Cena tedesca- eine Deutsche kocht in Italien
Hilfe, NEIN! Das kann doch nicht gut gehen!!!
Im Rahmen unserer interkulturellen Wohngemeinschaft, bringen wir uns gegenseitig die landestypische Küche unserer Heimat näher, indem wir im Modus italienisch-spanisch-italienisch-deutsch-italienisch-französisch-italienisch uns also mindestens einmal im Monat so richtig den Bauch vollschlagen.
Freitag, der 20.01. war also ich dran meine „Kochkünste“ in einem Menü für 8 Personen unter Beweis zu stellen. Es reichte nicht, dass ich noch nie für so viele Leute, so viel gekocht habe, was mich schon im Vorfeld in leichte Panik versetzte, nein, eine weitere Schwierigkeit stellte auch unsere mangelhafte Küchenausstattung dar:
2 benutzbare Kochtöpfe, 2 Schüsseln, 3 nutzbare Formen für den Ofen, in den aber immer nur eine auf einmal rein passt- Tja und dann eben mal schnell für acht Personen, davon mindestens vier gutessende Italiener ein Cena kochen…ähhh?! -JA-
Mein Menü:
Flädlessuppe- wie sie meine Oma macht
Kartoffelsalat- nach einem Rezept meiner Oma
Semmelknödel
Bratapfel mit Vanillesoße
So machte ich mich also schon am Vortag daran, die Pfannkuchen zu braten und in dünne Streifen zu schneiden und die Brühe vor zu bereiten. Am Tag der Wahrheit, hatte ich also endlich meine Einkäufe (ich auf dem Fahrrad 2 Mal ans andere Dorfende und zurück) erledigt und widmete mich dem Kochen:
Aus Platzmangel im Kochtopf musste ich in 2 Fuhren die ca. 1,5 Kilo Kartoffel kochen, schälen und teilen. Ich schnitt die Zwiebeln, 2 Baguettes (aus Mangel an deutschen Brötchen) in kleine Würfel, höhlte 8 Äpfel aus, zerkleinerte die Mandeln und stellte anschließend die Füllung für die Bratäpfel her und machte den Kartoffelsalat an.
Das ganze Tam-Tam brauchte circa drei Stunden Zeit und ich war (mit dem Kochen zumindest) noch nicht am Ende.
Ich musste noch die Äpfel füllen, die Suppe und den Salat abschmecken und die Vanillesoße für den Nachtisch anrühren.
Gegen 18.30 also kurz Zeit für die Dusche, wieder rein in die Kochklamotten, die Brotwürfel mit Milch und den Eiern zu einer Masse kneten und auf die richtige Konsistenz zu hoffen. Die allerdings ließ auf sich warten, also griff ich in meiner Not zu einem Päckchen Semmelbrösel und schüttete nach Gefühl gleich mal die Hälfte rein. Zum Glück wurde die Masse einigermaßen fest und ich konnte die Knödel formen.
Puh! Vorbereitungen abgeschlossen! Ich schlüpfte gerade noch in das kleine Schwarze, als auch schon die Gäste eintrudelten.
Huu! Ich kann euch sagen, dass ich ganz schön aufgeregt war, denn ich hatte dem Cena spangola, dass die spanische Mutti höchstpersönlich zubereitet hatte ja etwas entgegen zu setzten und das mit der wenig richtig guten Kochkunst, die ich von meiner Oma gelernt habe, mit Rezepten aus dem Internet und der Küchenimprovisation, die ich mir wohl bei meiner Mutti abgeschaut habe.
Im Endeffekt ist alles sehr gut gelaufen, ich bin zufrieden gewesen, es hat alles geschmeckt.
Das war die Geschichte vom kleinen Mädchen, das im Land des guten Essens versucht(e) die deutsche Küche zu promoten :)
Liebe Grüße an dieser Stelle an meine Oma, denn ohne Sie (also in meinen Gedanken war sie da) hätte ich das nicht so hinbekommen. Ein herzlicher Dank geht auch an den Randersackerer Sonnenstuhl, der wesentlich zur heitern Stimmung meiner Gäste beitrug ;)
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