Gdynia
Gdynia - die Stadt aus dem Meer.
Die sogenannte Dreistadt, bestehend aus Gdynia, Sopot und Gdansk befindet sich an der Ostseeküste Polens.
Viele Leute haben schon von Gdansk - Danzig gehört und können einiges damit verbinden - Günther Grass zum Beispiel. Oder auch die Solidarnosc Bewegung, die den Anfang vom Ende der Sowjetunion einläutete.
Auch Sopot ist ein Begriff – der kleine reiche Küstenort hat viele Ausgehmöglichkeiten zu bieten, und eine riesige Mole – ein weißer Steg der 100 Meter ins Meer führt. .
Ich möchte meine Stadt – Gdynia – vorstellen.
Gdynia, ein ehemaliges kleines Fischerdorf das sich in den 20er Jahren aus dem nichts stampfte. Gdynia existiert nur, da Polen eine Konkurrenz Hafenstadt zu der damaligen deutschen Stadt Danzig brauchten. Schnell wurde Gdynia gebaut - bis heute ist der Hafen der Hauptarbeitsplatz.
Wenn man sich eine historische Altstadt ansehen will ist man in Gdynia falsch. Dafür hat diese Stadt anderes zu bieten.
Wunderschöne Strände zum Beispiel. Nimmt man vom Stadtzentrum aus den Bus Nr. 109 und fährt in bis zur Endhaltestelle „Babie Doly“ (ca. 20 min) wird man mit einem der schönsten Strände belohnt. Hohe Klippen gesäumt von Bäume, Aussicht auf das Meer. Eine schiefe Treppe führt hinunter, durch Dünen gelangt man zum Strand. Im Meer steht ein verfallenes Torpedogelände aus dem 2. Weltkrieg. Der Strand wirkt wie aus einer anderen Welt.
Um sich danach weiter wie in einer anderen Welt zu fühlen, fährt man in die Stadt zurück und geht ins „Cafe Strych“ (nähe des Plac Kaszubski) – ein altes kaszubisches Restaurant. Inmitten der Hochhäuser eine kleine Holzhütte mit absolut süßer unikater und alter Inneneinrichtung. Heiße Schokolade zum löffeln oder Tee mit Himbeermarmalade nur unbedingt zu empfehlen!
Weggehmöglichkeiten bietet Gdynia nicht so viel. Mein Lieblingspub ist versteckt und man muss im Hinterhof an der Tür klingeln um ihn zu finden. (Folgt der Swietojanksa und biegt bei dem orangen Weltbildladen nach links ab. Die nächste Straße sofort nach rechts und dann eine weile gehen. Der Pub befindet sich hinter einem chinesichen Restaurant). Er belohnt mit kreativer Innenausrichtung, eine Toilette im Stil der polnischen Bahn mit orginalen Holzschwingtüren. Vielen Flohmarktähnlichen Einrichtugnsgegenständen – geklaute Ortsschildern, Kommunistenbildern, einer halben Badewanne in der man Platz nimmt und Waschtrommeln als Lampen. Kreativität!
Ein schöner Ausblickspunkt in Gdynia ist der Kamienny Gory. Der Berg mit dem hohem, in der Nacht erleuchteten Kreuz ist neben dem Theater von Gdynia zu finden. Man sieht von dort aus über das Meer und einen kleinen Teil des Hafens.
Gdynia ist auch ein SecondHand Shopping Paradies. In der ul. Wladyswawa, kurz hinter dem Bioway Restaurant, findet sich ein großer oranger Laden mit dem Namen „Ciucholand“. Samstag gibt es qualitativ gute Klamotten zum halben Preis (3-10 zl). Auch in der restlichen Innenstadt (nähe des Plac Kaszubski) finden sich zahlreiche Second Hand Läden (auf polnisch: Odzieje tanijej uzowana), in denen man manchmal Preise pro Kilogramm bezahlt.
Wochentags findet in Gdynia ein Markt in der „Maya Hala“ nahe des Hauptbahnhofes statt. Frisches und regionales Obst und Gemüse, viele süße Leckereien und selbstgemachte Pierrogi. Riesige Sauergurkenfässer (Ogorki) und Kapusta (Sauerkraut)fässer lassen einen schmunzeln.
Gdynia – eine lebendige absurde Stadt. Aufjedenfall einen zweiten Blick wert.
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