Halbzeit
Vor rund einem Jahr habe ich mir zu diesem Zeitpunkt wohl den Kopf zerbrochen, wie ich mein Leben ändern könnte. Wie ich meine Träume realistisch werden lassen kann. Vor 365 Tage also hatte ich einen Job, der mir so gar nicht gefiel. Ich hatte Vorgesetzte und KollegInnen die keine Situation ausließen mich als Sündenbock dastehen zu lassen und mich fertig zu machen.
Vor rund einem Jahr habe ich mir zu diesem Zeitpunkt wohl den Kopf zerbrochen, wie ich mein Leben ändern könnte. Wie ich meine Träume realistisch werden lassen kann. Vor 365 Tage also hatte ich einen Job, der mir so gar nicht gefiel. Ich hatte Vorgesetzte und KollegInnen die keine Situation ausließen mich als Sündenbock dastehen zu lassen und mich fertig zu machen.
Ein Jahr später dann habe ich einen Traum von mir erfüllt. Ich hatte den Mut, einen großen Schritt zu wagen und ins Ausland zu gehen. Das geschützte und beschützte Nest zu verlassen und rein ins ungewisse und nicht vorhersehbare Abenteuer. An die Sätze die mich damals begleitet haben, wie „Ach, nach Wien/Österreich gehste! Ich dacht ins fremdsprachige Ausland.“ über „Was willst du denn im Ausland? Das ist doch gar nichts für dich. Du bist doch nach zwei Wochen eh wieder hier.“ bis zu „Oh Wien, wie schön. Es wird dir dort sicherlich gefallen!“ kann ich heut noch in meinen Ohren hören. Doch bzw. aber ich habe es geschafft:
Ich kann stolz auf fünf Monate zurückschauen und sagen „Ja, ich habe es geschafft, trotz aller Kritik“. Tagtäglich merke ich es, dass es richtig war. Die Arbeit bei der Stiftung Kindertraum bereitet mir nach wie vor große Freude und viel Spaß. Meine Kolleginnen setzen immer mehr Vertrauen in mich. So durfte ich zum Beispiel im Januar zu meiner ersten Wunscherfüllung alleine hingehen. Dabei handelte es sich um einen Wunsch, den ich von Anfang an betreut und organisiert habe:
Annette, 10 Jahre, schwer mehrfach behindert (geistig und körperlich), hat sich einen speziellen Kinderwagen (auch Buggy genannt) gewünscht, mit dem sie und ihre Familie Ausflüge in die Natur machen können. Gleichzeitig kann man den Buggy auch als Fahrradanhänger umbauen, sodass die Familie jetzt endlich auch gemeinsame Radtouren unternehmen kann. Ich war vor dem Besuch der Familie und der Wunschübergabe doch recht nervös und aufgeregt. Jedoch stellte sich dies als überflüssig raus, da ich sehr nett empfangen worden bin. Bei einer Tasse Tee konnte ich mich persönlich mit den Eltern unterhalten und ein paar Fotos für den Spender machen. Insgesamt war ich 1,5 Stunden da. Viel länger als ich mir im Vorhinein gedacht hatte.
Das zweite, worüber ich mich sehr gefreut habe, passierte letzte Woche: Britta, Projektleiterin bei der Stiftung, fragte mich in einer Email, ob ich mir vorstellen könnte auch Disneyland-Herzenswünsche zu erfüllen. Die so genannte „Königsdisziplin“, wie sie weiter schrieb. Warum? Ganz einfach, sie sind sehr aufwendig und schwierig zu organisieren. Man muss sich mit vielen Firmen und Institutionen auseinandersetzen und die Planung ist sehr langwierig.
Tja, aber warum sollte ich es nicht versuchen? Immerhin setzt Britta das Vertrauen in mich, es schaffen zu können. Und das soll doch schon was heißen. Wir haben heute in aller Ruhe die Wünsche und die Vorgehensweise besprochen und ich konnte mich bereits in die Materie einarbeiten, die ersten Telefongespräche mit den Eltern führen und erste Reiseplanungen in Bewegung setzen. Mal schauen wie es weitergeht. Ich bin auf jeden Fall schon gespannt! :-)