Auf Reisen
A_nnika hat Tallinn, Tartu und Helsinki erobert. Nach einem Sightseeing- Marathon ging’s zurück nach Panevezys. Dort, direkt vor A_nnikas Haustür, fand ein wirklich tolles Mid-Term-Meeting statt.
Nach dem Weihnachtsfest mit meiner Gastfamilie, begab ich mich zusammen mit Julia aus Kaunas auf große Reise nach Estland und Finnland. Wir besichtigten Tallinn, Tartu und Helsinki (dort regnete es natürlich ziemlich viel) und feierten auch Silvester in Tallinn. Auch wenn ich zwischenzeitlich mal dachte, ich würde Sylvester lieber in Litauen feiern. Trotzdem war es ein schönes, wenn auch ungewöhnliches Silvester, wie auch das Weihnachtsfest einfach anders gewesen war.
Es gab ganz traditionell zwölf Gerichte und danach sind wir in die Kirche gegangen. Aber zurück zur Reise. Wir haben uns einiges angesehen, darunter das ultraneue Kunstmuseum in Tallinn, den Tallinner Weihnachtsmarkt, die Altstadt von Tallinn und Tartu, viele Kirchen, sind am Meer spazieren gegangen, den Hafen von Helsinki, das finnische Nationalmuseum, das Olympiastadion in Helsinki (zumindest von außen), eine ehemalige Festungsinsel vor Helsinki, eine Felsenkirche und da wir kaum Bus gefahren sind, sind wir viel gelaufen. In Tallinn waren wir in einer ganz komischen Bar, in der die Sitzmöbel, der Boden, die Wände und Tische ganz in weiß waren und die Kellner/innen aussahen, wie wenn sie von einem anderen Planeten kommen. Und extrem verwirrt war ich auch, wegen des ganzen verschiedenen Geldes in meinem Geldbeutel. Litauische Litas, Euro und estnische Kronen. Vor allem bei den Münzen bin ich ziemlich durcheinander gekommen, mit was ich denn jetzt bezahlen muss. Und die Kronen führen zu einem „vollen“ Geldbeutel, auch wenn es nichts wert ist. Es gibt Scheine für 2, 5, 10, 15, 20, 25, 50,… Kronen, wobei 100 Kronen circa sechs Euro sind.
Nun ist Litauen wie viele andere Länder ja auch der Schengenzone beigetreten, was sich gut auf die Fahrt ausgewirkt hat. Denn statt nach eineinhalb Stunden und noch mal schätzungsweise vier Stunden später aufwachen zu müssen, um den Pass vorzuzeigen, sind wir einfach an der ehemaligen Grenze vorbeigefahren. Und es hat mir viele Probleme erspart, denn in Helsinki hätte ich doch beinahe meinen Geldbeutel mit sämtlichen Dokumenten und Karten verloren und weiß nicht wie ich dann zurück nach Litauen gekommen wäre. Ohne Dokumente konnte man ja nicht über die Grenze. Aber zum Glück sind sie nun in der Schengenzone und ich habe auch meinen Geldbeutel wiedergefunden.
Zurück in Panevezys habe dann gleich in die Arbeitswoche gestartet und es war richtig Winter bei uns. Wir hatten viel Schnee und bis zu minus 17 Grad. Aber nun ist es wieder wärmer geworden und der Schnee weggeschmolzen. Danach hatte ich schon ein superschönes Mid-Term-Meeting: mit einer tollen Gruppe, zweimal Sauna (nach der wir in den zugefrorenen Teich gesprungen sind, in den wir erst mal ein Loch hauen mussten, denn es war eine mindestens 20 Zentimeter dicke Eisschicht drauf), einem Kochabend und einem Ausflug in ein Leinenmuseum und zu litauischen (ursprünglich polnischen) Bisons. Das Seminar war sozusagen direkt vor meiner Haustür, sodass ich praktischerweise den kürzesten Anreiseweg hatte – mit dem Bus ins Stadtzentrum und dann in den gemieteten Bus, der uns in unser einsames Haus mitten im Wald gebraucht hat. Das Essen kam von meinem Lieblingsrestaurant und da dachte ich mir, da kann ja nichts mehr schief gehen! Falsch gedacht, denn deren Auto war kaputt und so mussten wir lange warten und haben am ersten Tag Mittag- und Abendessen zusammen gegessen und vorher alle Vorräte, die wir dabei hatten (drei Tafeln Schokolade und ein bisschen Obst) verteilt.
Ansonsten ist nicht viel passiert. Gestern war ich wieder mal im VIP Martini Club, nachdem wir vorher woanders waren, der Altersdurchschnitt und die Musik aber eher aus der Kategorie Ü 50 waren und sich vor allem Egle, Žana und ich etwas unwohl gefühlt haben, sind wir noch zum VIP.
Ja und seit der Text geschrieben wurde, sind schon wieder viele Tage vergangen, denn der PC in der Bibliothek ist mehrmals abgestürzt.