Angekommen
Tina hat es in den Südwesten Englands verschlagen. Dort arbeitet sie die nächsten sechs Monate für den Slimbridge Wildland and Wetlands Trust, bei dem sich alles um Vögel dreht. Nach den ersten Tagen vor Ort gibt es schon ein paar Eindrücke zu berichten.
Nun bin ich also hier. Aus dem tosenden Berlin hat es mich in die völlige Abgeschiedenheit des englischen Südwestens verschlagen. Der Slimbridge Wildland and Wetlands Trust ist für die nächsten sechs Monate mein Zuhause. Der öffentliche Teil ist ein großes Besucherzentrum mit Restaurant, Ausstellungsräumen, mehreren Aussichtstürmen und einem riesigen Vogel-Park in welchem sich die zahlreichen Besucher die Tiere aus nächster Nähe ansehen können. Außerdem gibt es die Unterkünfte, eine Forschungsstation, eine Vogelaufzuchtsstation und das streng geschützte Reservat, welches bis zum Fluss reicht.
Ansonsten konnte ich bis jetzt nur Wiesen, Felder, einzelne Häuschen, einen Pub und eine Kirche sehen. Aber vielleicht gibt es ja noch einige Überraschungen.
Mein erster Tagebucheintrag begann mit einem kleinen Problem. Es ist kein Word installiert. Auf dem Computer, dessen Brenner nicht funktioniert. Aber es geht ja auch mit diesem, mir unbekannten Textformat. Letztlich ist nichts so schlimm, wie es zunächst aussieht. Das habe ich hier schon des Öfteren gemerkt, obwohl ich erst den dritten Tag hier bin. Inzwischen habe ich herausgefunden, dass die nächste Zugstation nicht fünf Minuten entfernt ist. Dafür gibt es aber eine Busstation um die Ecke. Und wenn man vorher anruft, kann man sicher sein, das auch einmal ein Bus hält.
Für mein nettes kleines Zimmerchen, welches ich zumindest im Moment für mich allein habe, konnte ich auch irgendwann einen Staubsauger auftreiben, der funktioniert. Diesen brauchte ich übrigens nicht, um die bereits geschehene Grundreinigung nachzuholen, sondern um Blumenerde zu entfernen, die ich selber auf dem Boden verteilt habe, als ich mir ein Pflänzchen zur Verschönerung hinstellen wollte. Fib, unsere Hostel-Mama, meinte zwar, Handfeger und Müllschippe würden reichen. Das konnte ich mir bei dem Teppichboden aber nur schwer vorstellen.
So, nun aber weniger Details. Ich hoffe, ich kann auch anders.
Jedenfalls funktioniert plötzlich auch das Hostel-Auto wieder, ein Fahrrad ist auch aufgetaucht und mit dem nicht funktionierenden Fernseher in meinem Zimmer, dem Duschraum, den man besser nicht betreten soll, und anderen Kleinigkeiten kann ich gut leben. Mein Zimmer wird langsam richtig gemütlich. Ich bin schon sehr gespannt auf meinen ersten Arbeitstag, an dem ich wohl Vögel füttern werde. Jetzt muss ich mich aber schnell wieder einleben gehen.