Entspannungswochenende
Ein äußerst entspanntes Wochenende verbrachte Paul mit einer netten Truppe in Tralee und auf der landschaftlich schönen Halbinsel Dingle, nördlich seiner momentanen Heimat Cork. Zum krönenden Abschluss ging es dann ins Wohlfühl-Planschbecken.
Vorletztes Wochenende war es wieder soweit: Es gab das zweite von vier Wochenenden im Jahr, die wir alle frei bekommen und dann weg fahren können. Dieses Mal haben wir uns entschieden, nach Tralee, nördlich von hier, zu fahren. Da Melanie (Freiwillige) und ich am Freitag nicht arbeiten mussten, sind wir schon mit dem Bus vorgefahren. Unsere Herberge war ein wirklich schönes georgianisches Haus mit ca. 7,30 Meter Raumhöhe, offener Feuerstelle im Aufenthaltsraum und einem sehr herrschaftlichen Charme. Sie war im Zentrum des Städtchens mit Blick auf die nahe gelegenen Hügel. Wie Könige haben wir uns jedoch dank unseres Zehnerzimmers nicht gefühlt.
Nachdem wir unsere Schlafstätte ausfindig gemacht haben und nach einer anschließenden kleinen Stärkung haben Melanie und ich die Stadt und die nähere Umgebung erkundet. Wir sind an der Bucht von Tralee durch Kuh- und Schafsmist entlang gelaufen mit einem vernebelten Blick auf die Hügel der Halbinsel Dingle. Als wir von unserem Spaziergang zurück kamen trudelte die restliche Belegschaft auch langsam ein. Nach einem süßsauren Abendessen gab es keine großen Aktionen mehr: Das Kollektiv ging ins Pub.
Am nächsten Tag aus den Federn gekrochen, haben wir uns alle entschlossen, auf die nahe liegende Halbinsel Dingle zu fahren. Wir waren nur zehn Freiwillige auf diesem Away Weekend und hatten zwei Autos zugegen. Somit war es für uns möglich, einfach loszudüsen und Dingle, eine der Touristenattraktionen Irlands, zu erkunden. Landschaftlich eine Augenweide! Man fährt durch sattgrüne Wiesen, dann über Gebirgspässe, die man nur aus den Alpen kennt, und die ganze Zeit muss man seine Nase an die Scheibe drücken. Es ist eine wunderschöne, karge und baumlose Gegend. Und das Allerbeste war, dass das Wetter wieder mitgespielt hat. Genauso wie beim letzten Mal. Es war wieder sonnig und warm an diesem Tag. Mit Sonne gibt Irland optisch noch mal richtig Gas.
Wie in den letzten Berichten, die ich verzapft habe, muss ich auch hier wieder schreiben, dass es im Sommer ein Wiedersehen mit dieser Halbinsel geben muss. Zurückgekehrt gab es diesmal lecker Bolognese und dann begann der Abend. An dieser Stelle eine Preisfrage: Was machen zehn Freiwillige an einem freien Abend in einer fremden Stadt?
Sonntags – nach der Ausnüchterunsphase (natürlich nicht meinerseits!) – sind wir in den Aqua-Dome. Ein Erlebnisbad, das wohl sondergleichen in Irland vergeblich sucht. Die Schwimmbadkultur ist in Irland nicht so ausgeprägt. In Cork ist das längste Bad 25 Meter lang, eigentlich eine Bruchbude und total überfüllt und überteuert. Der Aqua-Dome war auch nicht billig. Aber es war richtig schön, im Whirlpool auszuspannen und sich in Wellenbewegungen durchs Wasser zu bewegen. Zu fünft rutschen fand der Bademeister leider nicht so lustig wie wir. Sauna und Dampfbad haben weiterhin das Wohlgefühl gesteigert. Nach der Wässerung sind wir dann Heim nach Cork.
Es war wirklich ein sehr entspannendes Wochenende. Die Gruppe war super. Alles haben wir zusammen gemacht und es gab keine Abspaltungen von Splitterfreiwilligen. Das Team, das zurzeit in Cork ist, ist im Großteil sehr umgänglich. Es gibt keinen Stress oder andere Streitigkeiten. So ein Wochenende tut seinen Teil dazu.
Mittlerweile bin ich der Meinung, dass, wenn man ein schönes irisches Dorf gesehen hat, man alle gesehen hat. Überall stehen bunte Häuser, überall gibt es verträumte Gassen und fotografierwürdige Ecken. Man fährt nicht nach Irland, vor allem in den Westen, um sich Dörfer anzuschauen, sondern wegen den Landschaften. Dublin ist eine STADT und somit etwas Anderes!
Ansonsten: Hier ist nicht allzu sehr viel los. Alles beim Alten. Und: Vorfreude auf Besuch und Daheim!