Ein Wochenende mit Wikingern und Lisa
Am Wochenende steht ein Besuch in Antwerpen an - und nicht einfach nur ein Besuch, denn es geht um ein ganz besonderes Boot.
17.September 2010 bis 19.September 2010
Ein Wochenende mit Wikingern und Lisa - "crazy crazy"
Von dem Wikingerboot, welches hier gebaut wurde, habe ich ja schon in meinem letzten Eintrag berichtet. Und an diesem Wochenende war es nun also so weit: Das Boot, „Fenrir“, wurde nach Antwerpen gebracht um dort eine weitere Attraktion am autofreien Sonntag darzustellen.
Ja, das Boot heißt Fenrir. Nach einer alten Wikingersage, wird ein Wolf, genannt Fenrir, das Ende der Welt besiegeln, indem er die Sonne auffrisst. Das ist die Geschichte, die hinter dem Bootsnamen steckt. Knapp und kurz :)
Naja auf jedenfall, bin ich Freitagnachmittag mit meinem Chef nach Antwerpen gedüst um dort bis Sonntag ein Auge auf das Boot zu haben und es startklar zu machen. Ein anderer Kollege hatte Fenrir bereits morgens in den Hafen von Antwerpen kutschiert.
Dem Boot ging es gut und somit begutachteten mein Chef und ich erst einmal unser Hotelzimmer, in welchem wir bis Sonntag übernachten sollten. Es war allerdings nur ein Zimmer und das war schon ein wenig merkwürdig, da wir uns noch nicht gut kennen und außerdem war das mein Chef. Ich meine, in Deutschland ist sowas unvorstellbar! Letztendlich hat sich Johan, mein Boss, auf den Boden gelegt und da geschlafen, da die Betten einfach schon etwas zu nah beieinander standen. Das war mir aber auch wiederum etwas unangenehm, dass einfach jemand für mich auf dem Boden schläft. Aber im Endeffekt hat das alles ganz gut geklappt so.
Freitagabend sind wir dann noch ein wenig durch Antwerpen gelaufen und ich habe eine Menge gesehen. Die Stadt ist wirklich sehr schön. In etwa so groß wie Köln, aber eben Antwerpen :)
Der Name der Stadt beruht übrigens auch auf einer alten Sage.
Und zwar läuft durch Antwerpen die Schelde, ein großer und breiter Fluss. An der Schelde soll ein Riese gelebt haben, welcher von jedem Schiff das passieren wollte eine Bezahlung forderte. Konnte das Schiff dieser Forderung nicht nachkommen, wurde einem Seeman die Hand abgeschnitten.
Eines Tages wurde dieser Riese schließlich übertölpelt und bekam seinerseits die Hand abgeschnitten, sodass er von nun an unschädlich war. Direkt vor dem Rathaus steht eine Statur. Ein Mensch, der im Begriff ist eine Hand wegzuwerfen.
An einer anderen Stelle in der Stadt kann man eine riesige Hand auf dem Boden liegend vorfinden.
„Antwerpen“ kommt also von „Hand“ („Ant“) und „werfen“ („werfen“).
Nur für die, die es interessiert :)
Allerdings gibt es auch kleine Seitenstraßen, die sehr bedrohlich wirken. Unter anderem warnte Johan mich davor, in „Hurenviertel“ zu geraten.
Am Samstag sind wir wieder zum Boot gelaufen und haben die letzten Vorkehrungen für Sonntag getroffen. Dies ging relativ schnell und anschließend übergab Johan mir den Stadtplan, da ich noch mit Lisaatbelgium verabredet war.
Wir haben uns am Antwerpener Hauptbahnhof getroffen, sind durch die ganze Stadt getapert, haben und ausgetauscht und Waffeln gegessen. Für mich war es meine erste belgische Waffel und ich muss sagen, sie sind sehr, sehr lecker, aber eben auch sehr, sehr mächtig.
Alles in allem war das ein richtig guter Tag und dafür möchte ich mich auch noch mal bei Lisa bedanken :)
Wenn du mal in Genk vorbeischauen möchtest, ich werde dich gerne ein wenig durch die Gegend führen :)
Nur Genk ist im Vergleich zu Antwerpen sehr, sehr klein.
Tja und am Sonntag war dann der große autofreie Tag. Von 10 bis 19 Uhr haben wir ununterbrochen Wikinger-interessierte Menschen durch den Hafen geschippert. Ich habe „Hostesse“ gespielt und die Menschen immer über die vielen Stege zum Boot gebracht und auch wieder aus dem Hafen herausgeführt.
Auch die Wikingergruppe, die direkt neben unserem Lager beinah ein kleines Wikingerdorf errichtet hatten, war sehr begeistert von Fenrir und ist natürlich auch selber mal durch das Wasser gerudert.
Abends waren alle sehr müde und so wurde erstmal ein wenig getrunken.
Ich hab wirklich seit ich hier bin mehr Alkohol getrunken, als ich in Deutschland innerhalb so kurzer Zeit trinke.
Anschließend, so gegen 20 Uhr, sind wir dann schließlich zurück nach Genk gefahren.
Und so habe ich mein erstes Wochenende in Belgien verbracht :)
Schön, aber anstrengend.
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