Eine andalusische Nacht
Drei Wochen sind mittlerweile vergangen und ich lebe mich immer besser ein. Das Wetter wird ein wenig herbstlich. Morgens ist es jetzt ein bisschen kühl und tagsüber nur noch 26-28ºC :-)
Letzte Woche habe ich ein neues altes Hobby begonnen. Dreimal die Woche gehe ich nun zum Karate, was mir sehr viel Spaß macht aber auch hart ist.
Montags und mittwochs muss ich seid letzter Woche länger arbeiten und damit ist die halbe Woche auch schon verplant. Das gefällt mir aber besser, da ich nun weiß, was ich nach der Arbeit tun soll. Die anderen Tage jogge ich rauf zum Castillo de Gibralfaro. Eine maurische Festung, von der man 150 Meter über dem Meeresspiegel ganz Malaga überblicken kann.
In der Stadt habe ich einen Aushang gesehen, dass man dienstags und mittwochabends in einer Bar umsonst Salsa lernen kann - wahrscheinlich, um Kunden zu werben und ich habe überlegt, mein nicht vorhandenes Taktgefühl zu schulen. Ich konnte mich aber noch zu keiner Entscheidung durchringen ;-). Erstmal muss es ein wenig kühler werden.
In meiner Arbeitsstelle habe ich mittlerweile auch den Teil einer Aufgabe übernommen. Ich kümmere mich ein bisschen um die Bewerbungen von zukünftigen EFDlern, denn unsere Organisation ist auch Endsendeorganisation. Viel unterhalte ich mich auch mit einer Praktikantin, die hier für sechs Monate arbeitet. Das macht einerseits Spaß und andererseits bringt mich der Sprache näher.
Nächste Woche Montag beginnt auch die Sprachschule, in der ich zwei Stunden pro Tag die Schulbank drücken muss. Ich bin natürlich schon sehr gespannt, wer in meine Klasse kommt, obwohl ich beim Einstufungstest festgestellt habe, dass eher ältere Ausländer Spanisch lernen wollen :-/ Ich hoffe natürlich trotzdem, dass auch jemand in meinem Alter dort sein wird.
Am Samstagabend habe ich mich dann dem andalusischen Nachtleben hingegeben. Ein Freund, den ich im Juni hier kennen gelernt habe (als ich ein paar Wochen in Malaga war), hat mich mit nach Torremolinos genommen (Vorort von Malaga). Dort sind wir in eine Bar gegangen, die seinem Freund gehört und haben ordentlich Wodka-Lémon getrunken. Die Longdrinks sind hier in Malaga göttlich und machen ihrem Namen alle Ehre. In den richtigen Bars sind sie sogar gar nicht so teuer.
Die Bar war sogar eine Straße vor dem Hotel, in dem Zidane, Raul, Ronaldo, Beckham und Co. am Wochenende geschlafen haben. Sonntag war nämlich Real Madrid beim AC Malaga zu Gast.
Um 3 Uhr sind wir dann ins Zentrum gefahren, wo wir auf dem Weg noch das Tennisstadion gesehen haben, in dem am Wochenende die Davis-Cupspiele zwischen Spanien und Argentinien stattgefunden haben.
Dann ging die Nacht so richtig los, aber ich musste um 6 Uhr einsehen, dass ich nicht die Ausdauer der Spanier besitze, die bis 8 oder 9 Uhr weitergemacht haben.
Ansonsten mache ich hier viele neue Erfahrungen anderer Art. Nämlich im Haushalt. Ich habe zwar zu Hause schon mal gekocht und wasche meine Wäsche auch selber, trotzdem ist es etwas anderes, wenn man jeden Tag kochen muss, einkaufen geht, wischt, putzt, seine Wäsche wäscht und bügelt. Doch langsam mach es mir Spaß mit Schürze vorm Herd, Wischmopp im Bad oder Einkaufswagen im Supermarkt zu stehen :-) Lustig war am Samstag auch, als ich hörte, dass meine Zimmertür (die nur mit einem Schlüssel aufgeht) vom Wind ins Schloss gefallen war. Lustig war dann nicht mehr, als ich merke, dass der Türschlüssel auf meinem Bett lag. Aber wofür hab ich einen Mitbewohner, dem das gleiche auch schon mal passiert ist und der mir weiterhelfen konnte.
So das war’s auch erstmal von mir. Bis bald mal!!!