Der Moment...
Heute bin ich heimgekehrt... Zumindest physisch.
Der Moment, in dem ich auf dem Flachdach unserer Wohnung stand mit Elise, ihren Eltern, ihrem Bruder, und meinen anderen Mitbewohnern: Ivan, Arrigo, Runcall, Carlos und meinen schon etwas älteren Nachbarn, die uns das erste Mal besuchten und wir das Mentos-Cola-Experiment durchführten...
Der Moment, indem wir mit Bavari (unser schwarzer Panter) Maria Makarena tanzten und ihre Pfoten dazu bewegten...
Der Moment, in dem ich Arrigo zufälligerweise mitten in der Nacht am Bahnhof traf, wir spazieren gingen und ich einen Brief in den Briefkasten eines flämischen Kulturzentrums warf auf dem die korrekte Übersetzung eines deutschen Gedichtes beschrieben war...
Der Moment, indem mir Ivan und Arrigo beibrachten, wie man einen Fußball köpft oder auch der Moment in dem ich lernte, dass Aschenbecher und Nutzpflanzen auch ganz gute Mitspieler sind...
Der Moment einer Spätzle-Koch-Aktion, die in einem Mehlkrieg endete...
Der Moment, in dem ich mit Elise das Büro von Dynamo International mit Post-its überflutete mit sinnvollen Nachrichten wie "Welch eine Verschwendung von Post-its!"
Der Moment, in dem ich mit zwei "meiner" Kinder im Meer rumrannte und mir die hochgekrempelte Jeans herunterrutschte und ich später mit den Bewohnern und meinen Kollegen vor einem Platzregen davonrennen muss...
Der Moment, in dem ich mit Ivan eine "letztes" Mal, die Aussicht auf Brüssel des Parkings 58 genoss...
Der Moment, in dem ich meine Abschiedsgeschenke verteilen konnte (endlich!) und die meinigen bekam...
Der Moment, in dem all meine Mitbewohner und Bavari am Bahnhof standen und mir zuwinkten...
Und schließlich der Moment, im Zug in Frankfurt, in dem ich verzweifelt versuchte meine 2 Koffer, meine riesige Sporttasche, meinen Rucksack und meinen Blumenstrauß zu verstauen und dabei einen ach so wertvollen riesigen Eimer aus der Gepäckablage erhob und auf den Boden stellte nur um ein bisschen Platz zu schaffen und es dann von der Seite keifte (im breitesten Schwäbisch) dass es der Eimer Privateigentum sei und warum ich den denn bewege und der könnte doch zerkratzt werden. Und als ich mich dann so arrangiert habe, dass ich den heiligen Eimer auf eben seinen Platz hätte stellen können, musste ich mir anhören, dass besetzt besetzt sei und sie jetzt schon nicht mehr möchte, dass der Eimer da hoch kommt und sie sich dann noch weitere fünf Minuten darüber aufregte, wie ich es wagen könnte, die Sachen anderer Leute zu bewegen.
Der Moment, indem endlich alle Koffer verstaut sind, nachdem weder meine Mutter noch ich den Aufzug fanden und wir alles über Treppen und Kofferbänder letzendlich in den Kofferraum verfrachteten...
Und der Momente, in dem ich begreife, dass mein EVS vorbei ist...
Dieser Moment ist noch nicht da...