Kulturschock am ersten Tag!

Nach einer sehr langen Reise, mit zwischenzeitigem 5 stündigen Aufenthalt in Riga, bin ich vorgestern in der Nacht in Rekova angekommen. Rekova ist ein sehr kleines Dorf im Osten Lettlands. Schon bei meiner Ankunft habe ich gemerkt, dass das Land und das Leben hier etwas anderst ist als ich es gewohnt war. Die Busfahrt von Riga nach Rekova führte zum Teil über, für Deutschland unzumutbare Straßen. Zum größten Teil fuhr ich durch Wald und Wiesen, bis sich mir ab und zu ein kleines Dorf zeigte, indem der Bus einen Halt machte. Für mich war es schwer mich zurecht zu finden, weil alles gleich aussah. Erschwerend kam hinzu, dass die Busfahrer und sonst auch niemand in diesem Bus die englische Sprache beherrschte. Nach Verständigung mit Hand und Fuß habe ich es dennoch geschafft und bin gut in Rekova angekommen. Ich wurde sehr freundlich empfangen. Doch dann folgte der nächste Schock. Mein Zimmer, ebenso wie mein Bad sind sehr spartanisch und altmodisch eingerichtet. Außerdem erfuhr ich, dass das WLAN und das warme Wasser für mich in den ersten Tagen nicht zu benutzen sind. Doch von der Fahrt gekennzeichnet viel ich ohne darüber nachzudenken in mein Bett.

Am nächsten Tag war in ganz Lettland erster Schultag nach den Sommerferien. Und schon wieder habe ich gemerkt wie hier alles anderst ist. In Deutschland gehen alle Schüler zur Schule, als wäre es ein normaler Schultag. Hier nicht, nein die Jungs kamen im Anzug und die Mädchen in schicken Kleidern. Jeder Schüler hat Blumen dabei, die alles sehr Bunt wirken lassen. Die älteste Klasse der Schule holt nun die 1. Klässler aus ihrem Klassenzimmer ab. Die restlichen Schüler bilden ein Spalier im Gang zur Sporthalle. Sie halten ihre Blumensträuße so hoch, dass sie sich in der Mitte des Spaliers berühren. Die Abschlussklasse und die 1.Klässler laufen nun durch den Spalier in die Turnhalle. Dort versammelt sich nun die ganze Schule. Es folgen lange Reden des Schuldirektors, des Bürgermeisters, des Vize- Bürgermeisters, der Schulsprecherin und vielen anderen Leuten. Die 1.Klässler wurden mit Geschenken überhäuft. In Lettland ist es Tradition, dass neue Personen in einem Ort oder in einer Schule mit Geschenken oder Blumen überhäuft werden. So bekam auch ich mit der Zeit immer mehr Blumensträuße. 

Nach dem Event in der Turnhalle versammelten sich die Schüler in Ihren Klassenräumen. Dort wurde vom Lehrer ein kurzer Ausblick in das neue Schuljahr gegeben. Danach mussten die Schüler Klassenweise Aufgaben lösen. Darunter fielen zum Beispiel Karaoke singen, Geschicklichkeits- und Denksspiele oder eine Zeichenaufgabe.

So sah also mein erster Tag in Lettland aus :) Es war sehr interessant zu sehen, welche Traditionen hier am ersten Schultag ausgeübt werden :)

Eure Ramona