"...denn er vergisst dich auch nicht!"
vom Besuch im polnischen Alltag, von Freundschaft und dem Leben.
Der blaue Himmel vor meinem Fenster und die Sonnenstrahlen in meinem Gesicht lassen nicht erahnen das es schon Winter ist. Ich habe die Warnungen meiner Polnischen Freunde im Ohr: Das der polnische Winter so kalt ist, sogar die Ostsee soll zufrieren. Schnee Schnee, und schrecklich kalter Wind.
Bis jetzt bekomme ich davon noch nicht so viel mit. Handschuhe kann ich meistens zuhause lassen.
Dieses Wochenende war ich mit Lea, meiner französischen Mitbewohnerin ihre Familie in Chojnice, ein Kleinstadt südlich von Gdynia zu besuchen. Die Wohnsituation dort ist sehr eng. Alle schlafen in einem Wohnzimmer. Kinder, Eltern. Küche, Wohnzimmer, Bad. Dort habe ich meine Luxusprobleme in meiner FreiwilligenWG mal kurz vergessen. Ich muss mir das Zimmer nur mit einer Person teilen. Das ist schon schwer genug.
Es war so spannend diese Menschen kennenzulernen. Fast jede Polnische Lebensgeschichte ist bestimmt von der schwierigen Geschichte dieses Landes und von Alkoholismus. Es hat mich nachdenklich gestimmt. Und manchmal blieb mir mein Herz für einige Sekunden stehen, als mir bewusst wurde, dass mein Land für viele dieser Lebensgeschichten verantworltich ist.
Leas Tante, die eine unglaubliche Lebensgeschichte hat, schenkt mir zum Abschied einen Rosenkranz, der sogar duftet. Mit den Worten: Vergiss Gott nicht, auch in verzweifelten Tagen, denn er vergisst dich auch niemals.
Ich bin berührt, ich werde diesen Satz nicht vergessen.
Und mein Leben in Gdynia: Ich habe Solvejg und Pascale, meine Lieblingsfreiwiligen aus Gdansk. Mittlerweile sind sie fest in meinem Herzen. Weil es mit ihnen so einfach ist. Wir backen Plätzchen, kotzen uns über Schwierigkeiten ab und unterstützen uns. Wir ziehen durch die Nächte und lernen Menschen kennen. Wir leben. Es ist so schön das wir uns kennengelernt haben.
Jetzt geht es bald ab in die Heimat. Ich bin noch total im Weihnachtsgeschenkstress, obwohl ich dafür zurzeit gar keinen Kopf habe. Deswegen entschuldige ich mich jetztschonmal für die Geschenke. Aber das größte Geschenk für uns ist sowiso, dass wir uns endlich wieder in die Arme schließen können.
Und bis wir uns wiedersehen:
Trzymaj sie - Haltet euch fest
eure lena
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