Die Anreise
Hier kommt mein erster Tag (mit etwas Verspätung): Die Anreise von Hamburg über Kopenhagen und die Ankunft in Athlone, Irland.
Heute ist der Tag auf den ich solange gewartet habe, mein Start nach Irland. Doch irgendwie fühlte sich alles etwas weniger abenteuerlich an als ich immer dachte. Hauptsächlich war ich heute einfach müde, da mein Wecker sich schon um 04:00 gemeldet hatte. Aber was suche ich mir auch einen Flug, der schon um 06:35 startet. Ich bin heute Morgen in aller Frühe mit meiner Familie zu Hamburger Flughafen gefahren, um meinen Flug nach Kopenhagen zu nehmen. Da es nach Dublin nur abends einen Direktflug gibt, bin ich mit lauter Anzugträgern (fast nur Männer mittleren Alters auf diesem Flug) nach Dänemark geflogen.
Im Moment sitze ich am Flughafen in Dänemark und warte, dass mein Flug in gut einer Stunde abheben wird. Wirkliche Vorfreude verspür ich im Moment noch nicht, eher bin ich traurig, dass ich meine Familie verlassen habe. Wirklich realisiere ich auch noch nicht, dass ich jetzt 10 Monate in einem fremden Land verbringen werde. Der Gedanke daran macht mich nervös, ängstlich und mir schießen die Tränen in meine Augen. Vielleicht wird sich dieses Gefühl ändern, sobald ich im Flugzeug nach Dublin sitze und meine Ankunft auf der grünen Insel kurz bevor steht.
Doch mein größtes Problem in Moment ist die dänische Beschilderung. Wo man in Deutschland eine eindeutige geschlechtliche Trennung bei den Toiletten hat, bin ich durch dieses System hier noch nicht durchgestiegen (ok, ich bin auch noch nicht länger als eine halbe Stunde da, aber trotzdem). Zwar gibt es hier das Schild für das stille Örtchen, doch kann ich nicht erkennen, ob es sich um ein Männer oder Frauen Klo handelt oder aber um ein Unisex Klo. Fragen über Fragen, aber zum Glück bleibe ich hier nur bis um kurz nach 09:00 Uhr.
Athlone, Midlands: Nach einer unsanften Landung in Dublin wurde ich von Ireen herzlich empfangen. Da wir noch auf eine andere Freiwillige zwei Stunden warten mussten gab es erst mal einen Kaffee nach der langen Reise. Die Fahrt von Dublin nach Athlone dauerte ein Stunde und war weniger spektakulär, außer Wiesen und Kühen war nicht wirklich etwas zu sehen.
In Athlone lebe ich in einem kleinen alten Haus in der Nähe des Zentrums. Die Zimmer sind zwar nicht besonders groß und wir haben für vier Personen nur ein Bad, aber ansonsten ist es ganz nett.
Ich lebe hier mit Michael, er ist Australier und geht am Ende des Monats wieder nach Hause, und Katharina, sie ist mit mir angekommen und kommt auch aus Deutschland. Am Abend hatt Michael mit uns eine Stadtführung gemacht, bei der wir uns auch prompt verlaufen haben.
Athlone an sich ist nicht sonderlich groß, hat aber im Gegensatz zu meinem Heimatort eine Menge zu bieten, von einem 24/7 Einkaufsladen über Pubs, Clubs bis hin zu zwei Shoppingcentren. Langeweile wird hier also nicht aufkommen.
Am Abend sind die anderen Freiwilligen aus einem anderen Haus zu uns gekommen, um uns zu begrüßen. wir Deutschen sind hier in der Überzahl, denn im anderen Haus leben drei Deutsche (wovon eine am ende des Monats geht), eine Rumänin und ein Inder. Sie sind alle super nett und haben uns am Abend eingeladen zusammen mit ihnen etwas trinken zu gehen, aber ich war sooo müde, dass ich gleich ins Bett gegangen bin.
Alles in allem hatte ich einen tollen ersten Tag (mit viel Regen, obwohl Michael sagt, dass das nicht immer so ist).