Halbzeit!
Es ist bereits 2015 und ich habe das Gefühl, dass mir die Zeit wie Sand zwischen den Fingern wegläuft. Ich möchte gar nicht darüber nachdenken, dass in etwa sechs Monaten mein EFD schon wieder zu Ende ist und ich Zwolle für eine Weile verlassen werde. Denn wer weiß schon, was hier nach passiert?
Gerade sitze ich in meinem Zimmer, höre den Regen gegen das Dach und meine Fenster prasseln und frage mich, wieviel Zeit mir eigentlich noch bleibt. Gut, das klingt vielleicht etwas melodramatisch - aber es stimmt. Es ist der 14. Januar und in etwas weniger als sechs Monaten verlasse ich dieses Zimmer, diese Wohnung und diese Stadt. Vor allem aber lasse ich dann zehn Monate meines Lebens hinter mir, die bis jetzt definitiv die beste Zeit waren. Meine Mitbewohner sind zu meiner Familie geworden und ich kann mir nicht vorstellen, wie es ohne sie sein wird.
In den letzten Wochen lag ich mehrere Tage mit Fieber und heftigen Erkältungen im Bett, was auch nicht gerade dazu führt, dass man die kurze Zeit im Projekt wirklich genießt! Über Weihnachten war ich eine Woche lang zu Hause und habe es in vollen Zügen genossen: Es war wunderschön, wieder zu Hause in Königsdorf zu sein und Weihnachten genau so zu verbringen, wie es einfach immer schon war und alle möglichen Leute wiederzusehen. Manche schienen sehr überrascht, wie sehr ich mich bereits verändert hätte ("aber nur positiv!") und versprachen, mich in den folgenden Monaten definitiv zu besuchen.
Über Silvester war ich dann aber wieder zurück in Zwolle und bin gut ins neue Jahr gestartet, gemeinsam mit Flora und den "alten" Spottern Maike, Chrissy und Jan-Micha. Offensichtlich ist es gar nicht so einfach, von dieser Stadt loszukommen... Es heißt ja, dass das gesamte Jahr so wird, wie man den ersten Januar verbringt - also wird mein 2015 wohl voller gutem Essen, Lachen und Umarmungen sein. Und da werd ich mich ganz bestimmt nicht beklagen!
Erst gestern bin ich vom Midterm Training aus Den Haag zurück gekommen und ich vermisse meine Gruppe unglaublich. Alle haben unendlich gute Energie und versprühen eine Lebensfreude, die einen einfach mitreißt. Da interessiert es auch keinen, ob du 18 oder 30 bist - denn wir alle stecken in der gleichen Situation und versuchen, unseren eigenen Weg zu finden. Für einige hat der EFD bereits einen guten Nebeneffekt in der Form von realen Jobangeboten, die für mindestens ein Jahr ausgelegt sind! Es ist immer wieder verblüffend, was für unterschiedliche Menschen man antrifft und wie interessant jeder Einzelne in der Gruppe ist. Daher fand ich es schade, dass das Training nur von Sonntag bis Dienstag gedauert hat und wir nicht mehr Zeit miteinander verbringen konnten. Deswegen werden wir uns aber auf jeden Fall im Juni erneut treffen! Auch, wenn es kein offizielles Training ist. Von Den Haag selber habe ich leider quasi nichts gesehen, da uns dafür weder die Zeit noch das Wetter blieben - und sich eine Stadt im schüttenden Regen und kräftigen Wind anzusehen, macht einfach keine Lust. Allerdings hatten wir die Möglichkeit, uns Rotterdam im Zuge einer City-Safari anzuschauen und neue Ecken kennen zu lernen. Mir persönlich gefällt Rotterdam eher wenig, da es sehr modern und sehr industriell ist. Die Stadt hat auch ihren Charme, das bestreite ich nicht, aber Zwolle mit seinen kleinen, typisch niederländischen Häusern und kleinen Straßen ist mir einfach lieber.
An Neujahr hatten wir eine lange Diskussion darüber, ob Vorsätze für's neue Jahr eigentlich wirklich was bringen oder einfach nur Humbug sind, den man nur so vor sich hin sagt, ohne es wirklich zu meinen. An sich schließe ich mich der Meinung an, dass man sich solche Vorsätze nur machen sollte, wenn man wirklich dabei bleibt und nicht nach zwei Monaten wieder aufhört. Deswegen habe ich mir nur vier Sachen vorgenommen: Mehr Bloggen. Mehr Lachen. Mehr Sport. Mehr Fotografieren.
Und wenn ich mich daran halte, habe ich keine Zweifel daran, dass auch die letzten Monate ein unglaubliches Erlebnis werden!