Liebes Tagebuch...
Die ersten Tage in Cork, Irland sind erlebt, die neuen Mitbewohner kennen gelernt und die Stadt ein bisschen ausgekundschaftet. Dank typisch irischen Wetter, netten Pubs und angenehmer Arbeit hat Paul seine Entscheidung bisher nicht bereut.
So, tatsächlich bin ich in Irland angekommen! Am 06.September morgens bin ich nach einer netten Nacht in Dublin, wo ich mich durch den Temple Bar District geschoben habe, dann doch in Cork eingetroffen. Am Bahnhof wurde ich wurde von einer Mitarbeiterin der Wohlfahrtsorganisation („Simon Community“) abgeholt. Anschließend gab es für mich und weitere Freiwillige, die am Abend zuvor angekommen waren, eine Einführung. Zunächst ging es um „Regelkunde“ und danach besichtigten wir die einzelnen Einrichtungen. Insgesamt gibt es sechzehn Freiwillige hier in Cork, sieben davon sind neu.
All diese Freiwilligen leben in zwei Wohngemeinschaften. Es gibt eine 12er-WG und eine 4er-WG. Ich lebe in der großen. Beide haben natürlich Vor- und Nachteile. Wenn man Schicht arbeitet, kann es sein, dass man in der kleinen WG nie jemanden antrifft. In der großen jedoch trifft man immer jemanden an. Ob das ein Vor- oder ein Nachteil ist, muss sich noch herausstellen. Die Küche in der 4er-WG wird von vier Leuten benutzt, die in der 12er-WG von zwölf. Hier weiß ich jedoch schon jetzt, wo die Vorteile liegen!
Die Freiwilligen kommen aus der ganzen Welt: Der Großteil sind Deutsche, dann noch zwei Kanadierinnen, drei Australier, eine Französin, einer aus Ghana (Ghanaese, Ghanaer, Ghanaist,...) und wahrscheinlich habe ich noch irgendwen vergessen.
Cork ist die zweitgrößte Stadt Irlands. Eine wahnsinnige Menschenmenge von 170.000 Menschen lebt hier, etwas mehr als in Fürth. Hier gibt es eine Uni und zum Meer ist es noch ein gutes Stück, viel mehr als ein Spaziergang. Natürlich gibt es hier all das, was es geben muss: Viele, viele Pubs. In Irland ist es immer die richtige Zeit, um mal ins Pub zu gehen und eine Pint (568ml = a Hualbe) zu heben, was mir diejenigen Freiwilligen, die schon länger da sind, wärmstens ans Herz gelegt haben.
Ich arbeite in dem so genannte "Day Center". Das ist eine Einrichtung, die von 7.30 Uhr bis 13.00 Uhr geöffnet ist. Dorthin können Obdachlose kommen und etwas essen und trinken, ihre Klamotten waschen oder auch Beratung bekommen. Ich bin verantwortlich für die Zubereitung des Essens, mit den Leuten zu quatschen. Dabei gibt es manche Mega-Iren, die verstehen nicht mal die Einheimischen. Noch habe ich zu kurz dort gearbeitet, um Weiteres erzählen zu können. Die Feinheiten habe ich noch nicht raus. Doch weitere Details werden folgen.
Und wie es mir geht? Supergut. Das liegt wahrscheinlich am „guten“ irischen Wettern, welches mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr lange so bleiben wird wie es jetzt ist, nämlich regnerisch. Vieles ist neu für mich: Die Arbeit, die netten Leute hier in Cork; Cork an sich, und vor allem Irland. Zurzeit freue ich mich auf die Arbeit, freue mich während der wenigen Sonnenstunden in Pubs zu sitzen, Zeitung zu lesen und das irische Leben zu genießen. Ich freue mich auch Irland auszukundschaften. Man kann sagen, dass ich überladen bin mit positiven Eindrücken. Ich bin sehr froh und glücklich, dass ich nach Irland gekommen bin.
So könnte man meine derzeitige Seelenlage wohl am besten beschreiben.
Bis dahin... Paul