Ich bin die Neue.
Der erste Tag in Irland.
Douglas, County Cork.
Hier bin ich. In der zweitgrößten Stadt Irlands, die nur aus drei nennswerten Hauptstraßen besteht. So unglaublich viele Eindrücke und Gedanken, die in Worte gefasst werden müssen.
Die Reise
Nach sehr aufregenden Tagen mit Packen und einer Menge Verabschiedungen, wo man zwar über Gefühle und Erwartungen spricht, diese allerdings eher logisch und weniger emotional sind, stand mir das WIRKLICHE Verabschieden bevor. Zusammen mit der Nervosität und der Angst nun wirklich zu gehen, war es wirklich hart, die Emotionen nun wirklich zu spüren, über die man wochenlang gesprochen hatte. Anders als erwartet, gelang es mir dennoch, mich auf meine Vorfreude zu konzentrieren, denn es ging nach langem Prozess endlich nach: Irland.
Nach einem normalen Flug und einer etwas unangenehmen Busfahrt wurde ich herzlich in Cork in Empfang genommen und all meine Anspannung wandelte sich wieder in Freude, endlich angekommen zu sein. Eine weitere herzliche Aufnahme ereignete sich in meinem neuen Zuhause von meinen beiden Housemates aus Spanien. Trotz meiner Müdigkeit saßen wir lange in der Küche und sprachen sorgfältig alle meiner vielfältigen Fragen durch, die von Alkohol bis WLAN reichten.
Ich bin die Neue.
Zu Wissen, dass ich die nächsten Monate Irland als mein Zuhause betrachten werde, erweckt das Gefühl, man müsse alles so schnell wie möglich kennenlernen und einrichten. So habe ich nach einer erholsamen ersten Nacht erst einmal mein Zimmer eingerichtet und mit Bildern bestückt. Dennoch fühlt es sich eher wie Urlaub an und nicht, als würde dieses Haus, das durch den stetigen Wechsel der Freiwilligen schon etwas verwohnt ist, mein neues Zuhause sein. Die Neue zu sein, das gefällt mir nicht. Die Menschen hier sprechen viel über die "Anderen", die vor mir da waren. Wir sind alle ersetzbar. Das muss ich lernen zu akzeptieren.
Den Rest des Tages habe ich in Cork mit einem meiner Housemates verbracht, der mir (ZUM GLÜCK) wirklich mit Allem und Jedem geholfen hat. Und was musste am ersten Tag natürlich erfolgen? Mein erstes Guinness in einem typischen irischen Pub!
Abschiedsgedanken
Da Simon Communities mit der Hilfe von Fulltime Volunteers arbeitet, ist es ganz normal, dass hier ein stetiges Kommen und Gehen herrscht. Dabei dominieren die Länder Deutschland, Spanien und Italien, wie mir gesagt wurde. Der Gedanke, dass ich bald mit anderen Deutschen in Kontakt trete, erweckt gemischte Gefühle, denn ich möchte mich selbst herausfordern und mein Leben mit der englischen Sprache meistern. Das sind schließlich einige der Gründe, warum ich hier bin. Das Leben alleine bestreiten, mich selbst besser kennenzulernen und rauszufordern.
Mit der Weisheit, dass alles mit der Zeit kommt und geht, entlasse ich euch nun und danke euch fürs Lesen meiner Gedanken. Sie sind noch sehr wirr.
Bis bald!
Julia
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