Meine Zeit in England glich einer Reise durch ganz Europa, berichtet Svenja. Sie ist ziemlich schnell in die internationale Clique reingewachsen und hat festgestellt, dass aus losen Bekanntschaften bemerkenswert schnell enge Freundschaften werden können.
Wie ihr ja schon wisst, bin ich vormittags immer im Sprachkurs, wo wir auch ziemlich viel lernen. Gestern machten wir ein bisschen Landeskunde über Slowenien und sollten dabei natürlich die ganze Grammatik beachten... anscheinend hatten wir dann auf heute die Hausaufgabe, etwas über unser Land vorzubereiten (ich hab das leider nicht gehört, oder jedenfalls nicht mitgekriegt).
Ja ja, eigentlich hatte ich mir ja vorgenommen, das Wochenende ganz ruhig angehen zu lassen. Am Freitag war ich dann ja auch daheim und um 21:30 im Bett. Am Samstag ging ich dann um 11 Uhr in die Stadt und dachte mir dann: Ach, eigentlich kannst du ja, wenn du schon da bist, beim City-Run mitmachen, den das internationale Office veranstaltet. Der startete um 12 Uhr.
Ich werde wohl nie in meinem Leben das Gefühl vergessen, dass mich überkam, als ich mir meinen Weg durch die Gepäck- und Passkontrollen bahnte. Neun Monate ganz allein in einem fremden Land, keiner, der deine Muttersprache spricht - vorausgesetzt es spricht irgend jemand mit dir. Wahre Horrorszenarien, die sich da vor meinem inneren Auge abspielten.
Also gestern war ich eigentlich ziemlich müde aber dann dachte ich mir: Ach komm, du bist die ganze Zeit nur am "arbeiten" oder lernen, gehst du halt noch auf die Welcome-Party, die vom internationalen Studentenoffice organisiert war. Ich dachte mir, ich bleib vielleicht so bis 11 oder 12 und nehm dann den letzten Bus zurück.
Mein Bruder und n Freund von ihm waren für zwei Tage da. Es war richtig schön, mal wieder n 'heimisches Gesicht' zu sehn, und auch ziemlich lustig. Von zu Hause haben sie mir 2 Linzertorten mitgebracht (extra von meiner Mutter gebacken!), und ich freu mich schon richtig drauf, sie zu essen... ;-)
Letzte Woche hatte ich „On-arrival training“ in Oxford. Es hat wirklich Spaß gemacht und die Stadt ist einfach genial. Nur leider habe ich bisher weder im Lotto gewonnen, noch einen reichen Mann gefunden, noch bin ich eine 'Intelligenzbestie', so dass ich da nicht studieren kann! :-( ). Der einzige Nachteil war, dass von 18 Teilnehmern rund die Hälfte deutschsprachig war und dann wird man auch sehr leicht zum deutsch sprechen verleitet!
Die Prachtstraße führt direkt darauf zu. Aber geht man weiter geradeaus, findet sich kein Eingang, man muss einen großen Bogen machen, immer an der Mauer entlang, an der der Beton bröckelt, der vorgibt Marmor zu sein.
Gestern Nachmittag war ich im "Bus der Freude" (Bus Veselja). Das ist ein alter Bus, der der Organisation gehört und der zu festen Zeiten der Woche an bestimmte Orte fährt und dort Halt macht.
Die Engländer sind geradezu fanatisch mit irgendwelchen Sicherheitsmaßnahmen. Ihrer Meinung nach wohl am besten gewappnet sind sie gegen Feuer. So gibt es eigentlich in jedem öffentlichen Gebäude sehr viele 'Feuertüren': und in den meisten Häusern auch Feuermelder. Ich bezweifle aber, ob sie dadurch wirklich sicherer leben als in Deutschland.
Nachdem ich die letzten drei Tage nicht wirklich irgendwo eingespannt war, startet das ganze heute. Vormittags bin ich bis Januar in einem Sprachkurs. Der ist ziemlich anstrengend. Man muss sich die ganze Zeit voll konzentrieren.
Na, Tagebucheinträge fast eine Woche später sind auch was Feines. Aber bis jetzt kam ich noch einfach nicht dazu, etwas in mein Tagebuch zu schreiben .
Die Briten scheinen alles verkehrt herum zu machen! Angefangen mit dem Verkehr bis hin zum Badezimmer, in dem die Wasserhähne vertauscht sind. Heißes Wasser fließt rechts anstatt links.
Vergangene Woche hat es wohl fünf Tage hintereinander geregnet. Das hört sich jetzt noch nicht sehr spannend an, aber in Bukarest und ohne Gummistiefel ist das eine recht abenteuerliche Sache.