Das ist erst der Anfang...
"Ja, ja, die Leute mit den Baguettes unterm Arm, un bol de café,... Jäh wurde ich von Mme Lechevallier aus meinen Beobachtungen gerissen und los ging die Fahrt zur Insel meiner derzeitigen Träume." JuliaAnne berichtet nicht nur von ihren Träumen, doch...
Hallo ihr lieben Leute überall auf der Welt ,
ich darf mich glücklich schätzen einen der sicherlich begehrtesten Plätze für einen Europaeischen Freiwilligendienst ergattert zu haben. Seit fast zwei Wochen befinde ich mich nämlich auf der wunderschönen Ile d’Oléron (Atlantikküste Frankreichs), wo man, wenn man nicht gar zu zimperlich ist, in der Mittagspause sogar noch ein bisschen schwimmen gehen kann. Genauer gesagt befindet sich mein Arbeitsplatz in Saint-Pièrre, einer kleinen Stadt mitten auf der Insel, die mit abnehmenden Touristenzahlen im Herbst und Winter fast wie ausgestorben wirkt, aber die Natur bietet hier um so mehr; unter anderem gibt es hier tagsüber noch sommerliche Temperaturen und die genialen Wellen im alles umgebenden Meer sind einfach überwältigend – im wahrsten Sinne des Wortes! ;O)
Meine Anreise verlief total glatt und im Bus lernte ich gleich noch ein paar junge Leute aus osteuropäischen Ländern kennen, die viel zu erzählen hatten. Als ich schließlich nach der nächtlichen Busreise in Saintes ankam, musste ich noch ein bisschen warten, bis ich abgeholt wurde und so konnte ich die Zeit nutzen, um mir die Besonderheiten unserer Nachbarn wieder ins Gedächtnis zu rufen. Jaja, die Leute mit den Baguettes unterm Arm, un bol de café,... Jäh wurde ich von Mme Lechevallier aus meinen Beobachtungen gerissen und los ging die Fahrt zur Insel meiner derzeitigen Träume.
Meine Arbeit im Maison de l’enfance ist sehr abwechslungsreich, da ich einerseits Kinder hüten darf und andererseits auch auf dem Sektor der internationalen Beziehungen (also zum Beispiel Aktivitäten mit den Partnerstädten in Polen, Großbritannien, Spanien und Deutschland) zu Gange bin. Außerdem werde ich wahrscheinlich demnächst mit einer Schulklasse zusammen nach Strasbourg fahren, um die EU mal genauer unter die Lupe zu nehmen. Neben diesen genialen Vorhaben, sind auch Projekte mit Jugendlichen vor Ort zum Thema Europäische Union und deren Möglichkeiten geplant. Es gibt also eine Menge zu tun und wenn ich dann abends todmüde (Übertreibung!!!) nach Hause komme, fängt das Leben erst richtig an: kulinarische Genüsse und nette Leute, die einen hier super aufnehmen versüßen einem garantiert das Leben.
Ein paar Schwierigkeiten gibt es aber doch vor Ort: die Jugendlichen sind teilweise noch nie von der (sehr kleinen) Insel heruntergekommen und sie haben danach auch kein Verlangen. Schon jahrelang versucht man sie zu motivieren, einen Europaeischen Freiwilligendienst oder ähnliches zu leisten, doch man stößt nur auch verwunderte Gesichter. Es wird also eine spannende Zeit werden, da man sich fragt, ob es wohl gelingen wird, mit viel Engagement die Idee der Europaeischen Gemeinschaft auch in die Köpfe der Einwohner Saint-Pièrres zu bekommen und vielleicht wird dann nächstes Jahr der erste Jugendliche vor Ort seine Koffer packen, um in die „neue“ Welt aufzubrechen. Alles ist möglich!
So, fürs erste verabschiede ich mich und wünsche allen (besonders natürlich den Leuten vom Vorbereitungsseminar 04.09.-07.09. in Erfurt ;O) ) eine schöne Woche
JulieAnne (Juliane auf Französisch eben =O) )