Karneval in Griechenland
Mitten im März, etwa einen Monat später als in Deutschland, feiern die Griechen Karneval. Und sarahle war mittendrin dabei: bei Wein, griechischer Musik und Sirtaki tanzenden Menschenmengen, durfte sogar auf einem Wagen in der Parade mitfahren.
Karneval ist in Griechenland erst im März und so konnte ich dieses Jahr zweimal Karneval feiern. In Deutschland und hier. Was für andere einfach nervig ist, ist für mich ein purer Genuss. Ich liebe Karneval über alles. Ursprünglich wollten wir alle nach Patras gehen, dort sollte der größte Karneval stattfinden. Doch wir sind hier in Litochoro geblieben, und ich muss sagen, ich denke es war eines der besten Karnevalwochenenden meines Lebens.
Vor allem der Freitag. An diesem Freitag traf Manolis (unser griechischer Freund) unerwartet bei uns ein und nahm uns mit an einen geheimen Ort... Mitten in der Pampa stand ein alter Wagen, der von mehreren Männern (20-35 Jahre alt) mit Ballons, Girlanden und Ähnlichem geschmückt wurde. Laute griechische Musik war zu hören und das Gegröle dieser Männer. Manolis stellte uns vor und wir fingen an mitzuhelfen und mitzusingen, auch wenn wir kein Wort verstanden. :-)
Gegen sieben Uhr dann fuhr uns Manolis wieder heim und er versprach uns, uns um acht Uhr wieder abzuholen. Um acht Uhr war nämlich eine Karnevalparade auf der Mainstreet. Mit vier Wagen! *wow, doch so viele* Ich denke aber, genau das war das Schöne: wenig Wagen und dafür sehr familiär und schön. Bis jetzt war ich immer nur Zuschauer gewesen, aber an diesem Freitag durften Fabiana und ich mit auf den Wagen, auf dem Manolis und die anderen Männer schon fleißig feierten...
Es ist ein sehr komischschönes Gefühl, auf dem wagen zu stehen und von den Leuten angeschaut zu werden. Wir feierten kräftig, Bier und Wein floss massig und wir tanzten ungefähr zweieinhalb Stunden ausgelassen auf dem Wagen. Danach war die Parade leider vorbei. Ich hätte noch stunden so weiterfeiern können. Wir halfen noch mit, den Wagen zu säubern. Mehr oder weniger. Denn mittlerweile waren alle schon ziemlich gut beisammen und keiner hatte wirklich Lust aufzuräumen.
Wir wollten feiern und taten das dann auch ausgelassen im Bolero (einem Club hier vor Ort, indem Manolis DJ ist).Wir waren zwar fast die einzigen verkleideten Leute, aber das war uns egal. Wir tanzten Sirtaki, und nochmal Sirtaki, zwischendurch wurde getrunken, und dann wurde wieder Sirtaki getanzt. Irgendwann hing uns diese griechische Musik aber zum Hals raus und Manolis legte internationale Musik auf. Und irgendwann – ich weiß nicht mehr wann – sind wir dann heimgegangen. Und da Manolis (wie wir alle) sehr betrunken war, schlief er bei uns auf dem Sofa. Autofahren wäre viel zu gefährlich gewesen...
Am Samstag war ebenfalls Karneval, allerdings nur in den Clubs. Dort waren überall Partys und um etwa 22.00 Uhr gab’s ein Feuerwerk. Diesmal waren auch die anderen Mädels dabei: Janina, Fanny und Ameli. Auch sie waren verkleidet und wir tanzten wieder ausgelassen und fröhlich im Bolero.
Dort trafen wir auch wieder unsere griechischen Freunde vom Karnevalswagen. Zusammen mit ihnen gingen wir in einen anderen Club, weil wir richtig tanzen wollten. Das Bolero ist eigentlich nur eine Kneipe, und jetzt an Karneval wurde auch getanzt. War aber leider sehr, sehr eng. In dem andren Club lief aber ausschließlich griechische Musik, Sogar die internationalen Lieder hatten sie ins Griechische übersetzt. Irgendwann wurde es uns zu viel und wir gingen heim. Wahrscheinlich auch deswegen, weil wir total k.o. waren, Fabi und ich besonders.
Am Sonntag gab’s dann überall in Litochoro Lagerfeuer. Insgesamt sechs Stück. An jedem dieser Feuer lief Musik und der Wein und das Essen war umsonst. Man konnte also soviel wie man wollte trinken und essen. Was für eine Gelegenheit... ;-) Die ich aber gar nicht sooo ausführlich nutzte. Gott weiß wieso...
Am Anfang war das Lagerfeuer anschauen ja noch ganz spannend, aber irgendwann hatten wir keine Lust mehr, durch die ganze Stadt zu laufen, um überall das selbe zu sehen. Und so gingen wir wieder ins Bolero. Wie jeden Tag. Und auch diesmal trafen wir unsere griechischen Freunde, die alle in den Klamotten der griechischen Nationalmannschaft gekleidet waren. Auch ihre Gesichter waren blau-weiss angemalt. Yannis meinte irgendwas mit Portugal... Hatten die am Sonntag wieder ein Spiel gegeneinander, oder war da der Jahrestag vom Endspiel der Europameisterschaft? Ich weiß es nicht, obwohl ich Fußball sehr liebe. *hüstel* Natürlich behielt ich für mich, dass ich die portugiesische Mannschaft bevorzuge… ;-)
Sonntag war der letzte Karnevaltag in Griechenland, wohl deswegen waren alle Clubs bis sechs Uhr geöffnet. Am Montag war Feiertag, und so konnten wir ausgiebig schlafen. ein wirklich super tolles Karnevalswochenende, an dem wir sehr, sehr viele Leute kennen gelernt haben. Und wir auch erleben konnten, wie sie hier Karneval feiern. Natürlich war die Parade nicht so professionell wie beispielsweise in Köln. Aber genau das war das Schöne. Alles sehr klein gehalten und deswegen sehr familiär. So war die Chance auch größer, mehr Leute kennen zu lernen.
Und Probleme, uns die Namen zu merken, haben wir auch keine: die heißen hier alle Yorgos, Yannis und Manolis. :-)
Ich bin froh, dass wir das erleben durften!