Sightseeing in London und Veränderungen auf der Arbeit
Ein bisschen Sightseeing muss nach vier Monaten in England auch mal sein. Genau das habe ich diesen Monat gemacht. Und auch auf der Arbeit hat sich einiges getan.
Das neue Jahr began ziemlich gut. Meine Freundin Anja hat bei mir übernachtet und an Silvester sind wir zusammen mit meinen Mitbewohnerinnen Ebru und Solomia ausgegangen. Der eigentliche Plan war es nach London zu gehen, jedoch war die Zugverbindung an dem Tag nicht so gut und es war teuer, da London in Zonen für das Feuerwerk abesperrt war, für die man Eintritt zahlen musste. So waren wir gemeinsam nach Godalming mit dem Taxi gefahren und hatten uns in einer Bar mit Dj aufgehalten. Dort hatten wir dann einen schönen Abend und um Mitternacht wurde das Feuerwerk in London live übertragen. In diesem Moment war ich doch schon froh, nicht selbst in London zu sein, da die Menschenmasse schon ziemlich extrem aussah.
Das Leben auf der Arbeit hat sich leicht verändert. Inzwischen haben wir unsere Tage, an denen wir entscheiden sollen, was am Vormittag auf dem Programm stehen soll, und am besten vielleicht auch etwas Neues einbringen sollen. Dies fand oder finde ich immer noch etwas schwierig, da die 'residents' leider nicht wirklich viel eigenständig tun können. Zum Beispiel kenne ich viele Kartenspiele bei, denen man schnell reagieren muss, aber sowas ist leider nicht möglich. Jedoch habe ich mit Kniffel etwas gefunden, was ihnen Spaß macht. Die Nachmittage bleiben immer gleich, da das Kodewort des Tages aus der Zeitung und Scrabble die Lieblingsbeschäftigung von vielen sind. Langsam werde auch ich immer besser in diesen Spielen.
Des Weiteren sollen wir einmal im Monat etwas von unserer Kultur einbringen. Da bin ich schon etwas ratlos, denn unsere Kultur ähnelt doch in vielerlei Hinsicht, die der Briten. Ich kann auch den 'residents' keine Bierverkostung anbieten, da es mir nicht erlaubt ist, ihnen Alkohol zu geben. Im Moment denke ich daran, vielleicht eine Art Quiz zu erstellen und ihnen vielleicht ein bisschen Schlager oder Volkslieder zu zeigen. Ich fühle mich schon ein bisschen so, als würde ich meine eigene Kultur nicht wirklich gut kennen.
Während wir alle drei an unseren Ideen arbeiteten, erfuhr Ebru, dass sie eine Chance auf ein guten Job in ihrer Heimat hat. Für sie bedeutet das wirklich viel, deshalb ging sie zurück nach Istanbul. An ihrem letzten Wochenende hier sind wir alle zusammen mit Anja und unserer Arbeitskollegin Zoe nach London gefahren, um mit Ebru die letzten Museen auf ihrer Liste abzuarbeiten. So waren wir in der National Gallery, wo man zum Beispiel eine der Sonnenblumen von Van Gogh bewundern kann, und im Victoria & Albert. Beide Museen waren wirklich sehenswert und wir hatten insgesamt eine schöne Zeit zusammen. Bis zum Freitag danach blieb Ebru, sodass wir noch die Abende genutzt haben,um gemeinsam was zu machen. So sind wir an einem Abend mit ein paar Arbeitskollegen in den Pub gegangen und später mit Pawel, der neben unserem Raum in der Physio arbeitet, nach Guilford gefahren. Dort wollten wir eigentlich feiern, jedoch hatte nichts auf, sodass wir wieder in einem Pub saßen. Ebru fehlt mir, aber wir telefonieren öfter mal und wollen uns auch gegenseitig besuchen.
Die Woche auf der Arbeit nach Ebrus Heimkehr war anstrengend. Solomia war bei ihrem On-Arrival Training und Zoe hatte Urlaub, sodass ich in den Activities mit Maddie alleine war. Ich hatte ganz vergessen, wie entspannter es läuft, wenn man mit mehreren Freiwilligen zusammen arbeitet. Am Ende haben wir jedoch alles zusammen hinbekommen und es war endlich Wochenende.
Nach unserem Museen Trip zwei Wochen zuvor war mir und Anja aufgefallen, dass wir vielleicht auch mal die anderen Museen besuchen und weniger in der Oxford und Regent Street verbringen sollten. Also sind wir an dem Samstag zusammen mit ihrer Au-Pair-Freundin Ana in das Natural History und das Science Museum. Das Natural History Museum war wirklich gut. Viele Sachen die ich im Biologie Unterricht gelernt haben, wurden aufgefrischt. Jedoch kann ich das Science Museum nur an Technik Freunde weiter empfehlen, da es da eher um Weltall und die Geschichte von einzelnen Erfindungen geht. Ich fand es nicht wirklich aufregend, aber kann es von der Touri-Liste streichen. Danach waren wir noch bei PizzaHut Essen, was wirklich richtig lecker war.
Von der Touri-Liste kann ich auch den Londoner Zoo (ZSL) streichen. Dort war ich heute mit Anja und Emma, die ich beim On-Arrival Training kennen gelernt habe (Grüße an @emmaleaveshome). Zunächst hatte ich am Morgen Angst, dass ich nicht nach London komme.
Es hat die letzten Tage geschneit und Engländer übertreiben meiner Meinung nach ein bisschen mit ihrer Vorsicht, was das angeht. Es lag nicht mal 5 cm Schnee, die Straßen waren frei und gefroren hatte es auch nicht wirklich, jedoch reicht das hier schon dafür, dass manche nicht zur Arbeit kommen konnten. Jeder machte mir Angst, dass Züge nicht fahren würden und es auch schon Jahre davor so war, dass man hier feststeckte. Ich fand es albern, da ich wirklich schlimmeres gesehen habe, aber zum Glück hat am Morgen alles gut funktioniert. Dank meines Mitbewohners, der mit seiner Frau, die hier als Pflegerin angefangen ist, konnte ich mir das Taxi Geld sogar am Morgen sparen.
Der Zoo ist groß und wir verbrachten ca. 5-6 Stunden dort. Neben den Tieren gab es auch 'talks' zu bestimmten Zeiten, wo zum Beispiel bei den Pinguinen diese gefüttert wurden oder einfach mehr von den Tieren erzählt wurde. Der Zoo ist vielfältig an Tieren. Jedoch fand ich besonders gut, dass man dort in vielen Plätzen Plakate oder Ausstellungen zum Thema Klimawandel, Tierschutz und allgemein Hinweise, dass man nachhaltig leben soll, findet. Nach dem Zoo waren wir noch ein bisschen durch London gewandert und haben uns unterhalten. Es war nur leider etwas kalt, aber sonst war es ein guter Tag in London.
Der letzte Monat ist so schnell vergangen und es ist vieles passiert. Mal sehen, wie der Februar so wird. Es steht auf jeden Fall ein Training von Leonard Cheshire (die Organisation meiner Arbeit) in London an.