Erste Eindrücke aus Rumänien
Meine Zusammenfassung der ersten Woche in Baia Mare, Rumänien. Dort werde ich einen 8-monatigen EFD absolvieren und bin jetzt schon vollauf begeistert.
Nach etwa 1000 Bewerbungen und 2 Rückmeldungen, habe ich es am 5. Oktober endlich geschafft den von mir erträumten EFD in Rumänien, genauer gesagt Baia Mare, anzutreten. Baia Mare ist eine mittelgroße Stadt mit etwa 120.000 Einwohnern. Vor einer Woche saß ich dann ich dann gespannt und erwartungsfroh mit meiner Mitfreiwilligen Dorothee im Flugzeug nach Bukarest. Nach einem "small stop" ( 7 Stunden?!) ging es mit einem Propellerflugzeug nach Baia Mare weiter. Sitzt man erst mal in einem solchen sogenannten "Flugzeug" wünscht man sich dann doch schnell, dass man den Bus genommen hätte. Aber auch dieser Flug ging einmal vorbei und als wir landeten, wollte ich den Piloten erst fragen, warum er denn im Garten eines Rumänen notgelandet ist, aber nein: das war der Flughafen Baia Mare. Dieser ist noch kleiner als ich ihn mir vorgestellt hatte und nebenbei ganz nett bepflanzt. Vom Flughafen wurden wir mit einem Minivan zu unserem Apartment gebracht, in dem ich die nächsten 8 Monate wohnen werde.
Kurz zur Unkunft: Ich wohne in einem kleinem 6 Zimmer Apartment mit 4 Schlafzimmer, Küche und Bad ( Das 4. Schlafzimmer habe ich erst am 4. Tag entdeckt, es ist noch leer und gut versteckt). Die Küche trafen wir leider ohne Besteck an, da sie von der Organisation neu gemietet worden war. Aber meine Mitbewohner und ich merkten schnell, dass man selbst Nudeln mit Soße auch ohne Besteck essen kann, wenn man nur hungrig genug ist. Das Apartment teile ich mir mit meiner deutschen Mitfreiwilligin Dorothee, der Französin Marie und der Italienerin Jessica. Es wird wohl in den nächsten Tagen noch ein mysteriöser fünfter Mitbewohner einziehen, von dem aber niemand genau weiß, wann er kommt. Meine Mitbewohner sind alle sehr nett und schon recht schnell wird zusammen gekocht und einkauft und miteinander geteilt. Marie spricht leider so gut englisch wie ich französisch( also gar nicht) , aber die Zeichensprache tut ihr übriges.
Von der Organisation wurden wir sehr herzlich empfangen und mit allem nötigem versorgt ( von Besteck mal abgesehen:) ) . Die Organisation heißt "Team for youth Association" und ist nur hier in Baia Mare tätig. In meinem Projekt werde ich sowohl an Schulen und Jugendzentren Englisch unterrichten, als auch an Kindergärten die lokalen Arbeitskräfte unterstützen. Leider ist derzeit noch alles etwas unübersichtlich, da viele Freiwillige vor Ort sind, aber das wird sich sicherlich in den nächsten Tagen ändern. Meine bisher einzige Arbeitsstelle ist ein Kunstkindergarten: Für die, die mich etwas besser kennen- nein, ich bin dort nicht als Teilnehmer (auch wenn ich sicherlich vieeeel lernen könnte) sondern als Betreuer. Auf Grund der Sprachbarriere beschränken sich meine Aufgaben derzeit noch auf Bilder ab- und aufhängen, putzen und Schuhe binden der Kinder( ja es ist so aufregend, wie es klingt). Die Kinder sind jedoch total liebenswürdig und ich freue mich schon sie das nächste Mal zu sehen. Ich hoffe auch mit meinem Rumänischunterricht dort besser Anschluss zu finden.
In dem Projekt befinden sich 16 Freiwillige aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Portugal, Spanien und Kenia. Gerade weil es so viele Freiwillige gibt, war es überhaupt kein Problem Freunde zu finden, mit denen man täglich etwas unternehmen kann. Schon am zweiten Tag wurde zusammen gekocht und man saß noch bis spät abends zusammen und hat geredet. Das hat mich dann doch etwas positiv überracht, da ich gedacht hätte, dass ein solcher Prozess länger dauern würden.
Zusammengefasst kann man also sagen, dass meine erste Woche in Baia Mare wie im Flug vergangen ist und ich jede Sekunde genossen habe. Der einzige Wehmutstropfen ist das mein hochprofessionelles Rennrad ( es ist keins mehr,aber es war bestimmt mal eins) schon nach 3 Stunden kaputt gegangen ist und der Werkstattinhaber entweder im Urlaub oder furchtbar faul ist. Trotz allem sind die Menschen hier furchbar nett und hilfsbereit und versuchen selbst in gebrochenem Englisch alles, um einem zu helfen.
Heute waren wir in einer ländlichen Gegend, um uns alle noch besser kennenzulernen; wer wollte konnte reiten oder eine Art Seilbahn fahren. Danach ging es mit dem Auto zurück nach Baia Mare ( das übrigens nicht am Meer liegt :( ) . Wer übrigens als Fußgänger oder Fahrradfahrer im rumänischen Straßenverkehr bestehen will, sollte schon einen gewissen Hang zum Suizid an den Tag legen. Die Autofahrer geben nämlich nicht unbedingt immer zu erkennen, ob sie anhalten werden oder nicht.
Wer jetzt denkt, ich werde ein Buch hier schreiben, irrt sich. Das waren so weit meine ersten überaus positiven Eindrücke aus dem noch sonnigen Baia Mare!
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