Rückblick der letzten Tage!
ug1304s Zeit in Irland wird immer kürzer, dadurch werden ihre Stunden aber nicht weniger ereignisreich. Was in den letzten Tagen so alles passiert ist, berichtet sie hier.
Jetzt wo meine Zeit hier immer kürzer wird, ist es mit dem Schreiben nicht mehr so regelmäßig, wie ihr es vielleicht selbst schon gemerkt habt! Aber ich denke, dass ihr dafür Verständnis habt. Das bedeutet aber nicht, dass ich nichts mehr erlebe – im Gegenteil. In den letzten Tagen ist wieder so einiges geschehen.
Seit etwa einer Woche hat sich das Wetter schlagartig geändert. Es hat eine 180 Grad-Drehung gemacht und ist jetzt nass und kalt. Doch wie es aussieht wird es wieder besser. Genieße trotz allem meine Tage und versuche nicht an das Zurückgehen zu denken.
Sicherlich freue ich mich auf liebe Menschen und Vollkornbrot, dennoch wird es mir schwer fallen alles hinter mir zu lassen, was mich in den letzten Monaten begleitet hat. Liebe Menschen, die mir ans Herz gewachsen sind, die Landschaft – Gottes geniale Schöpfung -, die Sprache, die Kinder, mit denen wir Nachmittagsprogramme gestalteten...
Am 12. Juli war der „International Child Labour Day“, an dem wir abends ein Family Event veranstalteten und unsere Kites steigen ließen, die wir in PAKT gebastelt haben. Wir arbeiteten mit den Kids am Thema „Child Labour“, so dass sie wussten, weshalb wir all dies machen. Es war das bisher gelungenste Family Event bezüglich der Anzahl an Personen, die da waren. Wir waren etwa 50 Personen, von denen leider nicht alle auf dem Gruppenbild sind.
Wir bereiteten verschiedene Aktivitäten vor. Von Ice-breaker-games bis hin zum Chocolate-game, das nicht nur die Kids lieben. Wir teilten die Masse in drei Gruppen ein und das Chocolate-game konnte beginnen. Es war sooo cool zu sehen, dass auch Eltern mitmachten und sichtlich Spaß hatten.
Werde PAKT vermissen!
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Letztes Wochenende (21.Juni) war ich im Cork City Gaol, das sehr beeindruckend war. Es war interessant zu sehen, wie Irlands Vergangenheit (1824-1923) in den alten Gebäuden dargestellt wird. Nicht nur das Gebäude selbst war und ist sehenswert, vor allem die dargestellten Szenen mit den Figuren waren genial.
Am darauf folgenden Sonntag war ich bei Ruth (sie ist Pastorin in meiner Gemeinde) zum Dinner eingeladen. Gemeinsam waren wir im Regional Park spazieren und im Anschluss gingen wir zum Abendgottesdienst, in dem sie predigte und ich den Lobpreisteil übernahm. Es war schön gemeinsam zu singen, was hier leider manchmal zu kurz kommt.
Im Anschluss an den Gottesdienst erfuhr ich den Wert des Flügels, auf dem ich die Woche zuvor spielte. Ich konnte und kann es immer noch nicht wirklich glauben. Als ich darauf spielte, merkte ich am Klang, dass er nicht gerade billig gewesen sein muss. Doch den Wert von 150.000 Euro hätte ich niemals geschätzt.
Am Montag hatten wir ein Meeting aller PAKT-Mitarbeiter aus ganz Irland in Ballincollig (es kamen einige aus Sligo, Donegal, Dublin...). Es war total schön Erfahrungen auszutauschen und bestimmte Dinge zu diskutieren. Am Ende bekamen wir die Aufgabe uns in Teams aufzuteilen und ein Family Event zum Thema „Food & Cooking“ zu erstellen. Meine Gruppe hatte die Altersgruppe der Neun- bis Elfjährigen. Ein spontaner Gedankenblitz, den ich für dumm hielt, wurde ein genialer Ansatz, den wir ausbauten.
