Aprilwetter und Maifeiertage
Aprilferien in Paris und ein bisschen von meiner Arbeit
Auch in diesem Artikel berichte ich wieder einmal über meine Ferienaktivitäten. Man könnte den Eindruck bekommen, ich habe mehr Ferien als Arbeitstage, dem ist aber nicht so;) Ich habe allerdings in der Tat deutlich mehr Ferien als andere Freiwillige, denn normalerweise stehen einem als EVSler nur zwei Ferientage pro Monat zu. Ich habe zwar alle Schulferien frei, mache dafür aber während der Schulzeit mehr Stunde, so gleicht sich das wieder aus.
In den zwei Wochen Aprilferien habe ich Besuch von Elena bekommen, einer Freiwilligen aus der Ukraine, die ich bei meinem ersten Training in Redon kennen gelernt habe. Zusammen haben wir Le Mans besichtigt, was sie noch nicht kannte und ich habe ihr Laval gezeigt. Das nächste Wochenende habe ich sie dann in Paris, wo sie ihren Freiwilligendienst absolviert, besucht. Das war, zugegebenermaßen, etwas spannender als Laval.
Mit Elena, die ja jetzt schon seit ungefähr sieben Monaten in Paris wohnt, hatte ich eine super Touristenführerin. Zusammen mit anderen Freiwilligen, zeigte sie mir Paris, wovon ich vorher sozusagen nur den Eiffelturm gesehen hatte. Genau dort begann auch diesmal unsere Besichtigung - ist halt eben irgendwie doch ein Muss, wenn mal schon mal in Paris ist.
Danach besichtigten wir Sainte-Chapelle, eine zweistöckige Kapelle mir riesigen Glasfenstern. Vom Inneren her die schönste Kirche, die ich je gesehen habe! Nach einem Picknick am Ufer der Seine, sahen wir uns im Musée d'Orangerie die Seerosenbilder von Monet an. Obwohl ich vorher unbedingt in den Louvre wollte, war ich hinterher viel beeindruckter von der Orangerie, als von Mona Lisa und Co.
Abends genossen wir die Aussicht vom Triumphbogen aus, von dem man eine fabelhafte Sicht über die ganze Stadt hat. Die meisten Museen und Monument sind in Frankreich übrigens kostenlos, insofern man Europäer zwischen 18 und 25 ist, was ich sehr praktisch und nett von den Franzosen finde.
Sonntag morgen feierten wir ein kleines Osterfest zusammen, da dieses Wochenende das orthodoxe Ostern war. Elena hatte zahlreiche ukrainische Osterspezialitäten gebacken und sich damit die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, was es definitiv wert war! Sehr lecker!
Zum Glück hielt während des ganzen Wochenendes das Wetter sehr lieb durch, seit einigen Wochen herrscht hier nämlich extreme Aprilwetter; Regen und Sonne wechseln sich quasi alle fünf Minuten ab.
Insgesamt war es ein ganz wunderbares Wochenende, mit Elena und ihren Mitfreiwilligen, an dem ich viel Neues gesehen habe und endlich mal einen richtigen Eindruck von Paris bekommen habe!
Nun aber wieder zur Arbeit, au boulot! wie sie Franzosen sagen. Überhaupt lerne ich hier ziemlich viel familiäres Französisch, was wohl nicht ausbleibt, wenn man einen guten Teil seiner Zeit mit Jugendlichen verbringt. So fand man es letztens sehr amüsant, dass ich nicht wusste, das Auto nicht nur voiture heißt, sondern auch bagnole. Alles in allem verstehe ich aber jetzt meistens alles, wenn die Schüler mit mir reden und muss nicht mehr dreimal nachfragen.
Letzten Mittwoch war ich mit Jean-Paul auf einer Versammlung aller MFRs der Region in Angers. Diese war zwar ganz interessant, aber gegen Ende auch sehr lang...und ich musste wieder einmal vor vielen Leuten reden, was ich ja so gerne tue! Diesmal ging es um den EVS, zu dem ich in Form von Fragen und Antworten was erzählt habe.
Ansonsten organisieren wir zur Zeit eine kleine Klassenfahrt nach Deutschland, die Mitte Juni stattfinden wird. Das ist hauptsächlich meine Aufgabe, das ja sonst hier keiner Deutsch spricht.
Allzu viel arbeite ich aber gerade nicht, da es im Mai hier ziemlich viele Feiertage gibt. Neben dem 1. Mai, der ja auch in Deutschland frei ist, ist hier auch noch der 8. Mai (Ende des 2.Weltkriegs) Feiertag. Da beide Feiertage auf einen Dienstag fallen, bleibt die Schule auch Montags geschlossen, da es sich für die zum Teil von weiter her kommenden Schüler nicht lohnen würde, für einen Tag in die Schule zu kommen. Das gleiche gilt für den 17. Mai, der auf einen Donnerstag fällt und somit Freitag ein Brückentag ist. Der letzte Maifeiertag ist dann der 28., der aber bedauerlicherweise auf einen Montag fällt;)