Angekommen
Auch wenn der Start etwas holprig war und sich die Anreise mit dem Flugzeug um einige Stunden verzögerte, fühlt sich Kerbchen jetzt schon sehr wohl in Bulgarien. Dort wurde sie mit offenen Armen und Herzen empfangen und hat direkt die unerwartete Möglichkeit genutzt, den Internetzugang ihres Gastbruders Sascha in Beschlag zu nehmen.
Unglaublich aber wahr: ich hab es tatsächlich geschafft, noch vor August eine Möglichkeit zu finden, ins Internet zu gehen. Und ich bin wahrhaftig in Bulgarien angekommen und habe für den ersten Tag schon einiges – vom aufregenden Flug bis hin zu den ersten Unterschieden zu Deutschland – zu berichten.
Angefangen hatte die Reise allerdings ziemlich unglücklich...
Nachdem ich mich am Flughafen um halb vier Uhr morgens schon ziemlich müde und zerzaust eingefunden hatte, musste ich erschreckend feststellen, dass mein Flug um zwei Stunden nach hinten verschoben worden war. Die Unruhe wuchs, als sich dann herausstellte, dass ein fehlerhaftes Teil im Flugzeug erst ausgetauscht werden müsste. Nachdem wir dann endlich drei Stunden später im Flugzeug saßen, musste ich wiederum feststellen, dass ich noch etwas länger auf den Start verzichten werden müsste, weil ein Gepäckstück durch einen fehlenden Gast wieder aus dem Flugzeug geholt werden musste.
Dann war es endlich soweit und mein Europäisches-Freiwilligen-Jahr konnte beginnen. Tatsächlich wurde ich sogar am Flughafen von einer sehr netten Familie empfangen und sofort in ein Zimmer bei ihnen einquartiert. Die Camps würden also wohl einen Tag länger auf mich warten müssen.
Dafür bekam ich sofort die unglaubliche Gastfreundlichkeit der Bulgaren zu spüren. Sich keiner Mühe scheuend, wurde ich in die Besonderheiten von Varna (den Meerespark, einschließlich Karussellen und Minigolf) eingeweiht, ein Kaffeetrinken zu meinen Ehren organisiert und ich gebeten doch noch einen Tag länger zu bleiben. Die Camps würden wohl noch zwei Tage warten müssen....
Neben der Gastfreundlichkeit musste ich jedoch auch gleich ernüchtert feststellen, dass sehr viele Leute der deutschen Sprache in perfekter Weise mächtig waren. Wogegen ich mich mit meinem "da" und "ne" durchnuschelte und selbst dies durch die entgegensetzte Kopfbewegung der Bulgaren zu ja (Schütteln) und nein (Nicken) durcheinander brachte.
Als sehr ungewöhnlich befand ich auch die Tatsache, dass man in einen Bus einsteigt, ohne bezahlen zu müssen, um daraufhin von einer Frau in Zivil "abkassiert" zu werden. Und Döner gibt es hier für umgerechnet 70 Cent, grundsätzlich mit Pommes gefüllt und nicht mit Fladenbrot, sondern einem Pita ähnlichen Teig.
Das sollte es allerdings auch schon fürs Erste gewesen sein, ich will meinen Gastbruder Sascha ja nicht noch in Unkosten stürzen. :) Ich hoffe, ich kann mich bald wieder melden und werde auch sonst weiterhin so positive Erfahrungen wie heute machen.
Ganz viele Grüße und Küsse aus der Ferne Eure Annika