Der erste Arbeitstag...
...und ein erholsames/spannendes Wochenende
Falls ihr jemals zufälligerweise in Newport seid, und grade viel Geld ausgeben wollt, kann ich das Hotel "Celtic Manor" nur empfehlen. Ich hab leider nicht das Geld um dort tatsächlich zu übernachten, aber das Rote Kreuz hatte es für die Regionalversammlung am Samstag gemietet. Es ist sogar so groß, dass da gleichzeitig noch zwei andere große Events stattfanden und man absolut nichts von einander mitbekommen hat außer im Eingangsbereich. Aber es ist nicht nur riesengroß sondern auch traumhaft schön. Beim durchlaufen haben wir sogar kurz den Pool gesehen der auch ech schick war. Außerdem hat auch Obama hier ein paar Nächte in 2014 verbracht, also kann man sich ja vorstellen wie schnell wir zugestimmt haben mitzugehen als es uns angeboten wurde. Die Regionalversammlung selber war auch sehr beeindruckend, da das Britische Rot Kreuz sehr anders arbeitet als das Deutsche. Der Fokus liegt bei denen mehr auf den einzelnden Projekten statt auf die medizinische Unterstützung. Bei der Versammlung lag der Schwerpunkt auf der zehn-Jahres Planung für 2020 bis 2030 und dazu wurden auch viele der jetztigen Projekte nochmal vorgestellt. In einer der Reden wurde gesagt, dass wir alle - egal ob Mitarbeiter oder Freiwilliger - viele unterschiedliche Talente haben und viele unterschiedliche Sprachen haben, aber was wir gemeinsam haben ist, dass wir alle fließend Menschlichkeit sprechen. Meiner Meinung nach war das eins der besten Sätze an diesem Tag, (es wurde wirklich sehr viel gutes gesagt), und was auch am besten zu dem Motto des Britischen Roten Kreuzes passt: "the power of kindness".
Abgesehen von der Regionalversammlung haben wir unseren Samstag eher nur damit verbracht uns ein bisschen einzuleben und hatten auch zum Abendessen ganz einfache Ofenpizza - da wir beide zu faul waren um noch Einkaufen zu gehen. Sonntag wurde tatsächlich etwas lebendiger da wir endlich groß einkaufen waren und auch endlich kochen konnten. Am späten Nachmittag ist Leo eine Runde spatzieren gegangen und ich war eine kleine Runde joggen. Diesmal nicht sehr weit, aber es sah wunderschön aus neben dem Fluss.
Heute ging es dann offiziell los - der erste Arbeitstag. Da relativ wenige im Büro waren, sind wir schon an unserem ersten Tag mit in die "Notklinik" (bitte verlasst euch nicht auf die Übersetzung, ich weiß nicht wirklich wie man das bezeichnen würde). Die Klinik findet in einer ehemaligen Kirche statt, die aber jetzt ganz anders genutzt wird. Montag Vormittags wird es genutzt damit sich Menschen die es grad brauchen second-hand Kleidung holen können und ab zwei Uhr sind wir dann da. Das Rot Kreuz bietet die Unterstützung für Flüchtlinge, die keine Unterstützung mehr vom Staat bekommen, zwölf Wochen lang zehn Pfund zu bekommen. Viele kommen aber nicht nur deshalb dahin sondern auch um mit dem Welsh Refugee Council zu reden oder um sich von einer weiteren Organisation Unterstützung für eine Unterkunft zu holen. Natürlich sehr interessant aber auch traurig wie viele Menschen auf die Straßen geschickt werden nachdem ihr Asylantrag abgelehnt wird.
Mit meinen Kollegen versteh ich mich super und freu mich auch schon auf die kommenden Arbeitstage, da wir ab morgen auch richtige Trainingseinheiten haben werden zu den ganzen unterschiedlichen Prozessen und was wir eigentlich machen können um zu unterstützen. Ich bin sehr gespannt was da noch auf mich zukommt.
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