Es macht sich
Nachdem ich anfangs noch größere Kämpfe gegen das uralte Doppelfenster und die Heizung ausführen musste, um die Kälte auszusperren, habe ich mich mittlerweile ziemlich an die Kälte gewöhnt. Auch das alltägliche Leben ist nicht mehr ganz so stressig-spannend wie anfangs. Ich habe mehrere Supermärkte und Postkästen gefunden, diese ca.30.000 Einwohner beherbergende Stadt mit Joggen und Spaziergängen einigermaßen erkundet und gelernt, dass ich a) auf Briefe mindestens eine Woche warten muss, falls sie denn dann ankommen...und b)besser demnächst zwei Briefmarken beim Verschicken draufklebe, damit der Direktor dieser Einrichtung nicht wieder mein Nachporto bezahlen muss...
Mein Polnisch wird auch immer besser, außerdem besuche ich jetzt noch zweimal die Woche einen Sprachkurs im eine Busstunde entfernten Breslau. Der Kurs ist ziemlich international besucht (Spanier, Amerikaner, ein Grieche, eine Französin, ein Mädchen aus Hongkong und ich) und es ist schön, mal wieder mehr unter Leute zu kommen, weil die Möglichkeiten dazu in Olesnica eher begrenzt sind.Außerdem ist Breslau eine wirklich schöne Stadt mit den bunten alten Häusern, dem Marktplatz, den musizierenden Studenten, der Oder usw.
Wenn ich also nicht gerade im Bus nach Breslau sitze helfe ich hier öfter in der Küche – ganz nett und gut für die Kommunikation – oder ich verbringe meine Nachmittage eher tatenlos mit den Erziehern im Erzieherzimmer. Neulich habe ich ein paar Jugendlichen bei den Deutsch-Hausaufgaben geholfen, was wohl für beide Seiten ganz lehrreich war. Heute habe ich auch noch den Englisch-Zusatz-Unterricht, den manche von den Jugendlichen bekommen, besucht, also weiß ich jetzt, wer mich eigentlich auch auf Englisch verstehen müsste...
Bis zum nächsten Mal,
uta*