Nun geht es endlich los
Martin bereitet sich auf seinen Europäischen Freiwilligendienst in London vor. Noch hat er nicht wirklich realisiert, dass er seine vertraute Umgebung nächste Woche für ein Jahr verlassen wird. Die Vorfreude lässt er sich wegen der jüngsten Terroranschläge in London jedenfalls nicht nehmen und denkt optimistisch.
Nachdem ich nun seit fast drei Wochen weiß, dass ich im Londoner Stadtteil Plaistow arbeiten und dort einen leicht geistig behinderten Mann betreuen und ihm als Kontaktperson zur Seite stehen werde, nähert sich nun der Tag meines Abfluges nach Großbritannien, Dienstag der 26.07.2005.
Die letzten Wochen zu Hause waren von netten Bekanntschaften auf dem Vorbereitungsseminar, einigen schönen letzten Treffen und Abschiedspartys mit Freunden sowie dem Abschied von der Familie geprägt. Es fällt etwas schwer zu realisieren, dass man dieses schöne, vertraute Umfeld in einigen Tagen nicht mehr um sich haben wird. Das mag vielleicht auch der Grund dafür sein, dass ich weder besonders nervös noch traurig bin.
Oft wurde ich in den letzten Wochen darauf angesprochen, ob ich nach den Terroranschlägen vom 7. Juli überhaupt noch nach London fahren wolle oder eher Angst hätte. Natürlich habe ich mich mit diesem Thema auseinandergesetzt und war voller Mitgefühl für das angerichtete Leid und erschrocken über die in den Anschlägen deutlich werdende Präsenz des Terrorismus auch in Westeuropa. Ich denke jedoch, dass es falsch wäre, sich davon entmutigen zu lassen oder sich ängstlich in der Stadt zu bewegen.
Ich freue mich auf die neue Umgebung, hoffe, dort schnell Freunde zu finden und wünsche mir, mit vielen Freunden in Kontakt zu bleiben.
Viele Grüße, Martin