Ein neues Leben mit neuen Abenteuern

Ungefähr vor einem Jahr um diese Zeit bin ich, während ich im Büro meiner esk-Einsatzstelle in Horažďovice (Tschechien) rumsaß und Däumchen gedreht habe, auf meinen jetzigen Studiengang gestoßen. Eigentlich hatte ich mich für ein anderes Studienfach an der Uni Konstanz interessiert. Aber dann bin ich auf diesen einen Studiengang gestoßen, an derselben Uni, der mir viel mehr gefallen hat als der, welcher mich eigentlich zur Website geführt hatte.
Anfang September, als ich grade mit meinen Eltern im Auto unterwegs in den Nachbarort Sušice war habe ich dann endlich die Mail bekommen, das ich zugelassen wurde. Das Lächeln hat den ganzen Tag nichts mehr aus meinem Gesicht gekriegt.
Schließlich habe ich Jahre lang darauf hingearbeitet mal das studieren zu dürfen was ich möchte und die Erlösung und Freude, dass es funktioniert hat war riesig.

Mittlerweile ist mein erstes Semester in Politik-, und Verwaltungswissenschaften schon fast zur Hälfte rum und Weihnachten steht  vor der Tür. Bis jetzt gefällt mir das Studium gut, es ist sehr interdisziplinär und ein guter Mix aus Politik, Management, Verwaltung und Lernen wie Wissenschaftler arbeiten. Trotz Corona habe ich auch schon ein paar nette neue Leute kennenlernen können und bin in verschiedenen Hochschulgruppen aktiv geworden.
Mein erstes Semester läuft zwar ziemlich anders ab als ich es erwartet hätte, dank Corona, was mich teilweise auch ziemlich demotiviert. Trotzdem möchte ich mich nicht weiter beschweren, denn ich darf studieren, habe ein sicheres bezahlbares Dach über dem Kopf, nette Mitbewohner und wohne in einer wunderschönen Stadt am Bodensee. Der See hat selbst im Winter kristallklares türkises Wasser (Trinkwasserqualität), eine komplett erhaltene verwinkelte Altstadt, wie aus einem Mittelalterfilm geklaut, und die schweizer Berge um die Ecke, welche man bei guter Sicht auch in ganzer Pracht vom Seeufer aus beobachten kann.

Mittlerweile habe ich aufgehört zu zählen wie oft mir schon die Frage gestellt wurde, wieso ich denn in Konstanz studieren würde, weil Berlin ja so weit weg ist. Tatsächlich brauche ich ungefähr 10 Stunden in meine Heimatstadt mit dem Zug, aber Konstanz hat mich eben schon lange von sich überzeugen können.
Neben der schönen eher kleineren Stadt und ihrer fantastischen Lage haben die Uni und der Studiengang auch einen guten Ruf. Grade nach meinem esk hat es mich sehr gereizt nochmal etwas komplett neues für mich zu entdecken mit neuen Leuten und einem neuen Leben. Ich wollte das nächste große Abenteuer.

Seit meiner Rückkehr aus Tschechien ist also schon wieder viel passiert und es ging turbulent weiter in meinem Leben, nicht nur mit dem Studium, für das ich auch ans andere Ende des Landes gezogen bin.
Inzwischen hat auch das Comeback stattgefunden und ich bin EuroPeer geworden.
Als das Comeback auf online verlegt worden ist, war ich schon sehr enttäuscht, weil ich mich darauf gefreut hatte, dass wenigstens mal etwas nicht online stattfinden sollte und man das mit so einem Event in Präsenz einfach nicht vergleichen kann. Aber es war einfach nicht anders möglich. Und die Organisatoren haben wirklich versucht das Beste draus zu machen was auch für mich zumindest geklappt hat.
Am Anfang war ich wirklich nicht motiviert, aber am Ende traurig dass es vorbei war. Wir hatten einige tolle dikussionsreiche Workshops und viele spannende Geschichten anderer Freiwilligen zu hören.
Sehr cool fand ich die Zukunftsbörse, wo ich auch nochmal endgültig davon überzeugt wurde EuroPeer zu werden.

Die Schulung hat dann ein paar Wochen später stattgefunden mit einer Gruppe vieler cooler Menschen.
Am ersten Abend stand ich dann mit Sonnenbrille im Gesicht, auf dem Kopf mit Fahrradhelm und Blinkelampe bewaffnet in der Küche und habe gemeinsam mit meiner Mitbewohnerin den WG-Kühlschrank ausgeräumt, um 12 Sterne der EU-Flagge mit Gemüse darzustellen (eine Aufgabe des Kennlernabends auch mit der Verkleidung), wobei wir uns beide halb totgelacht und jede Menge Spaß hatten. Ein paar Songs, die auf der gemeinsamen Playlist von diesem Festivalwochenende gelandet sind, haben es auch in meine persönliche Spotify-Warteschleife geschafft. Bei einem Spieleabend und dank des Buddy-Programms durfte ich auch schon  andere nette Leute aus dem EuroPeers-Netzwerk kennenlernen, was mich sehr motiviert hat selbst aktiv zu werden. 

Was EuroPeers nochmal sind?
Junge  Menschen (in Deutschland an die 200) die mal was mit europäischen Mobilitätsprogrammen (unter anderem dem esk) zu tun hatten und Lust haben den europäischen Spirit in vielen selbst organisierten Aktionen weiterzugeben und auch besonders junge Leute für eben diese Programme zu motivieren.
Ich zum Beispiel finde es sehr schade, dass diese tollen kostenlosen Programme so wenig bekannt sind, was ich gerne ändern möchte. Ich hatte das Gefühl noch nicht genug von der esk-Bubble zu haben und gerne weiter Freiwillige begleiten und deren Stories hören zu wollen, zum Beispiel auch beim Comeback, was die EuroPeers mitgestalten.

Auf unserem digitalen Festival gab es auch verschiedene Workshops. In einem ging es unter anderem darum, was man für Aktionen machen könnte. Dabei wurde ich von Ideen nur so geflutet und so kamen wir auch auf den Adventskalender.
Im Nu fanden sich 5 Mitstreiter mit denen jetzt 24 viele Türchen geplant und 8 schon und von vielen auf Instagram geöffnet werden konnten. Hinter den Türchen versteckt sich vieles Wissenswertes über Europa zur Weihnachtszeit, Rezepte sogar ein Yoga Event, Erfahrungsberichte, Engagement Möglichkeiten und Quizes. Damit wollen wir den Instagram Kanal: ,,europeersgermany“ wieder aufleben lassen und für unsere europäische Mission auch mal diese Reichweite nutzen.

Wenn ihr wollt könnt ihr gerne mal vorbeischauen auf Instagram:
https://www.instagram.com/europeersgermany/

...Aber auch auf Youthreporter: https://www.youthreporter.eu/de/beitrag/europeers-in-action-europeer-advent-calender-2020.16697/#.X8_BEmhKhPY

...Oder generell bei den EuroPeers für mehr Infos zu dem Netzwerk: https://www.europeers.de/