Arbeitsalltag in Porvoo
Fortschritte im finnisch lernen und ganz viel Spaß mit meinen Kollegen
Ich mache beim „Human Happy Hippo“, einem Wettbewerb nur für uns Mitarbeiter, mit. Für alle die noch nie Happy Hippo gespielt haben versuche ich das jetzt mal zu erklären: Man spielt immer in Paaren zusammen, einer liegt auf dem Bauch auf einem Skateboard, hat eine Kiste in der Hand und streckt die Beine in die Luft und der andere hält einen an den Füßen fest. In der Mitte liegen ganz viele kleine Bälle und dann wird man auf dem Skateboard hin und her geschoben und versucht mit der Kiste möglichst viele Bälle zu sammeln.... Es hört sich vielleicht total komisch an, ist aber gar nicht so einfach, ja sogar richtig anstrengend und aber vor allem total witzig. Am Ende lieg ich mit meinen Kollegen erschöpft und lachend zwischen ganz vielen Bällen au dem Boden... Mit Milla, meiner Partnerin, bin ich bis ins Finale gekommen, aber ob wir gewonnen haben bin ich mir immer noch nicht ganz sicher... Die Diskussion wird immer schneller und dann auch finnisch und ich hab jetzt gar keine Ahnung wer eigentlich gewonnen hat, ich weiß nur, dass der Sieger an unserer Weihnachtsfeier einen Preis bekommt. Also warte ich jetzt einfach noch ein Monat und lass mich überraschen... Auf jeden Fall ist es ein total witziger Morgen mit meinen Kollegen zusammen.
Endlich hab ich auch mal Zeit die Vorhänge zu nähen. Die Nähmaschine im Jugendcenter sieht fast so aus, wie die zu Hause, aber eben nur fast und das ist das Problem... Ich sitz eineinhalb Stunden vor der Nähmaschine bis sie am Ende dann auch wirklich funktioniert. Gefühlt hab ich die halbe Nähmaschine auseinander gebaut und ich bin echt froh, als ich am Ende alles wieder richtig zusammen bauen kann und die Nähmaschine dann auch wirklich läuft, denn meine Kolleginnen können mir da ja leider nicht weiter helfen. Das nähen an sich ist dann nachher ganz einfach. Jetzt sind die Vorhänge auf jeden Fall fertig und müssen nur noch darauf warten, dass wir die Vorhangstange mal noch aufhängen...
Für die nächsten paar Wochen haben wir einen neuen Kollegen in unserem Jugendcenter Nuokka, der uns ein bisschen aushelfen wird. Für mich ist es eine echte Herausforderung, denn er spricht fast kein Englisch... Aber es ist wohl eine gute Chance, mein finnisch zu verbessern. Es bleibt mir ja gar nichts anderes übrig und so versuch ich alle Wörter, die ich kann, in einer Reihe aufzusagen und somit Sätze zu formen. Das finnisch verstehen wird langsam immer einfacher, ich kann zwar den Unterhaltungen noch nicht folgen, aber ich höre jetzt immer mehr Wörter raus, die ich schon kenne und manchmal verstehe ich dann auch um was es geht. Selber Sätze sagen ist aber abgesehen von den einfachen Standardsätzen immer noch richtig schwierig, denn finnisch ist einfach verwirrend und total anders... Aber ich geb mein Bestes!!
Zum Arbeitsalltag gehört natürlich auch das Wochenende. Diesmal bekomme ich Besuch von Nahia, einer französischen Freiwilligen. Natürlich wird mal wieder die wunderschöne Altstadt präsentiert... Da darf auch eine Verschnaufspause in einem der kleinen und süßen Cafés nicht fehlen. Es ist das erste Mal, dass ich es tatsächlich schaffe, alles auf finnisch zu bestellen und da bin ich echt stolz auf mich. Ich habe es zwar schon öfters versucht, aber bisher musste ich dann spätestens bei einer Frage, ob ich auch noch Sahne oder sonst etwas möchte, zugeben, dass ich eigentlich gar kein finnisch spreche... Aber diesmal habe ich zum ersten Mal alles verstanden. Ich probiere jetzt auch endlich ein Runebergtörtchen. Das ist ein super leckeres süßes Stückle, das dem finnischen Nationaldichter gewidmet ist. Und weil der auch einige Zeit in Porvoo gelebt hat, gibt es diese süßen Stücklen hier das ganze Jahr über und nicht wie im Rest von Finnland nur am Runebergtag...