Ich erlebte ein traumhaftes Wochenende.
Sightseeing in London, die größte Shoppingmall Europas, ein Besuch am Meer.... all das stand auf dem Plan des letzten Wochenendes. Außerdem hatten wir auch noch Besuch aus good old Germany.
Ich erlebte ein traumhaftes Wochenende. Es war ein Wochenende mit Strahlkraft und Glanz, an dem die Vertreter der männlichen Spezies in einer sonst von weiblicher Attitüde dominierten Welt zahlenmäßig überlegen waren. Dass heiß konkret, wir hatten Besuch von Janas und Debbys Freunden und einem Kumpel von Jana.
Es war schön mal wieder männliche Gesprächspartner zu haben. Denn sowohl in meiner Wohngemeinschaft als auch in meinem erweiterten Arbeitsumfeld herrscht eine Frauendichte von annähernd 100 Prozent, die ab und zu die Eigenschaften weiblicher Eigenarten zu pflegen wissen. Ich will mich natürlich nicht beschweren, dennoch ist es erfreulich auch mal ein bisschen Abwechslung zu haben. Und Besuch bringt natürlich gleich auch noch mal etwas neuen Schwung in unseren "umgebauten Pferdestall".
Wie es natürlich zu erwarten ist fuhren wir mit unseren Besuchern nach London. Diese Stadt begeistert mich immer wieder. Sie ist echt empfehlenswert. Diesen Samstag besuchten wir das Natural History Museum, die St. Pauls Cathedral, den Tower of London und die Tower Bridge. Imposante Bauwerke wie der Tower oder die Bridge haben natürlich ihren unverwechselbaren Charme, jedoch hat mich vor allem das Museum überrascht. Die Exponate waren ansprechend gut in Szene gesetzt und meistens zum betasten und erfühlen. Man erlernte also Geschichte mit mehreren Sinnen und erhielt prägende Eindrücke. Da in England die meisten Museen ihre Besucher vom Bildungshindernis "hohe Eintrittspreise" befreien sind häufig die Ausstellungen für alle Gesellschaftsgruppen zugänglich. Ein Museumsbesuch in London kann ich allen nur ans Herz legen, es lohnt sich!
Unseren Ausflug begleitete jedoch wie gewohnt feinster englischer Regen, der sich im Laufe des Abends in die Richtung von ausgewachsenen Elefantentränen entwickelte. Doch wir waren gut ausgerüstet und ließen uns natürlich nicht abschrecken. Was wäre schon London ohne Regen?!
Am Sonntag waren wir dann noch gemeinsam in der größten Shoppingmall Europas, dem „Blue Water“. Dieses ist wirklich riesig und liegt ein bisschen außerhalb von London. Man findet dort eine geballte Shoppingvielfalt, die für einen Großeinkauf perfekt ist. (Dort habe ich auch zum ersten Mal Sky 3D getestet und ich muss resümieren, dass dieses eine gute technische Errungenschaft unserer Zeit ist.)
Ich persönlich würde aber die Shops in London City bevorzugen, dort findet man in aller Vielfalt alles was man braucht, zudem sind die Atmosphäre und das Flair dort unschlagbar.
Wenn man mal genau nachrechnet, dann bin ich jetzt schon seit einem Monat in der UK. Der Arbeitsalltag nimmt mich in Beschlag und ich beginne mich langsam zu Recht zu finden in der Welt von Valence. Man ist angekommen in der Realität seines Projektes, denn man merkt, dass man auch hier nicht in märchenhafte Umstände hineingeschlittert ist. Das Wechselspiel von Erheiterung und Entmutigung gibt es auch hier. Manche Arbeitstage machen einfach Spaß und stopfen mit vollen Händen die gute Laune in dich hinein, andere bringen die Hoffnung mit sich, dass sie möglichst schnell vorbeigehen und nehmen dir heimlich den Frohsinn. Doch so ist es eben im Leben und genau dafür mache ich mein Jahr in der UK. Ich will dem täglichen Arbeitsleben im Ausland nicht entkommen sondern mich mitten in seinem Strudel von Hochs und Tiefs befinden, das macht den Reiz ja aus.
Ein eindeutiges Hochgefühl lösen die tollen Sporterfahrungen aus, die ich gemeinsam mit einigen Schülern gesammelt habe. Ich habe schon Boccia und Power Chair Football gespielt. Power Chair Football spielt man in motorbetriebenen Rollstühlen, die schneller sind als die normalen Power Chairs. Außerdem hat man auch einen erheblich größeren Ball als es bei dem normalen Fußball der Fall ist, jedoch ist es meiner Meinung nach auch deutlich schwerer zu spielen. Der Kick hat richtig Spaß gemacht, obwohl ich echt schlecht war. Die Schüler hatten ihren Spaß als sie mich spielen gesehen haben. Ich bin überall unkontrolliert hinein gecrasht und habe regelmäßig (trotz der Überdimensionalität) den Ball verfehlt. Ich hoffe es kommen in den nächsten Monaten noch ein paar Power Chair Football Matches hinzu, so dass ich vielleicht noch ein bisschen Spielpraxis sammeln kann.
Ich blicke erwartungsvoll auf das nächste Wochenende, denn am nächsten Sonntag arbeite ich zum ersten Mal in der Wochenendschicht. Es wir bestimmt super und natürlich auch ein bisschen stressig, denn es ist ein Ausflug mit den Schülern geplant. Wir wollen eine Flugschau in der Nähe von London besuchen. Spektakuläres wird uns erwarten. Dennoch reist immer ein gewisses Gefahrenrisiko mit, wenn wir mit den Schülern auf einen Trip aufbrechen. Deswegen heißt die Devise, dass wir trotz all der Show die uns erwartet unbedingt wachsam und konzentriert sein müssen, um das Gefahrenpotential größtmöglich zu dezimieren. Aber ich denke die Schüler werden ihre Freude an dem Ausflug haben!
Ach ja und was ich noch vergessen haben: Für alle die es noch nicht wissen, ich werde über Weihnachten nach Hause fliegen. Ich habe den Flug schon gebucht. Dann heißt es für zwei Wochen ab in die Heimat, um dann mit aufgetankten Kraftreserven schwungvoll in das neue Jahr zu starten.
Liebe Grüße aus dem Land der "leckeren" Minzsoße und dem fulminanten "Butter Bread Pudding"!
Cheerio
Philipp
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