Es machte großen Spaß ein Event auszuarbeiten und im Nachhinein sagte mir Una (eine PAKT-Mitarbeiterin aus Bantry), dass sie die Idee aufgreift und als ein Family Event in ihrer PAKT Gruppe durchfuehren wird.
Letzten Donnerstag startete PAKT+. Da wir keine Nachmittagsveranstaltungen mit den Jüngeren haben (aufgrund von Schulferien!), führten wir für die Älteren (im Alter von 13-15) ein Programm ein. Wir trafen uns im Voraus, um ihre Ideen zu sammeln und ihre Bedürfnisse zu erfüllen. Der erste Nachmittag war positiv. Machten Smoothies, spielten Pool, saßen zusammen, redeten... Sowohl den Teens als auch uns Mitarbeitern hat es super gefallen. Und es war weitaus einfacher, als ich erwartet hatte.
Nächsten Donnerstag werden wir „rock climbing“ gehen (Kletterwand). Wird sicherlich cool. Jedenfalls freue ich mich schon darauf. Auch wenn meine Zeit dann immer kürzer wird!
Abends war ich bei Mary & Dean (aus meiner Gemeinde) zum Dinner eingeladen. Heather, eine gute Freundin, die für drei Monate in Südafrika war, war auch da und zeigte uns einige ihrer Bilder und Videos. Es war interessant und atemberaubend. Von Elefanten, Zebras, Geparden bis hin zu Nashörnern, Schlangen... Und alles in der Nähe. Hatten einen gemütlichen Abend.
Zur Zeit sind wir dabei unser Summer Camp vorzubereiten, dass in einer Woche stattfindet. Ich werde an einem Nachmittag unterschiedliche Workshops anbieten, u.a. Jongleurbälle. Lerne seit 1 ½ Wochen zu jonglieren und es ist gar nicht so einfach wie man denkt. Doch ich schlage mich gut und wenn man nicht aufgibt und dranbleibt – jeden Tag ein bisschen übt – wird es immer besser. Mittlerweile schaffe ich im Durchschnitt zehn Würfe. Mein Rekord liegt bei 15 – im Moment!
Freitagabend (27.Juni) fand in Bandon die Graduation der STEP Group statt, zu der Geoffrey und ich auch eingeladen waren. Wir arbeiteten einige Stunden an der Dekoration, die bei allen gut ankam. Wir lernten die Gruppe zu Beginn unseres EVS kennen und hatten daher eine gute Beziehung zu ihnen. Alle haben das STEP-Programm gut beendet und bekamen an diesem Abend ihre Qualifikationen überreicht.
Es war ein langer, anstrengender, aber total schöner Tag.
Heute Morgen veranstalteten wir ein Event in einem Shopping-Centre, um den Red-Hand-Day zu unterstützen. Red-Hand-Day ist eine Kampagne, die innerhalb eines Jahres (sie startete am 12. Februar 2008 und wird nächstes Jahr an diesem Tag enden!) eine Millionen rote Hände sammeln möchte, um ein Zeichen zu setzen. Das Symbol der Roten Hand wird überall in der Welt von der „Coalition to Stop the Use of Child Soldiers“ und vielen Organisationen der Zivilgesellschaft benutzt, um NEIN zu sagen zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindersoldaten.
Wir erarbeiteten Flyer und ein Infoboard und hatten Farbe bereit, falls Passanten bereit sind ihre Hand zu geben. Es war faszinierend und wir hatten in weniger als zwei Stunden über 100 rote Hände. Es war gigantisch. Vor allem, da ich die Hauptverantwortliche dafür bin und ich seit circa vier Monaten an diesem Thema gearbeitet habe und immer noch mehr nachlese. Es ist ein total schockierendes aber interessantes Thema. Wir werden in den nächsten drei Wochen mindestens noch zwei solcher Veranstaltungen haben und rote Hände sammeln.
Wer mehr über diese Aktion wissen möchte, kann sich gerne bei mir melden, oder unter www.redhandday.org nachschauen.