Weihnachtsrückblick 2015
Irgendwie kam ich vorher nicht dazu...
Nun, es ist schon etwas länger her seit meinem letzten Eintrag. Das liegt nicht etwa daran, dass in der Zwischenzeit nichts los war, sondern eher daran, dass so viel los war. Die Adventszeit war gefüllt mit tollen Erlebnissen und - Asche auf mein Haupt - ich habe es irgendwie nicht auf die Reihe bekommen, mal was davon zu berichten. Hier kommt also die Zusammenfassung:
Deutschunterricht
Vecumnieki
Bei „meinen Großen“ lichteten sich im Advent die Reihen. Krankheit und andere Verpflichtungen zollen eben ihren Tribut. Aber ich habe immer noch Schüler – der harte Kern der jede Stunde da ist. Die Vorweihnachtszeit wurde geprägt von Leseübungen, dem mysteriösen Thema Zeit (eine Wissenschaft für sich, wenn man wirklich alle Varianten der Uhrzeit verstehen will …) und ersten Deklinationen. Nichts für schwache Nerven, aber wie schon gesagt: "Nur die Harten kommen in den Garten" :D .
Misa
Die letzte Stunde vor Weihnachten haben wir nicht etwa mit Pronomen oder sonstigem komplizierten Gedöns verbracht, sondern uns der zauberhaften Seite von Weihnachten gewidmet *-*. Ich habe im Internet eine tolle interaktive Weihnachtsgeschichte gefunden und so saßen wir im Klassenzimmer bei Tee und Keksen und machten uns auf den Weg zum Weihnachtsmann. Ein bisschen Lesen konnten wir so auch üben und obwohl sämtliche Texte komplett auf Deutsch waren, haben wir unser Ziel erreicht. Ich habe sehr viel übersetzt, doch meine Schüler sind nicht auf den Kopf gefallen und konnten nach einer Weile manche Dinge schon verknüpfen und Übersetzungsansätze finden – ich bin so stolz! Dieser Nachmittag war ungeheuer lustig und gemütlich. :)
Stelpe
Mit den Kindern in Stelpe wiederholten wir noch einmal das Vokabular um die „Familie“ und das ging mit einem Lied gleich noch viel besser. Lustigerweise hat dieser Song dieselbe Melodie wie „Bruder Jakob“. Egal – hier ging es auch unter anderem um einen Bruder.
NVO-Center
Was könnte man an Weihnachten im Kochkurs machen …? Plätzchen! Was gibt es schließlich Schöneres als Ausstechen und Teig naschen? Also, das dachten wir uns auch und so gab es Kekse. Kleine Gläser sind übrigens prima „Ersatzausstechformen“ und gehen nicht so schnell kaputt, wie manche doch filigranere Metallform. Sonst habe ich gelernt, mich kreativ zu verstecken und Teppiche auszulegen. Das Spiel Marakesh kann ich nur empfehlen - ein wenig wie Monopoly auf dem Basar ^^
--- Schleichwerbung Ende ---
Feste feiern
Misa
Weihnachten ist ja bekanntlich ein Fest und so wird auch in der Vorweihnachtszeit viel gefeiert. Am 11.12. wird in Misa traditionell der Weihnachtsbaum auf dem Dach des „tautas nams“ (Kulturcenter) erleuchtet. Dazu müssen sich alle ganz ganz doll lieb haben, sonst geht das nicht. Schließlich ist der Zauber von Weihnachten ein Zauber der Liebe. Soweit so gut. Wir hatten uns alle sehr sehr lieb. Aber die größte Liebe nützt eben nichts, wenn die Technik streikt … Nach einigem Zwischenprogramm für die Kinder, vielen Pfefferkuchen und etwas Glühwein hat es dann funktioniert und alle haben sich gefreut. Seit diesem Abend erleuchtete die sogenannte „Eglite“ dann die dunklen Stunden (und davon gibt’s im Winter ja bekanntlich reichlich …).
Stelpe
Weihnachten ist auch die Zeit der Wohltätigkeit (warum eigentlich immer nur an Weihnachten? …). Und so fand am 10. Dezember in der Schule in Stelpe ein Charity-Markt statt. Verkauft wurden allerhand Kekse, verschiedenes anderes Gebäck, Süßigkeiten, aber auch Eingemachtes und vieles mehr. Davor wurde ein Puppentheater vorgeführt und Anna und ich waren begeistert, wie viel wir schon verstanden haben.
Wer kennt es nicht, wenn kleine Kindergruppen durch die Straßen ziehen, an den Türen klopfen und den Leuten dann mit Musik eine kleine Freude machen? Nach der Hauptprobe für das Weihnachtsprogramm in Stelpe zogen wir mit Sandras Klasse los. In jedem Haus, das wir besuchten, gaben die Kinder ein kleines Programm zum besten und Anna und ich sollten unbedingt auch ein deutsches Weihnachtslied singen. Fast überall bekamen wir leckeres Essen und ein heißes Getränk, was gegen die beißende Kälte draußen gut half.
Am 18.12. fand dann die Weihnachtsfeier in der Schule statt. Alles begann mit dem Mittagessen und dann gab es verschiedene künstlerische Beiträge, in die wir Freiwilligen auch mit involviert waren. Zum Beispiel beim Singen lettischer Weihnachtslieder (man ist froh, wenn man endlich die Aussprache drauf hat ^^). Und natürlich – wer hätte es gedacht – sangen Anna und ich auch wieder ein deutsches Weihnachtslied. „Leise rieselt der Schnee“ kannten die meisten sogar, wenn auch eben auf Lettisch.
Hier endet mein Weihnachtsrückblick auch schon, denn ab dem 19. Dezember war ich dann zum Weihnachtsurlaub in Deutschland. Es war eine tolle Zeit und sie war natürlich unglaublich schnell wieder vorbei und ehe ich mich versah stand ich am 03.01. am Flughafen in Riga in den Schneewehen des lettischen Winters.
„Haha!“, dachte ich, „Ich hab Schnee und ihr nicht!“ ;)
PS: Sobald ich wieder mit dem Editor klar komme, gibt's auch Leerzeilen ^^'
Wunderbarerweise hat sich das geregelt und ihr könnt diesen Blogeintrag wieder in Farbe & HD genießen. Ein Dankeschön an die IT-Abteilung ;)