Vermisst: Solidarität

Mittlerweile haben sich in ganz Europa Freiwillige verteilt und beginnen ihre Arbeit bei diversen Projekten, die zum Nutzen benachteiligter Menschen ausgelegt ist. Wir Freiwillige sind nicht auf eigenen Profit aus, sondern richten uns nach anderen aus, denen wir helfen können - Solidarität ist das Stichwort.

Solidarität ist für mich das Prinzip, nachdem verschiedene Parteien sich gegenseitig unterstützen, was natürlich nur auf der Basis gegenseitiger Verantwortung und Verpflichtung möglich ist. Solidarität kann beispielsweise auf der Grundlage gemeinsamer politischer Überzeugungen, wirtschaftlicher oder sozialer Lage etc. geleistet werden, wie beispielsweise in der EU.

Solidarität ist eines der elementaren Werte der europäischen Union nach Artikel 2. des Vertrages der europäischen Union. Doch davon lässt sich in den letzten Monaten wenig in der EU sehen: immer schlechter geht es vielen Menschen auf der Welt sei es in Afrika, wo viele Menschen täglich ums Überleben kämpfen müssen , daher strömen immer mehr Flüchtlinge in Richtung Europa, das als Garant für Wohlstand und besseres Leben in den Augen vieler Flüchtlinge steht.

Solidarität. EU Länder sollen sich nach diesem Wert gegenseitig unterstützen in diversen Situationen. In Italien und in Griechenland treffen aufgrund geographischer Gegebenheiten die meisten Flüchtlinge an. Laut des Dublin 2 Abkommens müssen die Flüchtlinge in dem Land bleiben in dem sie erstmalig registriert wurden. Diese Länder sind demzufolge die Südstaaten Europas. Allerdings ist es fair, wenn man die Südländer nicht entlastet, da die Kapazitäten für Flüchtlinge schon lange ausgeschöpft sind. Doch es erklären sich nur wenige EU Staaten bereit dieses zu tun. Solidarität lässt sich nicht finden.

Wieso gibt es eigentlich Diskrepanzen bezüglich des von der EU entworfenen und von Jean Claude Junker umworbenen Flüchtlingsschlüssel? Dieser sieht vor, dass man die ankommenden Flüchtlinge fair unter den europäischen Mitgliedsstaaten aufteilt werden gemäß Einwohnerzahl und Bruttoinlandsprodukt verteilt.

Doch die einzelnen Länder der EU reagierten komplett unterschiedlich auf die eintreffenden Flüchtlingsströme anstatt als europäische Einheit zu agieren. In Deutschland hat man gemerkt, dass man auf Flüchtlinge angewiesen ist, um eine der größte Herausforderungen in der Geschichte des heutigen Deutschlands zu meistern: Den demographischen Wandel. Trotzdem steigt die Anhängerzahl fremdenfeinlicher Parteien rasant an - die Zustimmung am aktuellen politischen Kurs der Regierung nimmt ab. Es bleibt abzuwarten was passieren wird.

Allerdings ist die Situation in Ungarn deutlich drastischer: Man versucht die ankommenden Flüchtlinge an den Grenzen mittels meterhoher Zäune aufzuhalten. Die Europäische Union hat auf diese ausländerfeindliche Politik kaum reagiert, obwohl Ungarn damit die Solidarität innerhalb der EU deutlich in Frage stellt, da man sich jeder Verantwortung entzieht.

Was für mich allerdings unverständlich ist: Es setzen sich viele junge engagierte EU Bürger für Bedürftige ein, aber die großen Politiker schaffen es nicht Flüchtlinge fair zu verteilen, weil Partikularinteressen über der Solidarität stehen. 
Aber in einem Punkt bin ich überzeugt: Keine Mauer und kein Zaun der Welt kann langfristig eine Lösung sein um "fremde" Menschen fernzuhalten.