Erde am Körper
Wie fühlt sich Europa an? Verwirrend, ein Karussell, ungerecht, schön?
Europa hat mir zugezwinkert, hat mich mit Worten umhüllt; Worte verschiedensten Klanges, aber selber Bedeutung. Hart, weich, melodisch, im staccato. Dann hat Europa mich zum Tanzen aufgefordert. Er ist ein guter Tänzer, vom Polka zum Walzer hat er mich schlussendlich in einen Sirtaki hineingerissen. Ein Schwindelgefühl steigt in mir auf und will nicht mehr aufhören. Chronisch sozusagen. Vielleicht bin ich verliebt, vielleicht ist das Schwindelgefühl die Schmetterlinge im Bauch aus den Liebesromanen, vielleicht. Ob sie auch verliebt in mich ist?
Jede Sekunde denke ich an ihn, ein Sammelsirium von Wow- Effekten.
Ich streichle ihn (Schnee an meinen Fingerkuppen)
Ich küsse sie (Salz an meinen Lippen)
Ich starre ihn an ( Häusermeere in meiner Iris)
Ich umarme sie ( Erde am Körper)
Sechs Buchstaben, die mich verrückt machen und meine Gefühle auf eine Karussellfahrt schicken, hoch und runter, links und rechts, immer wieder das Schwindelgefühl hervorrufend.
Distanzen heben sich auf und werden in nächster Sekunde unüberwindlich.
Fragen lösen sich von selbst und werden erneut gestellt.
Menschen kommen und gehen, hinterlassen Spuren im Herzenssand oder werden vergessen.
Euphorie steigt in mir auf. Auf der Spitze angekommen, schicke ich meine Gedanken auf Reise, lasse ihnen freien Lauf. Zurück kehren sie mit einem großem Fragezeichen, vor die Nase gesetzt.
Werden wirklich alle Menschen Brüder, wo sein sanfter Flügel weilt?
Aufgebracht wird von Grenzen, Ungerechtigkeit, Arroganz berichtet. Nicht jeder sei gleich vor ihr, nicht jeder darf rein zu ihm, nicht jeder ist ein Bruder.
Enttäuschung, Bilder verblassen, sechs Buchstaben, die Ekel erzeugen.
Nie wieder werde ich mich verlieben, nie wieder.
Doch am Ende kommt noch ein Gedanke, es ist schon dunkel, als er mir etwas zuflüstert:
Jeder hat eine zweite Chance verdient.
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