Tryllefløjten
Mozart mal anders
Mozarts "Zauberflöte" mit Behinderten aufzuführen klingt erst mal nach einer großen Herausforderung, aber etzten Samstag haben wir hier in Hertha den dritten Akt von Mozarts „Zauberlöte“ aufgeführt und es war ein riesen Erfolg. Jeder, der mitgemacht hat, war mit so viel Freude und Engagement dabei und alle wollten, dass es eine tolle Aufführung wird. Und das ist auch wirklich gelungen.
Die Theatergruppe bestehend aus Behinderten und Nicht-Behinderten hat sich über viele Wochen darauf vorbereitet.
Als ich vor fünf Wochen hier in Hertha angekommen bin, wurde ich auch gleich gefragt, ob ich nicht mitmachen wollte. Diese Möglichkeit ließ ich mir natürlich nicht entgehen. Also bekam ich den „Marsch der Priester“ als Klavierversion, die dann als Trio mit Cello und Querflöte gespielt wurde sowie den „Chor der Knaben“, ebenfalls ein Trio von Alt, Sopran I und Sopran II. Ich wurde auch zu Chorproben eingeladen und es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, weil man da wirklich nur mit Dänen zusammen war und auch auf dänisch gesungen wurde, was sich für mich als echte Herausforderung entpuppte. Drei Wochen haben wir geprobt und ich habe an meinem dänischen Gesang gefeilt und als ich es endlich gut hinbekommen habe, hat Karen, die Frau, die für die Musik zuständig ist, uns sagte, dass wir auswendig singen müssten. Auswendig singen auf dänisch! Ich dachte echt, das kriegst du nie hin, aber am Ende hat es, glaub ich, dann doch ganz gut funktioniert, auch wenn ich mir nicht so ganz sicher bin, ob ich auch alles richtig ausgesprochen habe.
So jetzt kommen wir aber zu den Hauptakteuren von Mozarts „Tryllefløjten“, den Behinderten, die mit so viel Spaß und Freude bei der Sache waren und völlig in ihren Rollen aufgegangen sind. Alleine ihnen zuzuschauen, wie sie auf der Bühne stehen und singen und tanzen und spielen, war die reinste Freude. Besonders die Rolle des "Papageno" war perfekt besetzt! Der Behinderte, der "Papageno" darstelle, hat ihn nicht einfach nur dargestellt, nein, er war "Papageno" und als er dann "Ein Vogelfänger bin ich ja" noch mal als Zugabe singen durfte, waren alle völlig aus dem Häuschen, es war einfach rundum gelungen. Es war einfach Mozart mal anders.
Am meisten hat mich beeindruckt, mit wie viel Freude alle bei der Sache waren und, dass sich alle so viel Mühe gegeben haben, dass es eine tolle Vorstellung wird. Und ich bin froh, dass ich Teil des ganzen sein durfte, dafür an dieser Stelle ein ganz, ganz großes Dankeschön! Ich freue mich jetzt schon auf das nächste Projekt.