Die ersten Tage in Finnland
Katrin ist in Finnland angekommen und macht die ersten Schritte im fremden Land, lernt die ersten Leute kennen, erkundet den Ort und arbeitet sich ins Bäumefällen ein.
Hei! Jetzt bin ich schon einige Tage hier und dachte mir, dass es mal wieder Zeit wird sich zu melden.
Meine Familie hat mich am Samstag noch zum Hamburger Flughafen gebracht und dort hieß es Abschied nehmen – für eine lange Zeit. Im letztem Moment kamen mir dann doch so einige Zweifel und mir ist bewusst geworden, was ich da eigentlich mache und dass ich ganz schön verrückt bin – obwohl ich das auch schon vorher wusste...
Als ich in Finnland von einer total netten Mitarbeiterin der Akatemia abgeholt wurde, verwandelten sich diese Zweifel aber sofort wieder in Vorfreude. Eine der ersten Fragen, die mir gestellt wurden war: "Do you have a boyfriend in Finland?" Das kam mir etwas seltsam vor ¬– ich habe natürlich verneint – aber die Erklärung folgte so gleich: Ivan, mein Mitfreiwilliger, hat eine finnische Freundin. Das war dann die erste Sache, die ich über ihn erfahren habe.
Ich habe zuerst etwas Leckeres zu Essen bekommen und dann zeigte Marja mir mein Zimmer. Klein, sauber mit eigenem Fernseher und eigenem Bad (Luxus). Ich kann mit meinem Fernseher unter anderem auch drei deutsche Programme empfangen – wenn ich also Heimweh haben sollte, kann man mich vor dem Fernseher finden. *grins*
Nachdem ich mein Zimmer "besichtigt" hatte und meine Sachen dort abgeladen hatte (es hat letztendlich doch alles in meinen Koffer gepasst, dank der Hilfe meiner Mutter!) habe ich Ivan und seine Freundin kennen gelernt. Erster Eindruck: beide nett. Ivan hat mir dann ein bisschen vom Gelände der Akatemia gezeigt und danach sind wir zu dritt in die Stadt (nach Kauniainen) gelaufen. Nach circa. Zehn bis fünfzehn Minuten waren wir da und haben uns dort etwas umgesehen. Ivan ist zwei Tage vor mir angekommen und kannte sich in der näheren Umgebung schon ein kleines bisschen aus.
Es ist übrigens extrem leise in dem kleinen Studentenwohnheim in dem ich mein Zimmer habe – man könnte fast meinen, es würde niemand dort wohnen, es wohnen aber mind. 20 Studenten dort!
Die Arbeit besteht im Moment darin, Bäume (oder Teile davon – also Äste) zu fällen. Ist angeblich gut für die Bäume, damit sie in die Höhe wachsen können. Ich bin trotzdem froh, wenn wir nächste Woche mit dieser Arbeit fertig sind und anfangen, in der Bibliothek zu arbeiten. Ich muss gestehen, dass ich nicht sonderlich viel davon halte, diese ganzen Bäume abzuholzen. Es macht allerdings Spaß draußen zu arbeiten, denn es ist sehr schönes Wetter und das muss man genießen – in zwei Monaten kann schon der erste Schnee liegen!
Bisher sind alle Leute, die ich kennen gelernt habe, nett und ich fühle mich hier wohl – ich hoffe sehr, dass das auch so bleibt! Von den Studenten habe ich noch nicht so viel mitbekommen und auch noch niemanden wirklich kennen gelernt, aber ich bin zuversichtlich, dass sich dieser Umstand ändern wird!
Das soll´s erstmal gewesen sein.