So viele neue Erfahrungen...
EVS-Wochenende in Riga, die erste Deutschstunde und noch viel mehr
Ihr habt jetzt schon länger nichts mehr von mir hier gelesen, aber es passiert einfach zu viel in den letzten Wochen. Seit dem On-Arrival-Training hat sich meine Einstellung zu Lettland und dem EFD ein bisschen verbessert. Zwar finde ich immernoch, dass Lettland, zwar ein schönes, aber eben nicht so abwechlsungsreiches Land ist. Wenn man möchte, kann man sich dennoch eine spannende Zeit erschaffen, indem man mit den richtigen Leuten etwas unternimmt.
Also ging es letztes Wochenende spontan nach Riga. Dem zunächst gebuchten Hostel wurde wieder abgesagt, weil wir bei anderen Freiwilligen übernachten konnten (neue Erfahrung No.1: COUCHSURFEN). Ganz unproblematisch lief das zwar nicht ab, aber wenigstens mussten wir kein Geld dafür ausgeben. Freitag Abend fuhren wir also in Liepaja los, um dann auf einige Freiwillige aus dem gesamten Baltikum zu stoßen (neue Erfahrung No.2 und No.3: FREIWILLIGE DIE IN ANDEREN LÄNDERN DEN EFD MACHEN UND URSPRÜNGLICH DEUTSCHE EFDLER TREFFEN). Nach einer kurzen Kennenlernphase verstanden wir uns alle gut und zogen vom Aussie Pub weiter zu Mints, einer alternativen Bar im Herzen der Rigaer Altstadt. In der neuen Location wimmelte es nur so von Erasmus Studenten, Praktikanten aus anderen Ländern und Touristen. Für jeden, den es mal in die größte Stadt des Baltikums verschlägt, ist diese Bar auf jeden Fall zu empfehlen! Den Abschluss der Partynacht gab es im KKC, wo zwei befreundete Freiwillige von mir arbeiten. Es ist alternativ, möglicherweise zu alternativ für mich aber der "Hot Balzams" ist ein Traum (für 4 Euro nur ein bisschen teuer).
Nach einem Falafel und dem Ausflug zum Hauptbahnhof, wo wir unsere Taschen noch aus den Schließfächern holen mussten, ging es dann kurz vor Sonnenaufgang endlich ins Bett. Eigentlich wollten wir gar nicht so lange in unseren kuscheligen Schlafsäcken bleiben und etwas von der Stadt sehen, nur leider ging dieser Plan nicht ganz auf. Denn nach dem Mittagessen (bzw. Frühstück) ging es fast direkt zum Café und von da aus zur Wohnung von zwei Freiwilligen. Irgendwie waren wir alle etwas müde (hmm wieso?), deshalb wurde viel geredet und Tee getrunken. Unsere Runde bestand zu dem Zeitpunkt aus einer Kroatin, Ukrainin, Portugiesin, Spanierin, einem Franzosen und mir. Doch trotz so verschiedener Kulturen und Einflüssen gibt es keinerlei Probleme. Vor allem die Freiwilligen aus einem Seminar verbinden meist enge Freundschaften, die ich so vorher nicht hätte erahnen können. Oh bevor ich es vergesse: neue Erfahrung No.4 und No.5 TAXIFAHREN UND DIE WOHNUNG ANDERER FREIWILLIGEN BESUCHEN.
Das Abendessen gab es in "B Burgers". Wie der Name unschwer erkennen lässt, gibt es dort Burger, aber nicht nur so lieblose Sandwiches wie von McD, sondern wahre Meisterwerke: mit 33 Burgern (sogar vegetarisch und vegan), 6 Beilagen und ca 15 Soßen, aus denen man wählen kann, hat man die Qual der Wahl. Aber ich bezweifle, dass überhaupt einer der Burger schlecht schmeckt :) Der Rest des Samstagabends war eher unspektakulär, deshalb geht es gleich weiter zum Sonntag. Dalila, eine spanische Frewillige aus Liepaja, und ich sind früh aus dem Bett, damit wir rechtzeitig um 12 Uhr bei der kostenlosen Stadtführung an der St. Peterskirche sind. Die Gruppe bestand aus Menschen von überall, am meisten jedoch Briten, Kanadier und (wie immer unter den Touristen in Lettland) Deutschen. Aber das macht ja nichts, man muss sich ja nicht mit ihnen unterhalten. Die Stadtführung ist genauso wie "Mints" und "B Burgers" dringend zu empfehlen. Ich hoffe aber, dass bei euch dann das Wetter besser ist und es nicht durhgehend regnet.
Am späten Nachmittag ging es dann mit dem Trolleybus (neue Erfahrung No.6: EINE TROLLEYBUSFAHRT) zurück in unsere geliebte Seestadt. Dort erwartete mich diese Woche viel Arbeit, denn ich musste meine No.7: ERSTE DEUTSCHSTUNDE vorbereiten, und Schnee! Kaum ist der November da, schneit es hier auch schon. Aber leider ist wieder alles geschmolzen. Der Deutschunterricht verlief eigentlich ganz gut, auch wenn ich kurzfristig noch einiges ändern musste. Die Kinder sind aufmerksam und interessiert, was die Arbeit natürlich ungemein erleichtert. Das einzige Problem waren die Altersgruppen; denn etwa die Hälfte der Schüler waren ca. 7, die anderen ungefähr 12. Ab nächster Woche werden sie jedoch in zwei Gruppen eingeteilt, was natürlich mehr Arbeit für mich bedeutet. So wird mir zumindest nicht langweilig!
Heute kommen ein paar Freiwillige aus dem Seminar zu uns nach Liepaja, weil die Portugiesin Helena ihren 27. Geburtstag feiert. Das heißt, dass ich ein paar Couchsurfer bei mir aufnehmen werde (No.8: ÜBERNACHTUNGSGÄSTE BEI MIR), was aber in meiner Wohnung absolut kein Problem ist. Mal schauen, was das Wochenende dann noch so bringt, wenn plötzlich 4 Erasmus+ Leute hier sind.
Ich werde euch auf dem Laufenden halten und wünsche allen einen schönen Herbst und gaaaanz viel Schnee!