Mit dem Nachtzug nach Nice
Da sitzt slan_abhaile nichts ahnend in Monaco auf einer Bank im Schatten, als plötzlich Albert II. mit viel Lärm und Polizei an ihr vorbeifährt... aber auch sonst war der Monaco-Urlaub ein echter Erfolg!
Was macht man als Erasmus-Student am besten mit 4 vorlesungsfreien Tagen? - man fährt in den Süden. Genau das haben wir uns auch gedacht und spontan den Nachtzug nach Nice gebucht.
Drei Tage an der Côte d’Azur und traumhaftes Wetter. Dienstagabend ging's los und dank dem einigermaßen komfortablen Liegewagen waren wir am nächsten Morgen um 9.30 fit, um Nizza zu erkunden.
Leider musste ich auf dem Weg ins Hotel erst mal den nächsten Pfosten mitnehmen und hab jetzt ein Loch am Knie. Das tat dann auch ganz schön weh, aber ich hab die Zähne zusammengebissen und nach einer ersten Strandbesichtigung sind wir auf die ehemalige Festung Nizzas gelaufen. Der Blick von dort war traumhaft und auch die Altstadt mit den schmalen Gässchen ist sehr schön.
Nachdem wir am Mittag unser Zimmer beziehen konnten und halbwegs wieder hergestellt waren, machten wir uns auf den Weg zum Hafen und bestaunten die riesigen Yachten. Ich weiß zwar nicht, wie man soviel Geld haben kann, das man es für solch ein Boot rausschmeißt, aber wenn's gefällt...
Anschließend zog es uns dann aber doch zum Meer, wo wir bei strahlendem Sonnenschein und 28°C ins Mittelmeer abgetaucht sind. So stell ich mir doch meinen Urlaub vor…
Da es auch abends um neun noch angenehm warm war, haben wir zum Ausklang des Tages noch einen Bummel durch die Altstadt unternommen, und hier unten kommt einem Frankreich grad auch am Abend vor wie Italien, überhaupt nicht zu vergleichen mit Troyes und der Champagne.
Am nächsten Morgen ging es dann mit dem Zug nach Monaco-Monte Carlo, auch hier war die Hitze am frühen Morgen schon fast unerträglich und wir mussten immer wieder längere Pausen auf einer Bank im Schatten einlegen.
Was, wie sich später rausstellte, nicht das schlechteste war, denn während unserer Mittagspause vor der Kathedrale, fuhr auf einmal eine Polizeieskorte vor und Fürst Albert II an uns vorbei. Ich muss ja ehrlich zugeben, ohne die Polizeisirene und das Kennzeichen Monaco 001 hätte ich ihn nicht erkannt, dafür les ich wohl zu wenige Klatschblätter.
Ansonsten erfüllt Monaco fasst alle Klischees, die Autos sind extravaganter, die Yachten sowieso und das in der Stadt noch ständig gebaut wird, grenzt an ein Wunder, denn es sieht nicht so aus als wäre noch irgendwo ein Millimeter freies Bauland.
Das gesamte Hafengebiet und natürlich auch die Gegend um das Casino sind beherrscht von der internationalen "High Society" und es fand gerade eine Yachtaustellung statt, sodass wir nicht mal die Hafenfahrt mitmachen konnten.
Die Altstadt mit Blick über den Hafen, den kleinen Gässchen und dem Fürstenpalast gefiel mir da schon viel besser. Es ist zwar alles sehr touristisch, aber trotzdem würde ich jedem einen Besuch empfehlen, vor allem der Palast, der ja noch bewohnt wird, war beeindruckend.
Wieder zurück in Nizza, ging es gleich wieder ins Wasser, denn im Meer ließen sich die Temperaturen am angenehmsten aushalten.
Am Freitag hieß es dann schon wieder Abschied nehmen von Nizza, aber da wir auch zurück den Nachtzug nahmen, hatten wir noch genügend Zeit, den Blumenmarkt zu besuchen, leckere Teigfladen mit Käse zu essen und kandiertes Obst in allen Variationen zu bestaunen.
Noch ein letztes Eis (mit Kaktusfruchtgeschmack), die Füße noch einmal ins Mittelmeer getaucht und dann ging es mit dem Corail Lunea auf 10h Fahrt Richtung Champagne. Wir hatten nur Sitzplätze gefüllt und der Zug war wahnsinnig voll, aber von der Sonne in Nizza träumend ging auch die Fahrt bald rum und ich bin morgens zu Hause müde, aber glücklich in mein Bett gefallen.
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