Von Vorfreude, Chaos und Abschied
Nur noch eine Woche, dann bricht Allie für ihren Freiwilligendienst nach Irland auf. Sie freut sich sehr, wenn da nicht ein kleines "Aber" wäre: Warum muss auch alles so kurzfristig organisiert sein?
Nicht mal mehr eine Woche und ich bin in Irland, wenn alles gut geht. Das klingt so unglaublich gut, dass ich es kaum fassen kann. Aber langsam, je näher der Abreisetag rückt, dämmert mir, dass es wirklich wahr ist. Ich fliege auf die wunderbar grüne Insel aus meinen Träumen, um neun Monate in einem tollen Projekt zu arbeiten, von dem ich nicht geglaubt hätte, dass es so etwas überhaupt gibt, wäre ich nicht darüber gestolpert. Langsam breitet sich die Aufregung in meinem Körper aus, wie ein nervöses Kribbeln.
Ich freue mich darauf, Irland mit meinen eigenen Augen sehen zu dürfen und neue Leute kennen zu lernen. Ich freue mich darauf, endlich etwas Eigenes auf die Beine stellen zu können, selbständiger zu werden. Ich freue mich darauf, neue Erfahrungen zu machen und mein Weltbild zu erweitern. Ja, ich freue mich. Denn das ist es, was ich will.
Aber ... ja es gibt auch ein kleines Aber, das meine Vorfreude jedoch nur gering dämpfen kann: Irgendwie ist alles ein wenig unorganisiert und kurzfristig (wenn man es positiv sieht, bedeutet das einfach nur ein bisschen mehr Abenteuer und mehr Möglichkeiten ;)). Ich weiß nicht, um welche Uhrzeit mein Ausreiseseminar in Bornheim (3.-5.9.) anfängt und wann es am Sonntag zu Ende ist (dafür kenn ich schon jemanden, die dort auch sein wird ... immerhin etwas ;)). Ich weiß nicht, ob ich meinen Zug deshalb zu früh gebucht habe. Ich weiß nicht, von wo ich nach Dublin fliegen werde (Frankfurt oder Berlin?). Ich weiß nicht, ob ich die Fähre nach Inis Mór (die Insel, auf der ich leben werde) noch am Tag meiner Anreise schaffen werde oder ob ich in Dublin/Galway/Rossaveel übernachten muss.
Das einzige, was ich da tun kann, ist locker bleiben und morgen fleißig mailen und telefonieren, wie ich es heute schon getan habe. Und darauf hoffen, dass meine Einladung für das Ausreiseseminar früh im Briefkasten liegt. Ich wurde ja vorgewarnt, dass sie kurzfristig kommen würde, aber so kurzfristig?
Doch irgendwie kann mich das alles trotzdem nicht so richtig aus der Ruhe bringen. Ich habe gute Erfahrungen gemacht mit Dingen, die kurzfristig angegangen worden und gut geworden sind. Wie sonst hätte ich meine Seminarfacharbeit sowie mein Abitur geschafft und nicht zuletzt einen Platz in wunderbaren "An Charraig"-Projekt ergattert? Ich bin nicht der Typ, der allzu langfristig plant, kann dafür aber recht gut unter Zeitdruck organisieren. Also nur nicht verzweifeln ;).
Langsam kommt hier auch so etwas wie Abschiedsstimmung auf und ich merke, dass ich doch einiges vermissen werde, obwohl ich das nicht gedacht hätte. Die schönen Momente, das Lachen und einfach das Zusammensein mit Freunden und Familie werden mir fehlen. Es tut mir leid, meine kleine Maus (naja, oder auch Yorkshire Terrier ;)) zurückzulassen und es macht mich auch ein wenig traurig, meinen hübschen Rico (eigentlich das Pferd meines Vaters) für eine lange Weile nicht mehr sehen zu können.
Aber Irland wird mich schnell trösten, das weiß ich. Denn das ist der Ort, wo meine Sehnsucht zu Hause ist.
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