Viso Lietuva, Ciao Italia

Ja, es ist unglaublich, aber wahr...

Die Zeit vergeht so schnell, dass ich jetzt schon aus Südtirol berichten kann. Vor etwas mehr als einem Monat war ich noch in "meiner" Stadt Panevezys (und ich hab das Gefühl, dass ich immer noch geistig zu 25% dort lebe). Die ganzen Eindrücke und Erfahrungen, die vielen schönen Erlebnisse und die ein bisschen andere Lebensweise, meine Freunde, so vieles verbinde ich mit dieser Stadt und dem Land "Lietuva".

Manchmal hab ich echtes "Litauenweh" – also Heimweh nach Litauen. ;) Gerade bin ich auch am Fotos sortieren. Es ist ganz schwer eine Auswahl zu treffen (kein Wunder bei ca. 30 GB an Bildmaterial) und dann erinnere ich mich an sooo viele schöne Sachen. Als ich ein Bild von Kaunas (genauer laisves aleja) gesehen hab, war ich doch glatt mal neidisch auf dich, Sarah, weil du noch einen Monat in Litauen sein kannst.

Und nun gibt es wieder eine neue Freiwilligengeneration, die die gleichen Erfahrungen machen, wie ich sie vor nicht allzu langer Zeit gemacht habe. Ich hoffe es gibt ein paar Leute, die aus Litauen schreiben! Auch wenn es ein komisches Gefühl ist, als ehemalige Freiwillige, nun von den "Neuen" zu lesen. Aber der Kreislauf geht weiter...

Ir dabar? Der Titel verrät es schon. "Hallo Italien". Genauer gesagt Südtirol ;) (weil Maurizio würde jetzt sagen Südtirol ist kein Italien, allerdings hab ich auch schon Südtiroler kennen gelernt, die gesagt haben "Ich fühl mich als Italiener, auch wenn meine Muttersprache Deutsch ist"). Ich studiere jetzt Wirtschaftswissenschaften mit Schwerpunkt auf Tourismus an der FU Bozen, aber der Standort meines Studiengangs ist die Kleinstadt Bruneck, die direkt am Fuße des Kronplatz liegt.

Das Studium ist dreisprachig, das heißt es gibt Vorlesungen in Deutsch, Englisch und Italienisch. Für mich ist es schon eine Umstellung vom Volunteer-Alltag (Partys, Partys, Partys, Reisen und Arbeit) ins Studentenleben (Vorlesung, Vorlesung, Vorlesung, aber hoffentlich auch ab und zu Party). Die erste Uniwoche ist geschafft und ich bin überzeugt, dass nach kurzer Eingewöhnungszeit "viskas bus gerai" sein wird. ;) Ich wohne übrigens in einer WG, zusammen mit zwei Südtirolern (aus Meran) einem Österreicher und einer Deutschen.

Eine kleine Anmerkung noch: Es hat geschneit. Noch nicht im Tal in Bruneck (da hat es heute den ganzen Tag geregnet), aber ein bisschen höher... Man kann ihn schon sehen den Schnee. Der Winter kommt, aber ich kann mich an den letzten Winter, den Winter in Litauen noch so gut erinnern als wäre es gestern gewesen. Anfang Oktober vor einem Jahr (2007), da war Rasa’s Geburtstag, mein On-Arrival Training, ein Ausflug nach Riga ... Ihr merkt schon, ich könnte noch ewig über Litauen weiter schreiben, aber die Zukunft ist eben doch die Uni…

Bevor ich nach Italien gefahren bin, war ich natürlich auch noch in Deutschland. Und besonders erwähnenswert ist, dass ich Europeer geworden bin. Da hat die deutsche NA ein Seminar veranstaltet für Leute, die an einem Programm von "Jugend in Aktion" teilgenommen haben, die mehr Infos und Methoden zu bekommen, wie man andere über die Möglichkeiten eines Auslandsaufenthalts, EVS, Jugendinitiative, etc informiert. Da werde ich mir wohl in der nächsten Zeit auch mal was ausdenken. Es gibt hier ein schönes Jugendzentrum, vielleicht kann ich da mal was machen.

Ziuresime... Ich glaube es wird nicht leicht für mich, Italienisch zu lernen, weil die litauischen Vokabeln noch in meinem Kopf rumspuken. Meine Profs sind bestimmt erstaunt, wenn in der Klausur was dabei steht, was weder Deutsch noch Englisch und schon gar kein Italienisch ist.

Das war dann auch mein erster Eintrag aus Italien.

Viele Grüße nach Deutschland und besondere Grüße nach Litauen (Sarah! Und Andrea, ich hab gesehen, dass du nun auch hier schreibst, toll! Savanoriai is Lietuvos rasikite cia  :)