Es esmu atpkaļ!
Wieder zurück nach dem Urlaub - und jetzt?
Ich raff es nicht, wie schnell die Zeit vergeht. Jetzt sind schon wieder zwei Wochen heimlich still und leise an mir vorbeigeschlichen.
Der Winter ist ein kalter Mann und zur Zeit haben wir „nur“ -7°C, aber vor einer Woche war es doch ein klein wenig kühler. In Deutschland habe ich mir neue Winterstiefel gekauft, um mich auf diese „weiße Invasion“ vorzubereiten und diese von mir liebevoll „Antarktisstiefel“ getauften Schuhwerke sind nicht nur warm und kuschelig, sondern haben auch die Möglichkeit, Spikes hervorzuzaubern, damit ich auf (gefrorenem) Wasser gehen kann.
Im Center war bis jetzt nicht sonderlich viel los, was aber unter anderem daran lag, dass die Kinder scheinbar noch nicht wussten, dass die „Volunteers“ oder auch „German girls“ wieder da sind. Das hat sich aber mittlerweile wieder rumgesprochen und so haben wir dann am Mittwoch mit einigen Jungs Pfannkuchentorte gemacht. Das war … äh … lustig. Ein wenig chaotisch zeitweise und zwischendurch war ich nicht so sicher, ob das Rezept gelingt, aber am Ende saßen wir alle zusammen fröhlich schmatzend am Tisch.
Ich hatte auch das erste Mal wieder Englischunterricht. Wir haben uns mal die Verben angeschaut – im Simple Present ist ja alles noch ganz einfach. Trotzdem bin ich an meine lettischen und russischen Grenzen gestoßen und fühlte mich danach ein wenig konfus. Wo wir gleich zum Thema kommen: Lettischunterricht. Dieser bestand die ersten beiden Male im neuen Jahr aus dem wunderbaren Film „Rapunzel – Neu verföhnt!“. Aber eben auf Lettisch. Anfangs dachte ich, ich krieg die Krise (vor allem, weil es ohne Untertitel war). Dann aber merkte ich, dass zwar viele Sätze oder Worte einfach vorbeirauschten (wie soll man auch akustisch dahinter kommen, wenn man ein Wort noch nie gehört hat), aber viele Sätze oder Worte plötzlich einen Sinn ergaben. Ich habe natürlich nicht alles verstanden, aber unglaublich viel für meine Begriffe. Ich habe erkannt, dass es noch viel zu tun ist, ich mich aber nicht im Geringsten in einer ausweglosen Situation befinde. Und es hat riesig Spaß gemacht ^^.
Der Deutschunterricht ist natürlich geprägt von Wiederholung. Schließlich erwarte ich nicht, dass meine Schüler in den Ferien büffeln. Ich bin vor einem Jahr selbst noch Schüler gewesen und weiß, dass das Fach, welches man unterrichtet, nicht der Dreh- und Angelpunkt des Unterrichteten ist. Aber einiges ist hängengeblieben, besonders bei den allerkleinsten Schülern in Stelpe, mit denen dann sogar ein neues Thema gestartet werden konnte: Obst. Besonders gut geht das mit einem Memory-Spiel. Das macht Spaß und so übt man gleich Vokabeln. :)
Außerdem waren Anna und ich am Samstag, den 09.01. in Bauska zu Gast bei der Organisation von Renars, die ich ja schon im November besucht habe. Dort haben wir ein wenig den EFD beworben und den Jugendlichen von unseren Erfahrungen mit dem Freiwilligendienst und dem Leben in Lettland erzählt. Natürlich kamen wir damit auch auf Stereotypen zu sprechen. Hier bringe ich gleich mal an: Viele Letten fahren … mutig. Mehr muss ich nicht sagen. Die Letten finden dafür, dass die Deutschen übervorsichtig fahren. Parken ist auch ein Punkt, an dem Meinungsverschiedenheit herrscht. Anna und ich hatten oft Krämpfe, wenn wir einen Parkplatz suchten und feststellen mussten, dass da theoretisch noch Platz für uns wäre ABER DIE LETTEN SO GEPARKT HABEN, DASS DA KEIN AUTO MEHR HINPASST. *räusper* Renars meinte einfach, er möchte schließlich Platz zum Aussteigen haben. Gut, das ist ein Punkt. Trotzdem bleibt die Parkplatzsuche weiterhin anstrengend. Lettische Gastfreundschaft ist dafür umso angenehmer. Wenn man irgendwo hinkommt und nicht ein Plätzchen zum Hinsetzen, sowie Essen und Getränke angeboten bekommt, ist irgendwas falsch. Und wenn man beim Gehen soviel wie möglich noch davon mitnimmt, ist man besonders höflich. An diesem Nachmittag war auch die Presse vertreten und am 11. winkte mir dann die Bibliothekarin in Misa fröhlich mit der Bauskaer Zeitung entgegen. Irgendwie ist es lustig, dass wir Freiwilligen hier so etwas „Besonderes“ sind, es ist aber auch extrem ungewohnt.
[kleiner Nachtrag: Ich habe diese Zeitung heute geschenkt bekommen ^^']