Zwei Wochen voller Vielfalt liegen hinter mir (Part 2)
Nach einer erlebnisreichen Tour nach London geht es nach Kent um dort ein Projekt zu besuchen. Allein das Schulgebäude ist schon sehr beeindruckend!
... Nach diesem erlebnisreichen Sonntag ging es dann endlich in unsere Projekte im ruhigen und landschaftlich sehr schönen Kent. Die Valence School empfing uns in Person unseres Supervisors Mick Pepper. Der erste Gedanke, der Jana, Lisa, Debby und mir beim fulminanten Anblick der Schule in den Sinn kam, war: Hey, das ist doch Hogwarts im Kleinformat. Mick begrüßte uns herzlich und dann ging es auch schon auf Entdeckungstour durch die Schule. Nach ca. einer Stunde, in der wir Valence im Schnelldurchlauf kennen gelernt hatten, sollte dann Zeit sein für das Mittagessen. Voller Vorfreude, denn wir alle vier waren sehr hungrig, steuerten wir zielstrebig mit Mick den Ort des Geschehens an. Wir betraten eine große Esshalle, die gefüllt war mit ca. 120 Menschen (Schülern und Betreuern/Lehrern), die einem Mann lauschten, der mit kräftig tönender Stimmer einige Ansagen machte. Doch nach einigen Augenblicken des Zuhörens machte sich eine leise, bedrückende Vorahnung bei uns Freiwilligen breit, denn wir sahen, wie Mick nur darauf wartet vor Allen das Wort ergreifen zu können. Und wie vorausgesagt tat er es natürlich auch und wir durften uns mit einem paar persönlichen, schnell zusammen gekramten englischen Worten der gesamten Schule vorstellen. Natürlich bekamen wir danach auch etwas zu essen, dieses ist hier in Valence übrigens sehr gut, denn es ist ein ausgewiesenes Sportscollage und dies impliziert auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung.
Nach dem Essen bezogen wir dann unser Heim für das nächste Jahr. Es ist ein Haus auf dem Schulgelände, das früher einmal Teil eines Pferdestalls war, nun aber zu einer gut bewohnbaren Wohnung umgebaut wurde. Es gibt hier alles was man zum Leben braucht. Das Haus ist sehr gut ausgestattet und auch ein Auto können wir das unsrige nennen. Es ist ein kleiner, roter Suzuki, der vorgestern schon zum ersten Mal nicht angesprungen ist. Doch zum Glück können wir bei sämtlichen Problemen mit dem Haus oder dem Auto das Technikteam der Schule kontaktieren, das dann nach dem Rechten schauen.
Das Auto haben sie zum Glück auch wieder hingekriegt und so sind wir jetzt wieder mobil. Die Mobilität ist hier überlebenswichtig, denn man kann zwar das nächste Dorf gut zu Fuß erreichen, doch sind in Westerham die Lebensmittel sehr teuer. Wir fahren daher eher nach Sevenoaks einkaufen, was ca. 15 Autominuten von uns entfernt liegt. Ganz in der Nähe von Westerham hat übrigens Winston Churchill für eine lange Zeit gelebt (für die nicht so Geschichtsversierten: Winston Churchill war zweimal Premier Minister in Großbritannien und führte sein Land erfolgreich durch den zweiten Weltkrieg. Außerdem erhielt er 1953 den Nobelpreis für Literatur.) Wir haben uns vorgenommen in den nächsten Wochen das Wohnhaus von Churchill zu besichtigen. Außerdem werden wir wohl viel Kulturelles hier in GB sehen, denn die Schule hat uns außerdem noch eine Jahresmitgliedschaft im "National Trust" gezahlt. Dass heißt, wir haben kostenlosen Zugang zu sämtlichen Gärten, Häusern und Parks in Großbritannien, die aus früheren Zeiten stammen und heute als Museen/Schaustücke für alte Geschichte dienen. Eine wunderbare Gelegenheit Großbritannien auch von seiner geschichtsträchtigen Seite kennenzulernen.
Doch nicht nur der britannischen Geschichte versuchen wir auf die Spur zu kommen, sondern auch der berühmt berüchtigten britannischen Feierart. So waren wir letzten Freitag in Maidstone (der Hauptstadt von Kent) und haben zwei andere Freiwillige besucht. Den Besuch haben wir dann auch gleich mit einem abendlichen Rundgang durch die City verbunden und sind auf einige nette Pubs und Clubs gestoßen. Da wir noch eine längere Rückfahrt vor uns hatten, kehrten wir erst am späten Abend (bzw. frühen Morgen) in unser Heim zurück. Umso erheiternder war es dann, dass meine Oma mich an diesem Morgen schon um 6.45 Uhr mit einem gut gelaunten "Guten Morgen" durch den Telefonhörer begrüßte =-).
Doch neben allen Entdeckungen und Erlebnissen in unserer Freizeit, kommt auch die Arbeit in der Schule nicht zu kurz. Wir müssen zum Anfang zwei Einführungswochen absolvieren, in denen wir in alle Bereiche/Belange der Schule und der Schüler eingeführt werden (und das sind verdammt viele). Spannende Themen in den zu meist frontal und in gut verständlichem Englisch gehaltenen Vorträgen waren z.B. der Verhaltenscodex der Schule, Bewegen und Händeln der Schüler, persönliche Pflege, Kommunikation, assistieren im Unterricht, ... .
Die Schüler und auch das Personal sind alle sehr freundlich. Die Schule ist für die Belange der Schüler herausragend ausgestattet und auch die Einstellung zu pädagogischen Ansätzen gefällt mir hier sehr. Man arbeitet nach höchsten und modernsten Kriterien und Standards. Wir sind gerade in der letzten Hälfte der zweiten Einführungswoche und das heißt, dass wir nächste Woche in die alltägliche Arbeit mit einsteigen werden. Ich gucke mit Freude auf die nächste Woche, denn dann erfahren wir wie es ist in den Schulalltag eingebunden zu sein und wir können endlich gemeinsam mit den Schülern etwas erleben und Erfahrungen sammeln.
Ach ja und übrigens das mit dem Autofahren hier auf der Insel klappt gut, doch ein Suzuki ist schon hart zu managen (da spielt es auch keine Rolle auf welcher Straßenseite man fährt), wenn man die Leichtigkeit eines VW gewöhnt ist ;-).
Liebe Grüße und Cheerio!
P.S.: Wenn ihr die Termine haben wollt, wann denn mal ein passender Zeitpunkt für einen Besuch bei mir auf der Insel wäre, dann schreibt mir einfach eine Mail. Ich werde euch dann die Wochenenden zu mailen, denn wir dürfen nicht jedes Wochenende hier auf dem Schulgelände dauerhaften Besuch haben. Somit könnt ihr schon frühzeitig Flüge buchen.
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