162 Tage Lublin
Irgendetwas bleibt? Ne ganze Menge!
An manchen Tagen setze ich mir meine Kopfhörer auf, die Erasmusplaylist läuft und ich klicke auf eine bestimmte Fotodatei. Es öffnet sich mein kleines Schatzkästchen: Die Bilder zeigen vertraute Gesichter, durchtanzte Clubnächte, wöchentliche Kochabende und spontane Treffen in Studentenwohnheimen. Momentaufnahmen, festgehalten auf so manch verwackeltem oder unscharfen Foto.
Lublin 2014.
Ein Sommersemester, das an Intensität kaum zu überbieten war. Neue Menschen, neue Uni, drei Sprachen waren plötzlich alltäglich und der Lebensrythmus einer kleiner Studentenstadt. Sechs wunderbare Monate, die ich den Menschen dort verdanke. Ausflüge, Kneipenabende, Freizeitunternehmungen sorgten für das Wachsen eines großen Gemeinschaftsgefühls. Das Motto war schlicht: Schön, dass du da bist. Egal aus welchem Land, welcher Religion angehörig und welcher Studiengang. Was zählte, das warst du. So banal es klingen mag, diese Lebenseinstellung war unendlich erfrischend. Ich musste nicht erklären wieso ich was studiere, warum es so lange dauert und was ich nach meinem Studium vorhabe. Diese unvoreingenommene Akzeptanz des Gegenübers war das prägendste Erlebnis. Aus dieser Leichtigkeit heraus entwickelten sich Freundschaften. Heute trennen uns hunderte Kilometer, Berge oder Meere. Der intensive Kontakt untereinander ist verlaufen. Doch wenn wir uns auf Skype verabreden oder analog treffen, gibt es kein Eis, das es wegen der zwischenzeitlichen Funkstille zu brechen gilt. Was uns eint ist eine unvergessliche, einzigartige Zeit.
Lublin 2014. Danke. Danke für dieses wunderschöne Schatzkästchen.