Was ist nur los mit der Welt?
Jeden Tag sind die Nachrichten gefüllt mit Schreckensmeldungen. Auch Irland, die grüne Insel, bleibt nicht verschont davon. Gerade hier gibt es Landstriche, in denen das Verbrechen besonders stark ist.
Letztes Jahr waren es Unruhen in Griechenland oder Terroranschläge in Großbritannien. Dieses Jahr läuft zum dritten Mal in Deutschland ein Schüler Amok. Krieg im Afghanistan, am Gaza-Streifen, zwischen Russland und Georgien, Konflikte, Piraterie und Unterdrückung sind und waren die Topthemen in der Zeitung.
Irland, ein Land, so unberührt, dass sich der Sage nach schon Feen und Kobolde wohlgefühlt haben. Wie damals überragt das Land mit seiner Natur. Die grüne Insel, so heißt sie. Hinter jedem Hügel trifft man auf Schafe. Die Felder sind voll mit ihnen. Fast Jedes ist weiß und doch läuft man auch Schwarzen über den Weg. Selten.
Limerick ist eine kleine, im Südwesten Irlands gelegene Stadt. Ein Touristenort ist die Stadt nicht. Im Gegenteil. Bekannt ist sie trotzdem. Mindestens zweimal die Woche stehen in der Zeitung Artikel über Limerick:
Gewaltvolle Auseinandersetzungen am Montag, Todesanzeigen am Freitag.
Irlands schwarze Schafe scheinen in Limerick ihr Übel zu treiben.
Drogenschmuggel steht an der Tagesordnung.
Über die zerklüftete Südwestküste Irlands gelangen Schiffe aus Afrika und Lateinamerika meist voll geladen mit Kokain in die kleine Bucht, die nach Limerick führt. Von hier wird der Drogenschmuggel organisiert und Drogen über Irland und ganz Europa transportiert.
Mit verheerenden Folgen. Ein Krieg zwischen zwei Drogenbanden zerreißt die Stadt.
Seit Jahren dominiert der Bandenkrieg Limericks Straßen. Auf der einen Seite steht die "Dundon-McCarthy Gang", die den westlichen Stadtteil kontrolliert und auf der anderen Seite steht die "Keane and Collopy Gang", die sich im östlichen Teil der Stadt niedergelegt hat.
Beide Gangs wollen die alleinige Kontrolle über den Drogenhandel und bekämpfen sich mit allen Mitteln ohne Rücksicht auf Verluste.
Es geschehen mehr Morde als in jeder anderen Stadt Europas. Die Gangs sind schwer bewaffnet und töten Jeden, der ihnen in die Quere kommt. Selbst den Kindern wird das Handhaben von Waffen beigebracht, damit sie sich bei Angriffen verteidigen können.
Bisher wurden zahlreiche Menschen ermordet. Darunter auch Jugendliche.
Das letzte Opfer war ein beliebter Rugby-Spieler, Shane Gheoghegan, der fälschlicherweise für jemand anderes gehalten wurde und auf dem Heimweg von Gangmitgliedern mehrfach angeschossen wurde.
Das Schlimmste. Die Polizei ist machtlos.
Bewaffnete Spezialkräfte schieben durchgehend Patroullie auf den Straßen. In den Griff bekommen sie den Bandenkrieg nicht. Obwohl die Polizisten Gangmitglieder kennen, wagt es keiner sie festzunehmen. Sie haben Angst, dass ihre Familien oder sie selbst terrorisiert oder sogar ermordet werden.
Bestechungen seien angeblich auch im Spiel.
Der irische Zoll ist ein Witz. Mit einem einzigen Schiff überwacht der irische Zoll 6.000 Kilometer Küste. Die Drogenhändler können gemütlich in die Bucht hineinfahren. Ein Kinderspiel. Der Zoll geht leer aus. Die Arbeit war umsonst. Mal wieder.
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