Winter 2010

Hallo,

Ich muss mich ja schon fast entschuldigen, weil ich so lange keinen ausführlichen Beitrag mehr geschrieben hab... Aber heute, Wetter ist eh grad mal wieder Regen und kalt, nehm ich mir mal die Zeit dafür.

Also auch wenn das Wetter schon eher an einen hin und wieder verregneten Frühling erinnert fang ich mal mit Weihnachten an. Die letzte Mail hab ich doch tatsächlich am 24. Dezember geschrieben. Weihnachten ist ja der Jogi gekommen und wir haben in der Wohnung der Jungs ein bisschen zusammen Weihnachten gefeiert mit Glühwein und Lebkuchen und Weihnachtsspezialitäten aus den anderen Ländern. Außerdem waren wir in Santa Pola mit den Fahrrädern (hatten nur leider einen Platten und mussten mit dem Bus zurück) und in Alicante. Und er hat tausend Fotos gemacht und jedes Mal wenn ich mich umgedreht hab, hatte ich eine Kamera vor der Nase, was hin und wieder ein bisschen anstrengend war. ;)
Und dann ist er am 28. wieder heimgeflogen...

An Sylvester waren wir dann erst wieder bei den Jungs in der Wohnung und haben ein bisschen gegessen und getrunken und dann sind Jessica und ich nach Alicante zum feiern, während die anderen in Elche geblieben sind. Wir haben dann im Zug noch Engländer kennen gelernt mit denen wir dann den Abend unterwegs waren: ein bisschen am Strand trinken, danach um zwölf Uhr zum Ayuntamiento (Rathaus) zum allgemeinem Traubenessen (mit jedem Gongschlag eine) und Jessica und ich haben ein bisschen Champagner gespritzt und dann ab in de Clubs. So um sieben Uhr haben wir dann gefrühstückt und dann um neun Uhr  schließlich fuhr unser Zug nach Hause, für mich war das lang, für Spanien ist das normal, und zwar jedes Wochenende...
Mit den Engländern waren wir dann noch ein paar Mal aus, Bowling spielen oder was trinken.

Ich wollte dann noch mal wegfahren und hab eine Freundin in Murcia besucht für drei Tage. Wir haben uns eine Krippe angeschaut und auf einem Platz war eine Gruppe Trommler, zu denen wir dann getanzt haben. ;) Und wir haben uns den großen Jesus oder so von Murcia aus angesehen. Außerdem waren wir einen Nachmittag in Cartagena, wow diese Stadt ist wunderschön! Mit dem Hafen und dem römischen Theater und dem Parque de Torres und seinen Pfauen und ringsum die Berge... Kann ich nur weiterempfehlen.

Dann war ich ja Ende Januar noch mal für drei Tage in Deutschland um Jogi und meine Eltern zu besuchen und ein bisschen Geburtstag zu feiern. Das war ziemlich beeindruckend, wenn man vom Palmenland startet und dann unter den Wolken durchbricht um in München zu landen und überall nur Schnee sieht. Richtiges Winterwonderland. :) Wir sind sogar auf einer Piste voller Schnee gelandet und dann die Zugfahrt nach Hause durch Schnee, ich war voll begeistert. =) Hab gleich mal am Bahnhof einen Glühwein getrunken und es war so schön eine beheizte Wohnung zu haben. Aber es ist beeindruckend, wie schnell man sich an eine Sprache gewöhnt, ich hab am ersten Tag noch allen mit si oder gracias oder perdon geantwortet. ;) Dafür war’s dann beim Rückflug wieder echt komisch das Spanische zu hören. Ich bin froh, dass die Carina da ist, die hat mich gleich mal in den Arm genommen und dann war das in Spanien ankommen gar nicht mehr so schwer.

Seit den Ferien arbeite ich jetzt noch neben der Arbeit im Naturpark mit den Vögeln (die aus Afrika sind noch nicht da, aber der Teich ist schon fertig und alles) in einem Tierheim. Die Organisation ist in Elche und ist erst ein Jahr alt und im Moment befindet sich das Tierheim noch in dem großen (bis riesigem) Garten eines Organisationsmitglied. Aber hier gibt es einfach so viele Straßenhunde und Katzen, dass das nicht ausreicht. Im Moment haben sie ungefähr 15 Katzen und 20 Hunde. Den Hunden geht es gut, die laufen meist den ganzen Tag frei zusammen im Garten herum, sind deswegen auch super verträglich und scheinen ganz zufrieden, außer natürlich, das sie viel mehr Streicheleinheiten brauchen und man nie genug Hände für alle. Es gibt hier alle Größen von Chihuahua-Mix bis echtem deutschem Schäferhund.

Den Katzen dagegen geht es hier echt schlecht. Sie sind auf viel zu kleinem Raum zusammengepfercht und sind deswegen ziemlich aggressiv aufeinander. Und auch die Katzen brauchen natürlich mehr Aufmerksamkeit. Deswegen suchen sie dringend Adoptiveltern für Hund und Katze Wenn also jemand interessiert ist? Hier mal die Seite: http://protectoraelx.org Sie haben dieses Jahr 13 Tiere vermittelt, acht davon nach Deutschland.

Ja und jetzt sind wir auf der Suche nach einem größeren Grundstück, dann würden wir auch ein bisschen Unterstützung von der Regierung bekommen, die im Normalfall nur Perreras unterstützt, also die Tierheime, die die Hunde nach mindestens 20 Tagen einschläfern, wenn sie keine neuen Besitzer gefunden haben.
Und das Tierheim hat natürlich große Kosten: Futter, Wasser, Tierarzt und Kastrationen.
Außerdem sind wir auf der Suche nach einem deutschen Partnertierheim.

Mit den Mädels vom Tierheim bin ich jetzt auch öfter mal unterwegs. Am Samstag waren wir abends zusammen essen und sonntags auf dem größten Mittelaltermarkt Spaniens oder der Comunidad Valencia, da sind sie sich nicht ganz einig ;) in Orihuela. Der war echt riesig.

Am Samstag waren Jessica und ich noch in Torrevieja. Wir dachten eigentlich, dass das so eine schöne alte Stadt ist, immerhin heißt sie ja alter Turm und soll damals um einen alten Turm herum gebaut worden sein. Aber das einzige was diese Stadt hat ist der Strand. Also haben wir den Tag am Meer und Strand in der Sonne bei 20 Grad verbracht. Aber die 1,5 Stunden Busfahrt hat sich trotzdem gelohnt. Vom Bus sieht man die schöne Landschaft und kleinen süße Dörfer... Das würde man sonst ja auch nicht zu Gesicht bekommen.

Ansonsten hab ich zurzeit leider schon seit zwei Monaten Halsschmerzen und der Arzt findet nichts und behandelt mich immer auf gut Glück. Aber um einen Termin bei einem Arzt hier zu bekommen braucht man schon eine Woche. Das erste Mal hat er mir einfach Ibuprofen verschrieben, wofür auch immer... Beim zweiten Mal ein Antiobiotikum, das nicht geholfen hat, Außerdem war ich gestern zum Blut abnehmen. Das ist hier auch so ein Event. Man sitzt zu fünft in einem Zimmer an einem langen Tisch, gegenüber fünf Krankenschwestern, die uns dann gleichzeitig Blut abzapfen. Im Zimmer davor stehen schon die nächsten 20 - 30 Leute Schlange. Richtige Massenabfertigung, aber die Schwestern waren nett. Die Ergebnisse bekomm ich am Dienstag. Aber ich versuch heute noch mal als nerviger Notfall dazwischen geschoben zu werden.

So das war’s auch schon wieder von mir.