Ossi und Wessi: Eins durch das für Schweden im gleichen Takt schlagende Herz
Mobilität und Abenteuerlust sind Synonyme. Die gleiche Bedeutung hat für mich der Name Julia. Denn Mobilität und Abenteuerlust wurden von einer Julia wirksam in das Sinnbild meines Charakters graviert.
Mein Name ist Jens und ich habe 2012/2013 via European Voluntary Service ein Auslandsjahr im schwedischen Lappland absolviert. Nur kurz vor mir kam auch Julia aus Jena in Arvidsjaur an, die zuvor per derselben Empfangsorganisation 12 Monate am Rande des Polarkreises verbrachte und sich schließlich für einen unbegrenzten Aufenthalt dort entschieden hat. Was für ein Glück! Es ist wirklich sehr hilfreich gewesen jemanden im gleichen Alter vor Ort zu haben, der auch aus der fernen Heimat stammt, Land und Leute bereits kennt. Viele kleine und große Abenteuer pflasterten daraufhin unsere gemeinsame Zeit. Gemeinsam trafen wir auf Rentiere, beobachteten Polarlichter und grillten neben den größten Stromschnellen in Skandinavien (Storforsen) Würstchen.
Besonders in Erinnerung blieben mir auch unsere Jagd-Events. Beide mit Fotoapparaten bewaffnet gingen wir nicht nur einmal einfach hinaus, um Eyecatcher der wundervollen nordischen Landschaften bildlich einzufangen. Nicht die berühmten Erlkönige der Autoindustrie, die dort im Winter Hochkonjunktur hat. Und es entstanden zahlreiche Fotos. Auch wenn sie nicht ganz so schön sind, wie die Eindrücke, die einem seither als Erinnerung für ewig Geist und Seele schmücken.
Trip To Norway
Über ein verlängertes Wochenende verschlug es uns sogar ins benachbarte Norwegen, wo wir unverhoffte Bekanntschaft mit den sympathischsten Schafen machten, die ich je getroffen habe. Ein Züchter lud uns spontan auf sein Grundstück ein, als wir an eben diesem in Fauske vorbei liefen. Auch entdeckten wir den weltweit stärksten Gezeitenstrom (Saltstraumen) und bestiegen den 336 m hohen Berg Keiservarden in Bodø.
Reunion nach einem Jahr
Ein Jahr nach meiner Rückkehr nach Deutschland trafen wir uns wieder. Nicht in Deutschland. Aber auch nicht in Schweden. Das Wiedersehen feierten wir in Spanien! Zusammen verbrachten wir rund zwei Wochen im katalanischen Barcelona. Wir besuchten spanische Freunde (die wir in Schweden kennenlernten), holten uns Sonnenbrände an der Platja von Badalona und gönnten uns Cocktails im wahrlich sehr bunten Nachtleben.
Julia, lass uns reisen!
Ich bin mir einfach sehr sicher, dass Julia Einiges zu meinem großartigen Auslandsjahr beigetragen und mich für die Zukunft geprägt hat. Auch sie ist mittlerweile zurück in Deutschland. Dennoch haben wir nicht mehr sehr viel Kontakt. Ich lebe im Westen, sie im Osten. Trotzdem bin ich mir sicher. Eines Tages wird es wieder soweit sein, da lese ich die Nachricht „Hej, wohin geht als nächstes?“. Dann werden wir zusammen erneut einen uns unbekannten Teil der Erde erforschen und uns fühlen, als liege unsere letzte Reise nur wenige Wochen hinter uns.