Fahrt nach Pokhara
Und wieder hatten wir eine siebenstündige Busfahrt vor uns. Mir ist hier erst bewusst geworden, wie riskant die Busfahrer in diesen schmalen, kurvenreichen Bergstrassen fahren…
Und wieder hatten wir eine siebenstündige Busfahrt vor uns. Mir ist hier erst bewusst geworden, wie riskant die Busfahrer in diesen schmalen, kurvenreichen Bergstrassen fahren…
Folgende Situation: vor unserem Bus fährt ein LKW, die Sicht ist gänzlich versperrt. unser Busfahrer hupt, der LKW fährt soweit nach links wie er kann (in Nepal herrscht Linksverkehr), unser Bus überholt. Schade nur, dass uns aus der Gegenrichtung ein anderer LKW entgegenkommt. Also schnell wieder hinter den LKW eingeordnet, nach zwei Minuten der nächste Anlauf, hupen und... diesmal kommt uns in der Kurve nichts entgegen.
Etwa so verlief die ganze Fahrt nach Pokhara, wobei gelegentliche Armeekontrollen an so genannten "Checkpoints" ab und zu für einen kurzen Stopp sorgten. Da der König seit ein paar Jahren verschärft gegen die Maoisten kämpft, bemerkt man hier die starke Präsenz der Armee. Solch ein Checkpoint ist durch Straßenhindernisse (Blechtonnen, Holzaufsteller mit Stacheldraht umwickelt) schon aus einiger Entfernung zu sehen. Der Check verläuft so, dass alle nepalesischen Passagiere unseres Busses aussteigen, am Wachposten vorbei und 50 Meter weiter wieder einsteigen mussten, oder ein Soldat mit Maschinengewehr in den Bus stieg und geschaut hat, ob alles okay ist. Die Wachposten sind in einem kleinen Haus hinter Sandsäcken verschanzt, meist ist ein Armeequartier hinter der Mauer mit Stacheldraht, vor der sie postiert sind, das wiederum auch mit Sandsäcken und Stacheldraht umgeben ist.
Was mich auch sehr verwundert hat, war die Antwort einer unserer Guides auf die Frage, warum es in Nepal nicht so eine Art Müllbeseitigungssystem gibt. Er hat darauf geantwortet, der König habe kein Geld dafür, weil er es stattdessen in den kauf von Waffen investiere.
Ich persönlich habe mich nie in Gefahr gefühlt, zumal auch von den Maoisten versichert wurde, dass Touristen nicht Ziel ihrer Aktionen seien. Ich habe hier auch nur von einem Vorfall zwischen Armee und Maoisten gehört, seit ich hier bin.
Jedenfalls sind wir gut in Pokhara angekommen und wurden auch gleich in unser Hotel gebracht.