Nie wiem pan, przepraszam
Anreise, Ankunft, Ankommen in Gdynia. Von einer Bekanntschaft im Zug, Stadterkundungen und dem ersten "Arbeitstag".
Hey ihr Lieben,
sechs Tage bin ich nun schon hier - aber es fühlt sich viel länger an. Die ersten Tage waren ein reines Auf und Ab. - Ich mag es hier, ich fühl mich alleine, ich kann es schaffen, ich fühl mich alleine. -
Aber nun von Anfang an:
Meine Anreise hierher war super. Obwohl ich im ICE von München nach Berlin noch ein paar Tränen - auch aufgrund zu sentimentaler Musik - verdrückt habe. Ich hab nämlich in Angermünde eine polnische Frau kennengelernt die seit 30 Jahren in Berlin wohnt. Und so habe ich mich die nächsten sechs Stunden mit ihr über die polnische Mentalität, ihre persönliche Lebensgeschichte und über wirklich alles unterhalten! Sie hat mir außerdem ihre Telefonnummer und ihre Adresse in Gdynia gegeben - für alle Fälle. Ich fand das so superlieb und außerdem vergaß ich somit meine Nervosität vor der Ankunft.
Ich wurde dann netterweise von meiner ganzen WG und meinem Mentor abgeholt. Ich wohne mit 3 Leuten zusammen. Elenka aus Ukraine, mit ihr teile ich mir auch ein superkleines Zimmer in einer kleinen aber feinen Wohnung in einer Siedlung 10 Mintuen vom Stadtzentrum. Dann gibt es da noch Uriel aus Italien und Deniz aus Türkei. Sie sind alle sehr nett, aber schon seit 5-6 Monaten da, also haben sie sich hier schon ihr eigenes Leben aufgebaut. Führen irgendwelche Beziehungen und haben keine Zeit für eine neue Freiwillige die neue Dinge sehen will die für sie alle schon Alltag sind.
Also hieß es für mich die letzten Tage die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Mit Buch, Musik und Schreibzeug an den Strand! Die Stadt sie gefällt mir voll gut. Gdynia ist zwar sehr modern, aber der Hafen und der Strand und das fast direkt ans Stadtzentrum angrenzende Naturreservat sind einfach zu schön.
Ansonsten habe ich hier schon eine internationale Biblothek mit deutschen Büchern gefunden. Morgen kümmere ich mich um ein eigenes Fahrrad, auch wenn alle hier mich auslachen, weil sie sagen dass der Winter bald kommt. Egal ich habe es mir eingebildet - ich will ein Rad. Auch weil die Busse hier mich um den Verstand bringen. Ohne Übertreibung, die halten fast jede 50 Meter!
Heute war mein erster "Arbeitstag", der daraus bestand mich beim Chef vorzustellen, Tee zu trinken und nett zu lächeln. Eine halbe Stunde später durfte ich wieder gehen. Aber am Donnerstag, in 2 Tagen, geht es anscheinend wirlich richtig los.
Ich hoffe mein Leben hier wird gut. Es sollte noch ein bisschen lebendiger, ein bisschen sozialer und ein bisschen voller werden. I will try my best.
Aller Anfang ist nicht leicht, aber selbst das sich-fremd und alleine fühlen hat seinen Platz in diesem, meinem Jahr, das hoffentlich gut und sinnvoll wird.
Zum Abschluss noch ein Ausschnitt eines schönen Gedichtes, das mich in den letzten Tagen sehr bewegt:
"Du fragst mich was ich will. Ich weiß es nicht.
Ich weiß nur das ich träume.
Und das der Traum mich lebt.
und ich in seiner Wolke schwebe.
(...) Ich trinke meine Augenblicke.
Weiß nur es ist das Zeitspiel.
Auf und Ab."
Rose Ausländer.