und 6 šeimos picos zum Essen. Dank guter Kontakte zum Restaurant gab es auch 20% Rabatt.
An welchem Ort in Kaunas ist es am unwahrscheinlichsten und wahrscheinlichsten zugleich, jemanden zu treffen, den man kennt? Antwort: Akropolis, das riesengroße Einkaufszentrum. Da bin ich also rein gelaufen und wer stand direkt bei der großen Rolltreppe? Die Jungs und Mädels aus Jordanien, Ägypten, Israel, Italien, Polen und natürlich auch einige gute Bekannte aus Litauen.
Wenn Ihr Euch nun fragt, was diese Multikulti-Truppe in Kaunas zu suchen hat, dann ist die Antwort ganz einfach. Es sind alles Teilnehmer von einem einwöchigen Jugendaustausch mit dem Titel „Euro-med bazar“. Sie haben also ein Woche zusammen in der Nähe von Panevezys gelebt und sich auf den Bazar am vorletzten Tag des Austauschs in der Fußgängerzone in Panevezys vorbereitet. Der Bazar fand bei strahlendem Sonnenschein statt und es hat viel Spaß gemacht.
Nebenbei haben wir auch lustige Spiele gemacht und arabische Musik gehört. Zwei von den Jordaniern haben auf einmal angefangen zu singen! Zum Glück konnten wir Freiwilligen auch sehr oft mit den Austauschleuten zusammen sein und als ich das Wochenende in Kaunas verbrachte (dort hab ich ein bisschen Sightseeing gemacht), haben sie mich auf dem Rückweg in ihrem Bus mitgenommen, nachdem wir uns eben bei Akropolis zufällig begegnet sind.
Zu meinem heiß ersehnten ruhigen Wochenende bin ich auch nicht gekommen, denn ich war auf einer Party eingeladen. Die Partys sind auch immer gut, nur die Gründe dafür gefallen mir nicht so gut. In den meisten Fällen sind es nun eben keine spontanen Partys oder Geburtstagspartys mehr, sondern Abschiedspartys.
Gestern war ich dann in Kurtuvenai, in der Nähe von Siauliai. Wir haben dort BBQ gemacht. Die Volunteers dort arbeiten in einem Nationalpark und dort gibt es ganz viel wunderschöne Natur, Wiesen, Wälder, Seen und sogar kleine Hügel! Letzte Woche war ich dann noch mal in Kaunas wegen Sarah's Geburtstagsparty und Giovanis Abschied, und schon vor langer Zeit haben wir in Panevezys den Geburtstag von Jeroen aus Holland gefeiert.
In Klaipeda und Nida bin ich auch gewesen. Und zwar nicht ganz freiwillig. Ich habe in Klaipeda an der Uni einen TOEFL-Test gemacht, den ich brauche um mich bei den Unis bewerben zu können, denn vielleicht studiere ich in Italien oder Holland. Nun weiß ich auch schon, dass ich den Test bestanden habe. Na, und dann dachte ich mir, wenn ich schon fast 50 Litas für den Bus für die einfache Fahrt ausgebe, dann soll es sich auch lohnen und deshalb habe ich noch ein paar Tage Urlaub drangehängt.
Nida finde ich unheimlich schön und ich bin Fahrrad gefahren und habe den Sonnenuntergang angeschaut und war in der „Sahara Europas“. Bei Nida gibt es die höchsten Dünen Europas und es war ein beeindruckendes Gefühl dort zu stehen und nur Sand zu sehen.
Da ich gerade beim Thema Reisen bin, sollte ich auch noch über das erste Maiwochenende schreiben. In Litauen gab es in dieser Zeit mehrere Feiertage und wie die meisten anderen auch, habe ich die freie Zeit zu einer Reise genutzt. Ich habe mir zusammen mit Julia aus Kaunas die estnische Stadt Pärnu und die Insel Saaremaa angeschaut. Dort sind wir mit dem Fahrrad zu einem Meteoritenkrater gefahren, haben uns die Burg angeschaut und schließlich auch noch die beeindruckende Steilküste. Auf Saaremaa gibt es auch sehr viel Natur... Dann ging es auch schon wieder zurück nach Litauen in die Heimat.
Vor mehr als einem Monat war auch mein Papa mich besuchen und ich habe ihn überall mit hingeschleppt. Zur Arbeit, nach Vilnius und an den Berg der Kreuze. Mehr war in fünf Tagen inklusive An- und Abreisetag nicht möglich.
Wie schon erwähnt ist der Sommer im Anmarsch und das führt zu vielen Grillpartys. Vor allem seitdem Maurizio im Maxima Supermarkt einen Grill für 30 Litas gekauft hat. Dann bauen wir den Grill im Garten bei den Mädels auf, es gibt leckeres Essen und eine Menge Spaß. Außerdem wurde schon in Kaunas am Flussufer und eben in Kurtuvenai gegrillt.
Nun ein bisschen was zur Arbeit. Im Moment wechseln sich da Buchpräsentationen, Besuche von Schulklassen mit Schülern verschiedener Altersstufen, Aktivitäten für Kindergartenkinder und alltäglicher Arbeit ab. Zudem gab es noch zwei besondere Ereignisse.
An einem Freitag sind wir auf's Land gefahren und mitten im Nirgendwo (und abgeschnitten von der normalen Welt, denn es gab keinen Handyempfang) stand ein Haus. Unser Ziel war erreicht. In diesem Haus wohnen zwei Schwestern, die schon mindestens 80 Jahre alt sein müssen. Und die haben nach traditionellem Rezept und in einem ganz alten Ofen Brot für uns gebacken. Da habe ich festgestellt, dass das auch nicht viel anders gemacht wird als in Deutschland (Stichwort Sauerteig).
Das andere Ereignis war ein Film, der gerade von Studenten der Uni über Ausländer in Panevezys gemacht wird. Deshalb wurden wir gefilmt und befragt. Da Panevezys eine Kleinstadt ist, kannten wir natürlich auch die Studenten, die uns gefilmt haben.
Und da ich schon so lange nichts mehr geschrieben habe, muss ich auch noch die Osterfeier von meiner Koordinationsorganisation erwähnen. Da waren wir mitten im Wald, haben Fußball gespielt, Würstchen und Salat gegessen und traditionelle litauische Osterspiele gemacht.
Das sollte nun aber alles gewesen sein. Ich hab auch gar keine Lust mehr zu schreiben, mir fallen bald die Augen zu. Ich werde den Text so schnell wie möglich ins Internet stellen.
Gute Nacht – laba naktis
Annika